So vielfältig sind die Karrierechancen bei Top-Consultancies
Für Professionals, die eine neue Herausforderung suchen, bieten Unternehmensberatungen heute attraktive Karrierepfade, flexible Arbeitsmodelle und maßgeschneiderte Entwicklungsmöglichkeiten. Doch was genau erwartet erfahrene Bewerber:innen in der Praxis?
Wir haben bei sechs renommierten Strategie- und Managementberatungen nachgefragt – AlixPartners, Bain & Company, EY-Parthenon, McKinsey, Roland Berger und Simon-Kucher.
Das Ergebnis: Wer mit Expertise und Motivation kommt, wird mit einem breiten Weiterbildungsangebot, flexiblen Arbeitsmodellen und einer klaren Perspektive auf Entwicklung und Aufstieg empfangen.
Individuelle Weiterentwicklung statt Einheitsprogramm
Wer als Professional in die Beratung wechselt, bringt bereits wertvolle Kompetenzen und praktische Erfahrungen mit. Umso wichtiger ist es, dass Weiterbildungsangebote nicht nach dem Gießkannenprinzip erfolgen, sondern gezielt auf unterschiedliche Vorerfahrungen und Karriereziele abgestimmt sind. Die Top-Consultancies haben darauf reagiert und setzen auf ein breites Spektrum an Trainingsformaten, das sowohl fachliche Spezialisierung als auch persönliche Entwicklung ermöglicht. Vom gezielten Onboarding über spezialisierte Module bis hin zu akademischen Abschlüssen: Die Weiterentwicklung ist nicht bloß Add-on – sie ist strategischer Bestandteil der Karrieregestaltung.
McKinsey etwa stellt klar: „Lernen ist unser Daily Business – von Embark, dem intensiven Vorbereitungsprogramm für unsere Berater:innen, bis hin zu fachbezogenen Trainings zu neuen Technologien, branchenspezifischem Wissen oder Skills zur Persönlichkeitsentwicklung.“ Auch Roland Berger betont, dass Weiterbildung Teil der Kultur ist – mit vielfältigen Angeboten vom Kickoff, über Trainings und Bootcamps bis hin zum MBA- oder PhD-Leave.
Bain bietet neben einem breit gefächerten Trainingsprogramm ebenfalls die Möglichkeit, sich mit der Beförderung zum Consultant im Rahmen eines Educational Leaves durch einen PhD oder MBA akademisch weiterzuentwickeln. EY-Parthenon bietet ebenfalls ein umfassendes Trainingsangebot, das Soft und Hard Skills gleichermaßen abdeckt.
Transparente Karrieremodelle mit Entwicklungsspielraum
Gerade für Berufserfahrene ist die Frage nach der eigenen Entwicklungsperspektive zentral: Welche Rolle kann ich einnehmen? Wie schnell ist Aufstieg möglich? Und wie individuell lässt sich der Karriereweg gestalten? Die Antwort der Beratungen fällt erfreulich eindeutig aus: Starre Hierarchien weichen flexiblen Modellen, klare Aufstiegspfade werden ergänzt durch persönliche Entwicklungsgespräche. Ob klassisches Karrierestufenmodell oder individuelle Beförderung nach Leistung – die Unternehmen schaffen Strukturen, die Orientierung geben, aber zugleich Raum lassen für persönliche Ziele und Stärken.
McKinsey etwa beschreibt den klassischen Pfad vom Associate über den Engagement Manager bis hin zur Partnerin oder zum Partner – stets begleitet von unabhängigen Beförderungskomitees.
Andere Beratungen wie AlixPartners oder Simon-Kucher setzen auf mehr Individualität: „Bei uns gibt es kein ‚Up or Out‘. Wer sehr gut performt, kann auch schnell befördert werden.“, heißt es von AlixPartners.
Bei Simon-Kucher wird halbjährlich die persönliche Leistungsentwicklung bewertet ohne zeitliche Standards. In der Summe entscheidet die individuelle Leistung über den persönlichen Fortschritt auf dem Karrierepfad.
Mit Mentoring gut ankommen – und wachsen
Ein gelungener Einstieg beginnt nicht mit der ersten Präsentation im Projekt, sondern mit echter Unterstützung im Hintergrund. Besonders für Professionals, die aus anderen Branchen oder Funktionen kommen, ist eine gute Begleitung entscheidend. Mentoring, Coaching und strukturiertes Feedback sind daher längst keine freiwilligen Angebote mehr, sondern integraler Bestandteil moderner Beratungskulturen. Die Unternehmen setzen auf klare Ansprechpartner:innen, persönliche Sparringspartner und gezielte Netzwerke, um neue Kolleg:innen schnell zu integrieren – fachlich wie kulturell.
Wer neu startet, bekommt Rückendeckung – und das nicht nur durch Kolleg:innen im Projektteam. Bain begleitet neue „Bainies“ mit einem individuell zugeschnittenen Trainingsprogramm und einem persönlichen „Colleague“, der beim Ankommen im Unternehmen hilft. EY-Parthenon setzt auf Mentoring-Partner:innen und ein internes Coaching-Netzwerk, das sogar auf zertifizierte Berater:innen zurückgreift.
Auch McKinsey unterstreicht den Coaching-Ansatz als festen Bestandteil der Kultur: „Vom lockeren Austausch mit Kolleg:innen bis zu strukturierten Feedbackgesprächen – wir helfen dir, zu wachsen.“
Flexibles Arbeiten? Ist längst Standard und besonders wichtig für Professionals
New Work ist in der Beratung nicht nur ein Schlagwort – sondern Alltag. Die Erwartungen erfahrener Bewerber:innen an Flexibilität, Eigenverantwortung und Vereinbarkeit treffen auf ein breites Portfolio an Arbeitsmodellen. Ob hybrides Arbeiten, ortsunabhängige Projekteinsätze, Sabbaticals oder individuelle Teilzeitlösungen: Die Beratungen wissen, dass Top-Leistung langfristig nur funktioniert, wenn sie sich mit dem Leben außerhalb des Jobs in Einklang bringen lässt. Und so entsteht ein Arbeitsumfeld, das auf Vertrauen, Selbstorganisation und individuelle Lösungen setzt – und dabei erstaunlich viel möglich macht.
Bain etwa kombiniert gezielt Remote Work mit vor-Ort-Treffen und ermöglicht mit der Beförderung zum Consultant zusätzlich finanziell geförderte Experience Leaves, etwa für Reisen oder soziale Projekte. EY-Parthenon bietet Sabbaticals, flexible Teilzeit und sogar die Möglichkeit, bis zu 90 Tage von über 25 Ländern aus remote zu arbeiten.
Roland Berger hebt sein B&me-Programm hervor, das Sabbaticals, individuelle Karrierepfade und auch Social oder Entrepreneurial Fellowships ermöglicht. AlixPartners betont das Motto „Common Sense“ als Leitlinie für hybride Modelle – ergänzt durch verschiedene Sabbatical-Programme.
Gesundheit und Familie: Das neue Verständnis von Beratung
Lange Zeit galt die Beratungsbranche als Inbegriff von Leistungsdruck und Selbstausbeutung – doch das hat sich grundlegend gewandelt. Heute stellen viele Firmen Gesundheit, mentale Stärke und familiäre Belange in den Mittelpunkt ihrer Unternehmenskultur. Für Professionals, die mit anderen Lebensrealitäten in die Branche kommen, ist das essenziell. Die Angebote reichen von Gesundheitsprogrammen über psychologische Begleitung bis hin zu gezielter Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Karriere. So entsteht ein neues, ganzheitliches Verständnis von Beratung – eines, das Professionalität und Menschlichkeit miteinander verbindet.
Simon-Kucher bietet unter anderem Headspace-Mitgliedschaften und ein Gesundheitsbudget. Bain bündelt Angebote unter dem Programm B.E.S.T., das Webinare, Sportangebote und Coaching umfasst.
EY-Parthenon fördert durch Kooperationen mit dem Urban Sports Club und gezielte Gesundheitstage. McKinsey kombiniert ein internes Support-Netzwerk mit regelmäßigen Workshops – „Das Thema mentale Gesundheit ist bei uns durchgängig präsent.“
Wer Familie hat, findet ebenfalls passende Angebote: Von finanzieller Unterstützung bei der Kinderbetreuung (McKinsey, EY-Parthenon, Simon-Kucher) über bezahlte Elternzeiten bis hin zu Wiedereinstiegsprogrammen ist alles dabei.
Fazit: Neue Wege für erfahrene Talente
Die befragten Beratungen zeigen: Für Professionals, die mit fundierter Erfahrung, Neugier und Gestaltungswillen kommen, bieten sich ausgezeichnete Möglichkeiten. Individuelle Entwicklung, Vereinbarkeit von Job und Privatleben sowie ein modernes Verständnis von Karriere sind keine leeren Phrasen – sondern gelebter Alltag.
Wer sich für den Wechsel in die Beratung interessiert, darf sich also freuen: auf einen anspruchsvollen, aber planbaren Weg – mit Begleitung, Struktur und einer Kultur, in der Weiterentwicklung und Menschlichkeit Hand in Hand gehen.