Der Einstieg in die Unternehmensberatung ist auch für Mediziner attraktiv
Die Beratungsbranche ist nicht nur für Studenten der Wirtschaftswissenschaften attraktiv. Auch Mediziner können mit ihren Kompetenzen in der Beratung Karriere machen. Wir haben die wichtigsten Infos zusammengestellt, die man für den Einstieg als Arzt in die Unternehmensberatung wissen muss.
Der Einstieg in die Beratung
Der Wechsel in die Beratung ist eigentlich jederzeit möglich. Direkt nach dem Studium, während der Facharztausbildung oder auch nach einigen Jahren Berufserfahrung als Arzt. Eine zusätzliche BWL-Ausbildung ist zwar hilfreich, aber keine Voraussetzung, wenn man sich für eine Stelle als Berater bewerben möchte. Viele Unternehmen bringen ihren neuen Mitarbeitern die wichtigsten BWL-Basics in einer Art Crash-Kurs bei. Je nach (Zusatz)-Ausbildung und Berufserfahrung variiert natürlich auch das Einstiegsgehalt.
Tätigkeiten als Mediziner in der Beratung
Mediziner arbeiten als Berater häufig an Projekten für Firmen aus der Gesundheitsindustrie, zum Beispiel für Krankenhäuser, Pharma- oder Medizintechnikunternehmen. Sie beraten Firmen bei gesundheitsbezogenen Projekten, Marketingstrategien und Produkten. Für ein Medizintechnikunternehmen könnten Berater zum Beispiel neue Wachstumsstrategien erarbeiten oder das Potential für ein neues Medikament analysieren. Krankenhäusern helfen Berater unter anderem bei der Optimierung von Strukturen und Abläufen.
Gemeinsamkeiten von Ärzten und Unternehmensberatern
Eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden Berufsfeldern ist die strukturierte und analytische Denkweise. In beiden Berufen gehört es zur Aufgabe, Probleme zu erfassen und diese zu lösen: Ärzte beim Patienten, Berater beim Kunden. Organisationsgeschick, schnelles und effektives Handeln unter Druck sowie pragmatische Entscheidungen sind sowohl für Ärzte als auch für Berater wichtige Kompetenzen.
Vorteile für Mediziner in der Beratung
Vielen Ärzten gefällt es, dass die Hierarchien in der Beratungsbranche viel flacher sind als im Krankenhaus. Als Berater wird man häufig von Anfang an als vollwertiges Teammitglied behandelt und direkt in den Arbeitsalltag eingebunden. Im Krankenhaus dagegen ist es schwierig, aus den traditionellen Hierarchiestrukturen auszubrechen.
Verlockend ist für viele auch die Tatsache, dass das Gehalt in der freien Wirtschaft frei verhandelbar ist und nicht wie im öffentlichen Dienst nach Tarif berechnet wird. Hinzu kommen in der Beratung noch die Jahresboni, die sich nach der Zielerreichung der Projekte richten.
Nachteile für Mediziner in der Beratung
Klare Nachteile gibt es als Arzt in der Unternehmensberatung eigentlich nicht. Die Beratertätigkeit wird ebenso wie der Klinikalltag von Stress und Überstunden begleitet, in dieser Hinsicht unterscheiden sich die Berufe kaum. In der Beratung kommen häufige Reisen dazu und obwohl man in beiden Berufen viel mit Menschen zu tun hat, fällt der enge Patientenkontakt weg. Ob dies als Vor- oder Nachteil gesehen wird, hängt natürlich vom persönlichen Empfinden jedes Einzelnen ab.
Autorin: Jule Kappel, juniorconsultant.net