Nadja Peters, Director of Recruiting bei McKinsey, im Interview
Was muss ein Bewerber mitbringen, um zu überzeugen und Sie zu begeistern?
Neben einem hervorragenden Hochschulabschluss ist uns vor allem die Persönlichkeit der Bewerberinnen und Bewerber wichtig. Dazu zählen Engagement und Einsatzbereitschaft sowohl im Studium und Beruf als auch außerhalb ebenso wie analytische und kommunikative Fähigkeiten. Daneben legen wir viel Wert auf Teamfähigkeit und Kreativität.
Welche Qualifikationen müssen Bewerber heute mitbringen, um in der Consultingbranche zu bestehen?
Die Herausforderungen, mit denen unsere Klienten kämpfen, befinden sich im steten Wandel. Allein die Digitalisierung setzt bereits enorme Veränderungen in Gang, denen sie begegnen müssen. Unsere Beraterinnen und Berater arbeiten zusammen mit den Klienten an der Lösung von Problemen und der Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte. Dafür ist neben intellektuellen Fähigkeiten vor allem die Bereitschaft notwendig, sich auf neue Situationen einzulassen und sich ständig neue Fähigkeiten anzueignen, um mit der Veränderung Schritt halten zu können.
Bieten Sie Praktika an? Und wie laufen diese ab?
Wir bieten zwei Formen von Praktika an: Fellow Interns sind Praktikantinnen und Praktikanten, die im Hauptstudium studieren und vor ihrem ersten akademischen Abschluss stehen. Associate Interns hingegen haben ihren ersten Abschluss schon hinter sich und befinden sich gerade auf dem Weg zum zweiten. Inhaltlich unterscheiden sich die Praktika allerdings kaum: Als Training on the Job arbeiten Interns für acht bis zwölf Wochen als fester Bestandteil in einem Beraterteam vor Ort beim Klienten mit. Auf unserer Webseite karriere.mckinsey.de kann man sich unkompliziert bewerben.
Warum haben Sie sich selbst für das Unternehmen entschieden?
Mich hat vom ersten Tag an die Unternehmenskultur begeistert, die tollen Menschen, die alle mit viel Herzblut und Energie die großen Fragen unserer Klienten und Gesellschaft angehen wollen. Und das Arbeiten im Team an herausfordernden Fragestellungen: „Das Knacken harter Nüsse“. Gleichzeitig hat mir die Firma immer viele Möglichkeiten gegeben, mich selbst weiterzuentwickeln. Das wusste ich sehr zu schätzen.
Inwieweit kann ich mich auf den Auswahltag vorbereiten?
Eine echte Vorbereitung auf die Interviews gibt es nicht, da es uns wichtig ist, die Bewerber und Bewerberinnen so kennen zu lernen, wie sie wirklich sind. Es kann allerdings hilfreich sein, noch einmal das Kopfrechnen zu üben und einen Blick auf unsere karriere.mckinsey.de zu werfen, auf der man einige nützliche Tipps zum Ablauf findet.
Welchen Tipp haben Sie noch für künftige Bewerber?
Die Bewerbungsgespräche bei uns teilen sich in Problem Solving Interviews und persönliche Gespräche auf. In beiden Fällen ist Ihr Gegenüber wohlwollend und an der Persönlichkeit der Kandidaten und Kandidatinnen interessiert. Wenn die Bewerberinnen und Bewerber das im Hinterkopf behalten, können sie vielleicht etwas weniger nervös ins Gespräch gehen. Darüber hinaus sind unsere Problem Solving Interviews individuelle Fallbeispiele, die eine eigene Struktur erfordern und nicht etwa pauschale Frameworks. Daher sollten Bewerberinnen und Bewerber ein grundsätzliches Verständnis dafür entwickeln, wie Fallstudien funktionieren, allerdings keinesfalls für die Interviews Frameworks auswendig lernen oder versuchen, die Struktur des Fallbeispiels in ein Framework zu zwingen.