Studie von Bianka Knoblach und Dietmar Fink zeigt Beratungsunternehmen mit hoher fachlicher Expertise
Bereits zum neunten Mal identifizierte die Wissenschaftliche Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB) in der gleichnamigen Studie die „Hidden Champions der Beraterbranche“. Ziel der Studie ist es, anhand einer strukturierten, ausführlichen Befragung von Führungskräften aus großen und mittelständischen Unternehmen zu ermitteln, welchen hochspezialisierten, aber einer breiten Öffentlichkeit weniger vertrauten Beratungsunternehmen in ihrem Fachgebiet von ihren Kunden eine höhere Expertise bescheinigt wird als den drei großen Beratungshäusern McKinsey, BCG und Bain. junior //consultant sprach mit Bianka Knoblach, Geschäftsführende Direktorin der WGMB, und Dietmar Fink, Professor für Unternehmensberatung in Bonn und Wissenschaftlicher Direktor der WGMB, über die Ergebnisse der Edition Hidden Champions 2024/25, den Wandel in der Branche und Hidden Champions als Arbeitgeber.
Die Hidden-Champions-Studie initiieren Sie nun zum neunten Mal und seit mehr als 20 Jahren – und haben viel gesehen und erlebt, Trends erkannt, Unternehmen kommen und gehen gesehen. Gibt es noch Überraschungen oder auch Enttäuschungen für Sie, wenn Sie auf die Ergebnisse der jüngsten Edition blicken?
Bianka Knoblach: Was uns jedes Mal wieder aufs Neue überrascht, ist die große Energie, die wir aufwenden müssen, um geeignete Kandidaten zu finden – Kandidaten, die den zugegebenermaßen sehr strengen Anforderungen gerecht werden, die wir an unsere Hidden Champions stellen. Um das zu verstehen, muss ich vielleicht ganz kurz etwas weiter ausholen und die Regeln des Awards erläutern: Um die Hidden-Champions-Auszeichnung kann man sich nämlich nicht bewerben. Nur Kandidaten, die uns von einem sehr erfahrenen Expertengremium vorgeschlagen werden, nehmen wir in die engere Wahl. Diese Kandidaten müssen sich dann einem harten Benchmarking stellen – sie müssen aus der Sicht ihrer Kunden bessere Leistungen bieten als McKinsey, BCG und Bain. Obwohl es sehr viele Beratungsunternehmen gibt, die in ihrer Spezialdisziplin fraglos sehr gut sind, wird es doch immer wieder eng, wenn es hart auf hart kommt und wir ihre Kunden um ein ehrliches Urteil bitten, ob sie wirklich mit McKinsey, BCG und Bain mithalten können. Bereits hier scheitern viele Firmen. Letztendlich reicht es aber nicht einmal, mit den drei Granden der Branche bloß mitzuhalten – man muss im eigenen Fachgebiet alle drei ausstechen, um den Hidden-Champions-Award zu erhalten. Und das gelingt nur sehr wenigen. In der aktuellen Runde haben wir mit 3con und ZEQ gerade einmal zwei neue Firmen auszeichnen können, obwohl es sehr viele gibt, die den Award gerne hätten. Gleichzeitig sind zwei unserer bisherigen Siegelträger nicht mehr dabei.
Um die Hidden-Champions-Auszeichnung kann man sich nicht bewerben – nur Unternehmen, die McKinsey, BCG und Bain im eigenen Fachgebiet ausstechen, können den Award erhalten
Bianka Knoblach, WGMB
Dietmar Fink: Man muss vielleicht dazusagen, dass es uns, anders als bei den meisten Siegeln für Berater, auch gar nicht darum geht, möglichst viele Firmen auszuzeichnen. Der Hidden Champions Award ist nicht nur das älteste, sondern auch das einzig nicht kommerzielle und wahrscheinlich auch das härteste Qualitätssiegel für Berater. Wir machen es den Firmen wirklich schwer, sich dafür zu qualifizieren. Denn wir wollen nur solche Berater auszeichnen, die es wirklich verdienen.
Seit den Coronajahren wirkte die Consultingbranche wie auf links gedreht. Umsatzwarnungen folgen auf Rekordjahre und Auf- auf Abschwünge. Remote wurde Routine. Nach zuerst gestoppten Recruitingkampagnen und dann einem hocherhitzen Bewerber:innenmarkt konnte man 2023 plötzlich ein anderes Phänomen beobachten. Die großen Gesellschaften sprachen von einer Bewerber:innenflut – doppelt so viele Kandidat:innen wie gewöhnlich klopften an – und bereits im Sommer erfüllten Recruitingzielen. Wie erlebten die Hidden Champions diese Zeit? Waren sie die Leidtragenden, die zuerst mit einem abgegrasten Bewerber:innenmarkt klarkommen mussten und dann in der Multi-Krisen-Zeit nicht als sichere Häfen angesehen wurden?
Bianka Knoblach: Die Präferenzen talentierter Nachwuchskräfte sind heute nicht mehr so klar und eindeutig, wie es noch vor ein paar Jahren der Fall war. Ich kenne einige sehr gute Beraterinnen und Berater, die sich für den Einstieg bei einem Hidden Champion entschieden haben, obwohl sie ein Angebot von McKinsey, BCG oder Bain – den sogenannten MBB – auf dem Tisch hatten. Wenn man von solchen Einzelfällen abstrahieren möchte, dann kann man aber weiterhin sicherlich sagen, dass es nur sehr wenige sind, die ein Angebot der MBB zugunsten einer anderen Beratung ablehnen. Oliver Wyman kann da vielleicht noch konkurrieren, die anderen müssen meist nehmen, was übrig bleibt. Das hört sich vielleicht etwas despektierlich an, das sind zum großen Teil aber natürlich auch noch ganz hervorragende Kandidatinnen und Kandidaten. Die Hidden Champions konkurrieren dabei mittlerweile meist auf Augenhöhe mit Firmen wie Roland Berger, Kearney oder Strategy&. Danach kommen die vielen kleineren Beratungsunternehmen zum Zuge, die oft auch sehr gute Karriereperspektiven bieten, zum größten Teil aber in einer anderen Liga spielen als die führenden Berater.
Dietmar Fink: Das entspricht auch meiner Beobachtung. Die Hidden Champions sind keinesfalls die Verlierer am Recruitingmarkt – eher im Gegenteil. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass sie es sehr gut verstehen, auf die speziellen Bedürfnisse der jungen Generation einzugehen. Um ein zugegebenermaßen recht extremes Beispiel zu nennen: Die Firma TMG Consultants hat eine IT-nahe Tochtergesellschaft mit dem Namen ERPvisors. Dort bietet man den Beraterinnen und Beratern bei Interesse eine Vier-Tage-Woche mit vielen Freiheiten an. Damit schafft man es auch als relativ kleiner Akteur, den großen Wettbewerbern gut Leute abzuwerben.
Mit welchen Hindernissen haben Hidden Champions und kleinere Beratungen bei der Mitarbeitendengewinnung vor allem zu kämpfen und was sind aus Ihrer Sicht die Gründe, wenn es am Ende doch nicht matcht?
Bianka Knoblach: Der Grund Nummer eins ist fraglos noch immer dieses ganz besondere Flair, das Firmen wie McKinsey umgibt. Wer es schafft, dort Fuß zu fassen, der hat sich selbst und der Welt bewiesen, dass er oder sie zu den Besten der Besten gehört. Und das hat oft ganz praktische Konsequenzen: Wir hören von unseren Studierenden, dass sie in Diskussionen mit ihren Kommilitonen allein deshalb das letzte Wort haben, weil sie einmal ein Praktikum bei Bain oder BCG gemacht haben. Mit diesem Hintergrund hinterlässt man einen ganz anderen Impact als mit anderen Beraternamen im Gepäck. Dass sich so etwas auch auf die weitere Karriere auswirkt, kann man sehr leicht in den Vorstandsetagen der DAX-Konzerne beobachten: Fast zehn Prozent der aktuellen Amtsinhaber sind Alumni allein von McKinsey.
Dietmar Fink: McKinsey, BCG oder Bain im Lebenslauf haben natürlich eine ganz andere Wirkung als eine kleinere Beratung. Die Ausstiegmöglichkeiten sind aber auch bei den Hidden Champions nicht unattraktiv. Hier geht es meist sehr schnell, dass man auf relevanter Ebene berät und im intensiven Austausch mit dem Kunden steht – und sich damit unweigerlich auch selbst in Position bring für einen Einstieg bei einem Kundenunternehmen. Auch wenn die Hidden Champions das natürlich immer mit einem weinenden Auge betrachten. Das Gehalt übrigens, das auch oft als Argument für einen Einstieg bei einer großen Beratung gesehen wird, ist nicht immer ein tragfähiges Argument. Nicht alle, aber viele Hidden Champions stehen großen Beratern wie Roland Berger oder Kearney in dieser Hinsicht nicht nach.
Mir ist zu Ohren gekommen, es gibt neues zu vermelden: Die neuen Hidden-Champions-Siegelträger haben in einem gemeinsamen Karriereportal im Recruiting ihre Kräfte gebündelt. Können Sie da ein paar Infos geben?
Bianka Knoblach: Alle 30 Siegelträger präsentieren sich seit kurzem in einem einheitlichen Format auf einer interaktiven Plattform, die es potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern möglich macht, ganz gezielt denjenigen Hidden Champion ausfindig zu machen, der am besten zu den eigenen Interessen passt. Hat man ihn gefunden, erhält man einen detaillierten Einblick in die Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten – für Studierende, für Bachelor- und Master-Absolventen, für Promovierte und für Experienced Hires. Der individuelle Recruitingprozess wird vorgestellt, junge Beraterinnen und Berater kommen zu Wort und berichten aus ihrem Arbeitsalltag. Und um sich möglichst gut auf eine Bewerbung vorzubereiten, kann man auf einen Pool typischer Case Studies zugreifen, die die einzelnen Hidden Champions in ihren Auswahlgesprächen nutzen. Den Batten-Case, den AdEx-Case und so weiter. Mit Tipps und Tricks und allem, was dazu gehört.
Betrachten wir die Hidden Champion einmal aus Sicht unserer Hauptzielgruppe, also als potenzielle Arbeitgeber. Einerseits könnte es sein, dass man bei einer sehr spezialisierten Beratung schon früh im Berufsleben sehr intensiv in einer Nische ausgebildet wird und wenig generalistisch. Andererseits hat man dort vermutlich die besten Lehrmeister, die einem sehr direkt ihr Know-how vermitteln, weil schlicht die Wege kürzer sind. Wie sehen Sie den Einstieg bei Hidden Champions aus Karrieregesichtspunkten?
Dietmar Fink: Es ist richtig, die potenzielle Breite der Einsatzbereiche ist bei einem Hidden Champion nicht so stark ausgeprägt wie bei den großen Generalisten. Sie ist aber auch nicht so stark eingeschränkt, wie es auf den ersten Blick vielleicht wirken mag. Der Möglichkeitsraum für die inhaltliche Selbstverwirklichung in der Beratung hat ja grundsätzlich zwei Dimensionen: eine fachliche und eine branchenbezogene. Die Hidden Champions spezialisieren sich üblicherweise im Hinblick auf eine dieser beiden Dimensionen – die zweite bleibt uneingeschränkt. Nehmen wir beispielsweise Prof. Roll & Pastuch. Die fokussieren sich auf Pricing- und Vertriebsthemen, bedienen damit aber eine ganze Palette unterschiedlicher Branchen. Auf der anderen Seite haben wir Berylls, die sich auf die Automobilindustrie fokussieren, dort aber ein sehr breites fachliches Spektrum abdecken. Insofern sollte man sich schon recht sicher sein, dass einen ein bestimmtes Themenfeld oder eine bestimmte Branche besonders interessiert. Wenn das der Fall ist, kann man innerhalb des Themengebiets oder innerhalb der Branche bei einem Hidden Champion unglaublich viel erleben.
Bianka Knoblach: Und die Wege sind in der Regel wirklich kürzer. Der Weg ins Büro des verantwortlichen Partners genauso wie die Karrierewege. Die Hidden Champions sind oft in Bereichen aktiv, die wenig an den Hochschulen stattfinden. Würden Sie dazu raten, über ein Praktikum oder eine Abschlussarbeit Fuß zu fassen und eigene Expertise aufzubauen?
Bianka Knoblach: Natürlich ist es eine gute Idee, im Rahmen von Praktika schon einmal erste Erfahrungen mit dem Thema oder mit der Branche zu sammeln, für die man sich interessiert. Das gibt einem selbst eine größere Sicherheit, ob man sich auf dem richtigen Weg befindet, und es macht einen natürlich auch interessanter für die Hidden Champions, wenn entsprechende Erfahrungen im Lebenslauf stehen. Oft gibt es aber auch sehr gute spezialisierte Master-Programme. Wenn Sie zum Beispiel die Restrukturierung ansprechen – da hat, nach allem, was ich höre, die Frankfurt School ein sehr attraktives Programm.
Ich bin seit 35 Jahren in der Branche unterwegs – und kann mich nicht erinnern, dass es schon einmal eine Zeit gegeben hat, in der sich die Beraterwelt so sehr verändert hat, wie es momentan der Fall ist
Professor Dr. Dietmar Fink
Welche anderen Veränderungen in der Branche konnten Sie in den letzten Jahren beobachten?
Dietmar Fink: Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich bin jetzt seit 35 Jahren in der Branche unterwegs – lange Zeit selbst bei einer großen amerikanischen Managementberatung, seit 25 Jahren als Professor und Sparringspartner der führenden Akteure. Was ich damit sagen will: Ich habe schon so einiges erlebt. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass es schon einmal eine Zeit gegeben hat, in der sich die Beraterwelt so sehr verändert hat, wie es momentan der Fall ist.
Wenn man etwas Struktur in diesen Wandel bringen möchte, dann lassen sich – ganz grob – zwei wesentliche Entwicklungslinien unterscheiden: Zunächst haben wir da den operativen Wandel im Geschäft der großen Beratungsgesellschaften. Wir beobachten, dass viele Kunden mehr und mehr dazu neigen, operative Aufgaben aus ihrem Tagesgeschäft in fortlaufende Projekte umzudefinieren und an Berater auszulagern – weil interne Ressourcen fehlen, weil die Aufgaben zu implementierungskomplex sind für die eigenen Mitarbeiter, weil man nicht die nötigen Fachkräfte im Haus hat und, und, und. Diese operativen Beratungstätigkeiten haben in den letzten Jahren ganz maßgeblich zum Wachstum des Beratungsmarktes beigetragen. Und es hat die Geschäftsportfolios der großen Strategieberater erheblich verändert. Haben Firmen wie BCG oder Bain vor 20 Jahren noch rund 60 Prozent ihres Geschäfts mit Strategieprojekten gemacht, sind es heute grade noch 20 bis 30 Prozent.
Bianka Knoblach: Und das ist natürlich auch damit verbunden, dass sich die Mitarbeiterprofile ändern, die man in der Managementberatung benötigt. Plötzlich braucht man Coder, Spieltheoretiker, Designer, Data Scientists. Und die wollen und sollen oft gar nicht in die klassische Karrierestruktur integriert werden. Up-or-out gilt heute längst nicht mehr für jede oder jeden in den großen Beratungsunternehmen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es mit den Lebensentwürfen der jungen Generation nicht immer harmoniert.
Und was ist die zweite große Entwicklungslinie?
Dietmar Fink: Das ist all das, was unter den Schlagworten Digitalisierung und KI zusammengefasst wird. Denn beides bringt Beratern nicht nur neues Geschäft, wenn sie ihre Kunden dabei unterstützen, die neuen Möglichkeiten in ihre Prozesse und Geschäftsmodelle zu integrieren. Beides verändert auch das eigene Geschäft der Berater. Welche Arbeitsschritte werden in Zukunft von digitalen Helfern übernommen? Wie verpackt man in Zukunft das eigene intellektuelle Kapital in digitalen Formaten, ohne das klassische Projektgeschäft zu kannibalisieren?
Bianka Knoblach: Klassische Managementberatungsprojekte laufen entlang von fünf idealtypischen Schritten: Im ersten Schritt sammeln die Berater Daten, im zweiten Schritt versuchen sie, Muster zu erkennen, im dritten Schritt interpretieren sie die Muster. Im vierten Schritt leiten Consultants Handlungsempfehlungen aus den analysierten Mustern ab und helfen ihren Kunden schließlich dabei, diese Empfehlungen im fünften Schritt umzusetzen. Schritte eins und zwei wird künftig immer häufiger KI übernehmen. Und das hat weitreichendere Folgen, als man es im ersten Moment vielleicht meint. Datensammeln und Muster erkennen, das sind klassische Aufgaben für den Beraternachwuchs. Wenn Sie am Beginn der Kette aber auf viele junge Berater verzichten können, dann stellt sich natürlich früher oder später unweigerlich die Frage, wo die ganzen talentierten Nachwuchskräfte herkommen sollen, die sich irgendwann für die Partnerschaft qualifizieren.
Wer nach den Kriterien zu bekannt geworden ist, muss sich aus dem Kreis der Siegelträger verabschieden – Stern Stewart, Oliver Wyman, Horváth und AlixPartners waren alles einmal Hidden Champions
Bianka Knoblach, WGMB
Risiko des Ruhms: Wenn man die Studie über die Jahre verfolgt hat, begegnen einem immer wieder alte Bekannte. Hidden Champion wird und bleibt man aber nur, wenn die eigene Bekanntheit nicht zu groß ist. Bei wem sehen Sie aktuell die größte „Gefahr“ aus der Wertung zu fliegen und Opfer des Erfolgs zu werden?
Bianka Knoblach: Wir haben das in den vergangenen zwei Jahrzehnten ja bereits sehr oft erlebt. Zu den prominentesten Beispielen zählen Stern Stewart, Oliver Wyman und AlixPartners. Das waren alles einmal Hidden Champions. Und wir sind ein bisschen stolz darauf, dass wir ihr Potenzial schon sehr früh erkannt haben. Gerade hat sich übrigens auch Horváth aus dem Kreis unserer Siegelträger verabschiedet, weil sie nach unseren Kriterien einfach zu bekannt geworden sind. Natürlich freut uns das, weil es ja auch zeigt, dass die Hidden Champions eine gute Plattform sind, um einen erfolgreichen Weg zu nehmen. Aber es ist immer auch ein weinendes Auge dabei. Auf beiden Seiten. Nach so vielen Jahren ist man sich gegenseitig ja jenseits von kühlen Evaluationskriterien auch menschlich ans Herz gewachsen.
Dietmar Fink: Wenn ich auf die aktuellen Siegelträger schaue, gibt es einige, die zumindest große Ambitionen zeigen, in eine neue Dimension hineinzuwachsen. Zu nennen sind da zum Beispiel ROI-EFESO, Horn & Company und H&Z, die sich finanzkräftige Partner an ihre Seite geholt haben, um einen konsequenten Wachstumskurs zu verfolgen.
Dieser Artikel ist auch erschienen in der Printausgabe junior //consultant 2-2024
Hidden Champions FAQ
Wer sind die Hidden Champions?
Die Hidden Champions sind die ermittelten Sieger der Studie „Die Hidden Champions des Beratungsmarktes” der WGMB (Wissenschaftliche Gesellschaft für Management und Beratung), die 2024 zum neunten Mal erhoben wurde.
Was ist die WGMB?
Vor 26 Jahren wurde die WGMB als wissenschaftliches Forschungsinstitut in privater Trägerschaft gegründet und konnte sich in dieser Zeit über zahlreiche Publikationen, Projekte und Studien – allen voran die Hidden Champions – als Schrittmacherin im Bereich der anwendungsorientierten Managementforschung etablieren. Den Forschungsbereich Beratung leitet Prof. Dr. Dietmar Fink (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg).
Was ermittelt die Studie?
Ziel der Studie ist es, anhand einer strukturierten, ausführlichen Befragung von Führungskräften aus großen und mittelständischen Unternehmen zu ermitteln, welchen hochspezialisierten, aber vergleichsweise unbekannten Beratungsunternehmen in ihrem Fachgebiet von ihren Kunden eine höhere Expertise bescheinigt wird als den drei großen Beratungshäusern McKinsey, BCG und Bain & Company.
Wie können sich Beratungsunternehmen qualifizieren?
Um die Auszeichnung „Hidden Champion“ kann sich ein Beratungsunternehmen nicht bewerben. Die Vorauswahl erfolgt ausschließlich auf Vorschlag durch unabhängige Experten.
Wer wird als Hidden Champion ausgezeichnet?
Ein Hidden Champion …
… nach Einschätzung eines Expertengremiums ein grundsätzliches, im Rahmen einer Vorstudie bestätigtes Potenzial besitzen, sich als Hidden Champion zu qualifizieren.
… einen ungestützten Bekanntheitsgrad besitzen, der im Topmanagement deutscher Großunternehmen mit einem Jahresumsatz von über 1 Mrd. Euro bei maximal 15 Prozent liegt.
… dazu in der Lage sein, der WGMB mindestens zehn Ansprechpartner aus Kundenunternehmen zu benennen, die das Institut zu seinen Kompetenzen befragen kann.
… für Kunden arbeiten, von denen mindestens 50 Prozent auch bereits mit einem oder mit mehreren der Champions – McKinsey, BCG und Bain – zusammengearbeitet haben.
… von seinen Kunden in mindestens einem Spezialgebiet besser bewertet werden als McKinsey, BCG und Bain; die Kompetenzeinschätzung erfolgt durch die benannten Ansprechpartner und durch die Befragten der Referenz-Stichprobe.
Die Hidden Champions 2024/25 und die Funktion oder Branche, in der sie ausgezeichnet wurden
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