Festeinstieg mit Ansage: Julia Koepsel von Roll & Pastuch
Seit Jahresbeginn 2019 ist Julia Koepsel Consultant bei Prof. Roll & Pastuch – Management Consultants. Das Unternehmen kennt sie jedoch bereits seit 2016, zunächst als Werkstudentin, anschließend als Praktikantin. Warum es zwischen ihr und dem 2018 als Hidden Champion im Bereich Marketing & Vertrieb ausgezeichneten Unternehmen so gut klappt, erzählt sie im Interview.
Wie kam es dazu, dass Sie bei Roll & Pastuch ein Praktikum gemacht haben?
Als ich mich auf das Praktikum bei Roll & Pastuch bewarb, hatte ich dort bereits eineinhalb Jahre als Werkstudentin gearbeitet. Da ich mich zu diesem Zeitpunkt im letzten Semester meines Masterstudiums befand und über einen Einstieg in die Beraterbranche nachdachte, bot das Praktikum eine gute Gelegenheit, noch tiefer in Projekte eingebunden zu werden und ebenfalls die Abläufe beim Kunden vor Ort kennenzulernen.
Können Sie etwas zum Bewerbungsprocedere sagen? Worauf wurde Ihrer Ansicht nach besonders geachtet?
Als Bewerber sollte man generell gute universitäre Leistungen mitbringen, insbesondere im quantitativen Bereich. Auf die bisherige Arbeitserfahrung während des Studiums, zum Beispiel durch Praktika oder Auslandsaufenthalte während des Studiums wird ebenfalls geachtet – es sind aber keine K.O.-Kriterien. Für die Bewerbung benötigt man ein kurzes Anschreiben, einen aktuellen Lebenslauf, das Abiturzeugnis sowie ein aktuelles Zeugnis des Bachelor- oder Masterstudiums. Der Bewerbungsprozess setzt sich zusammen aus einem Logiktest, einem Exceltest und einem Gespräch vor Ort.
Da ich zum Zeitpunkt meiner Bewerbung bereits längere Zeit für Roll & Pastuch als Werkstudentin gearbeitet hatte, habe ich nicht den typischen Bewerbungsprozess durchlaufen. Ich sendete lediglich einen aktuellen Lebenslauf sowie meine Zeugnisse ein und führte dann mit Kai Pastuch in Köln ein persönliches Gespräch.
Was waren Ihre Aufgaben und Projekte während des Praktikums?
Zu Beginn des Praktikums wurde ich bereits nach wenigen Tagen aktiv in verschiedene Projekte eingebunden. Die meiste Zeit verbrachte ich auf einem Projekt für einen Hersteller von Haushaltsgeräten. Ziel des Projektes war die Entwicklung einer internationalen Pricing-Strategie für die unterschiedlichen Vertriebskanäle des Kunden. Im Rahmen einer Status-Quo-Analyse führte mein Projektteam verschiedene Interviews mit internen Experten sowie internationalen Kunden des Unternehmens durch. Für einen Teil der Kundeninterviews war ich eigenständig verantwortlich. Unter Absprache mit dem Projektleiter führte ich Gespräche mit verschiedenen Groß- und Einzelhändlern, unter anderem aus Kopenhagen, Russland, Frankreich und Spanien.
Das klingt durchaus herausfordernd.
Als Praktikant war das für mich sehr spannend. Auch für die qualitative Auswertung dieser Interviews war ich selbst verantwortlich. Im zweiten Teil des Praktikums arbeitete ich auf einem Projekt in der KFZ-Branche. Innerhalb dieses Projektes erstellte ich in Zusammenarbeit mit einem der Partner bei Roll & Pastuch ein Pricing-Tool in Excel für die Bepreisung von Service-Leistungen. Insgesamt erhielt ich während des Praktikums vielseitige Einblicke in Pricing- und Vertriebsthemen sowie Projektabläufe und den Berateralltag.
Wie lange dauerte Ihr Praktikum?
Mein Praktikum dauerte insgesamt zwei Monate, wobei Praktika bei Roll & Pastuch normalerweise für eine Dauer zwischen drei und sechs Monaten angelegt sind.
Gibt es so etwas wie ein Praktikantenbindungsprogramm?
Grundsätzlich werden Praktikanten, die einen Einstieg in die Beratung anstreben und während des Praktikums überzeugen konnten, gezielt gefördert und frühzeitig im Team integriert. Aus diesem Grund sind bei den regelmäßig stattfindenden Teamevents auch Praktikanten und Werkstudenten mit von der Partie.
Und wie geht es nach dem Praktikum weiter?
Viele Kandidaten arbeiten nach ihrem Praktikum als Werkstudent bei R&P weiter, unterstützen die Projektteams und sind so kontinuierlich mit dabei. So war es auch bei mir. Durch diesen engen Kontakt ist mir der Einstieg als Consultant später sehr leichtgefallen, da ich die meisten Kollegen schon gut kannte und mir viele Abläufe vertraut waren. Grundsätzlich ist die Durchlassquote ehemaliger Werkstudenten oder Praktikanten, die nun als Berater bei Roll & Pastuch tätig sind, sehr hoch. Etwas mehr als ein Viertel der derzeitigen Berater haben als Praktikant oder Werkstudent angefangen.
Wann kam zum ersten Mal die Idee auf, dass mehr aus dem Praktikum werden könnte?
Während der Projektarbeit bei Roll & Pastuch hatte ich bereits positives Feedback erhalten. Konkret wurde ein möglicher Direkteinstieg bei einem abschließenden Gespräch am Ende des Praktikums angesprochen. Solche Feedbackgespräche werden grundsätzlich von den verantwortlichen Projektleitern oder sogar Partnern durchgeführt. In meinem Fall führte einer der Partner das Gespräch, mit dem ich auch während des Praktikums zusammengearbeitet hatte. Bei mir hat das damals einen sehr positiven Eindruck hinterlassen, weil es die Wertschätzung von Praktikanten im Unternehmen verdeutlicht hat. In diesem Abschlussgespräch wurde dann ein potenzieller Einstieg bei Roll & Pastuch angesprochen. Da die Masterarbeit zu diesem Zeitpunkt noch vor mir lag, einigten wir uns darauf, nach ein paar Monaten erneut in Kontakt zu treten.
Was dann geschehen zu sein scheint …
Richtig. Etwa drei Monate vor Abschluss meiner Masterarbeit erhielt ich einen Anruf von einem der Projektleiter bei Roll & Pastuch. Hierdurch wurde der Bewerbungsprozess angestoßen. Nachdem ich während des Praktikums bereits mit einem Großteil der Mitarbeiter bei Roll & Pastuch zusammengearbeitet hatte, war kein formeller Bewerbungsprozess nötig.
Statt des formellen Bewerbungsprozesses gab es ein kurzes Vorstellungsgespräch mit dem Partner in München und einen Lunch mit dem neuen Team
Julia Koepsel, Roll & Pastuch
Da ich mein Praktikum in der Niederlassung in Köln absolviert hatte und einen Festeinstieg in München plante, wurde vorerst ein Kennenlernen mit dem Münchner Team vereinbart. Dies bestand aus einem kurzen Vorstellungsgespräch mit dem verantwortlichen Partner in München und einem gemeinsamen Lunch mit dem Münchner Team. Zusätzlich absolvierte ich noch einen Logiktest, da dies aufgrund meiner Werkstudententätigkeit bei der Bewerbung um die Praktikantenstelle weggefallen war. Danach kam zeitnah die Zusage für die Stelle als Consultant. Inzwischen bin ich seit sechs Wochen bei Roll & Pastuch. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase von zwei Wochen wurde ich direkt einem großen Projekt in der Heiztechnik-Branche zugeordnet. Hier bin ich regelmäßig beim Kunden vor Ort und werde schon aktiv in das Projekt miteinbezogen.
Warum haben Sie sich eigentlich für Roll & Pastuch – das Unternehmen und den Job – entschieden?
Ich habe mich aus verschiedenen Gründen für die Stelle bei Roll & Pastuch entschieden. Zum einen übernimmt man bei Roll & Pastuch schon früh Verantwortung und wird von Anfang an in Projekte eingebunden. Schon während meines Praktikums arbeitete ich in direktem Kontakt mit erfahrenen Projektmanagern und Partnern, die sich regelmäßig die Zeit für ein ausführliches Feedback nahmen. Als neuer Kollege profitiert man davon stark und die eigene Lernkurve steigt noch einmal steiler an.
Weiterhin wird bei Roll & Pastuch viel Wert auf das Thema Work- Life-Balance gelegt. Es besteht Flexibilität hinsichtlich des Urlaubes oder des Arbeitens im Home-Office. Während der Zeit als Werkstudentin und Praktikantin ist mir außerdem die freundliche Art und Hilfsbereitschaft der Kollegen aufgefallen.
Julia Koepsel, Roll & Pastuch
Julia Koepsel, Jahrgang 1991, hat ein Bachelorstudium in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München absolviert. Danach erwarb sie den Master in Marketing an der Universität zu Köln und verbrachte dabei ein halbes Jahr an der Universidad Torcuato Di Tella in Buenos Aires.
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