Das Beste zweier Welten: Max-Alexander Borreck ist Berater bei Oliver Wyman in München und gründete erfolgreich ein Start-up. Heute profitieren sowohl das Unternehmen als auch der Entrepreneur von dem Projekt.
- „Wer annimmt, eine zündende Idee sei die halbe Miete für ein Business, den muss ich enttäuschen. Es braucht so viel mehr, um eine Idee erfolgreich umzusetzen – allen voran viel Leidenschaft, Zeit und Anstrengung“, sagt Max-Alexander Borreck. Max ist 32, Principal im Münchner Büro von Oliver Wyman und weiß, wovon er spricht. Denn parallel zu seiner Beratertätigkeit bei Oliver Wyman gründete Max ein Start-up, etablierte es erfolgreich am Markt und ist damit heute noch unternehmerisch tätig – mit der Unterstützung von Oliver Wyman.Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der WHU Koblenz, dem IPADE Mexico-City und dem IIM Bangalore kam Max im Oktober 2008 als Berater zu Oliver Wyman und dort in die Transportation-Practice mit Schwerpunkt Personentransport und Logistik. Zuvor hatte er bereits verschiedene Praktika in Beratung sowie Banking absolviert und ein Buch geschrieben: „Der Weg zum Stipendium“.
Ich wollte schon immer unternehmerisch tätig sein – gleichzeitig bin ich mit Leib und Seele Berater und wollte das auch bleiben
Max-Alexander Borreck, Oliver Wyman
2014 war Max für Oliver Wyman auf einem Eisenbahn-Projekt in Skandinavien unterwegs. „Dort musste ich umfangreiche manuelle Wettbewerbsrecherche betreiben. Dabei kam mir der Gedanke, diese Arbeit zu automatisieren – wie es damals zum Beispiel in der Luftfahrt bereits üblich war“, berichtet der Berater. Die Idee fiel gleich auf zwei üppige Nährböden – zum einen bei ihm selbst, zum anderen bei seinem Arbeitgeber. Max: „Ich wollte schon immer auch unternehmerisch tätig sein und meine eigene Idee auf den Markt bringen. Zugleich bin ich mit Leib und Seele Berater und wollte bei Oliver Wyman bleiben.“ Er besprach den Gedanken mit seinen Mentoren bei Oliver Wyman, Joris D’Incà und Björn Maul. Beide waren angetan und sicherten ihm ihre Unterstützung zu.
Grundidee und Geschäftsmodell waren (und sind) die Web- und Algorithmus-basierte Bereitstellung von Echtzeit-Preis- und Wettbewerbsinformationen für Transportanbieter wie Fernbusse, Bahnen und Fluglinien. Für die Umsetzung suchte er sich technische Unterstützung von seinem Freund und Co-Gründer Boris Spiegl, nahm dann bei Oliver Wyman einen dreimonatigen Leave-of-Absence und zusammen riefen sie das Start-up R&R Analysis ins Leben.
Während eines dreimonatigen Leaves gründete Borreck das Unternehmen und platzierte es erfolgreich auf dem Markt
Für Max begannen trubelige, spannende und lehrreiche Zeiten. Er sagt: „In nur drei Monaten gründete ich eine GmbH, pitchte erfolgreich meine Idee bei unserem späteren Leitkunden, definierte Benutzeroberflächen und arbeitete mich durch technische Spezifikationen für die Software Anwendung. Vor diesen Aufgaben hätte ich – in dieser Form – bei Oliver Wyman nicht gestanden.“
Heute ist aus R&R Analysis ein kleines und profitables Unternehmen geworden, welches das Yield-Management für Fernbusanbieter unterstützt. Yield-Management – häufig mit Ertragsmanagement übersetzt – ist ein rechnergestütztes Instrument zur simultanen und dynamischen Preis- und Kapazitätssteuerung je nach Nachfrage und Auslastung.
Max mag die Erfahrung als Unternehmensgründer nicht missen. Er sagt: „Die Zeit und das Business haben mir unheimlich viel gebracht. Dazu gehören die zahlreichen praktischen Erfahrungen: Etwa, was es bedeutet, ein Start-up zu sein; zu wissen, welche Risiken zu berücksichtigen sind; wie eine Unternehmensgründung funktioniert oder das Durchsetzen der Idee am Markt. Doch auch heute habe ich noch viel von R&R: Mein Netzwerk hat sich stark vergrößert, und ich habe viel hinsichtlich operativer Entwicklung von Software gelernt.“
Der Jung-Unternehmer und Unternehmensberater ist dankbar, dass er mit Oliver Wyman einen Arbeitgeber gefunden hat, der ihm den Perspektivenwechsel ermöglichte, während der Gründungszeit zur Seite stand und auch heute noch im operativen Alltag von R&R Analysis unterstützt. Max: „Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern diese Flexibilität und Freiheit gibt. In meiner Rolle als Oliver Wyman Berater bin ich besonders stolz darauf, dass meine Rolle als Gründer von R&R geholfen hat, Projekte für die Managementberatung zu gewinnen und wir heute R&R-Daten und -Kompetenzen in unseren Projekten einsetzen.“
Max-Alexander Borreck ist Gründer, Principal bei Oliver Wyman – und nach Ansicht der Deutschlandchefin des Beratungshauses Finja Carolin Kütz „ein echter Macher”
Strategieberatung & Start-up – geht das?
Oliver Wyman Deutschlandchefin Finja Carolin Kütz im Interview über Entrepreneurship bei Oliver Wyman und die Möglichkeit eines Leaves
Welche Möglichkeiten für einen Leave gibt es bei Oliver Wyman?
Das Oliver Wyman Flex Programm bietet allen unseren Mitarbeitern verschiedene Möglichkeiten, die Arbeit mit persönlichen Interessen zu vereinen. Das beginnt bei einer Auszeit von bis zu acht Wochen, die zusätzlich noch mit dem Urlaub kombiniert werden kann und reicht bis zu einem Leave of Absence von bis zu einem Jahr, um größere persönliche Vorhaben realisieren zu können. Für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bieten wir auch die Möglichkeit, in ein Teilzeitprogramm zu wechseln.
Work-Life-Quality hat bei Oliver Wyman jeher einen sehr hohen Stellenwert. Zusammen mit unseren Mitarbeitern arbeiten wir daran, Lösungen für die alltäglichen Herausforderungen einer Karriere- und Lebensplanung zu finden.
Was war Ihre erste Reaktion, als Sie hörten, dass Ihr Kollege ein Start-up gründen möchte?
Als ich davon hörte, dachte ich sofort ‘Ja, das passt’. Max-Alexander ist ein Macher. Sein unternehmerischer Mut hat mich beeindruckt. Mir ist es persönlich sehr wichtig, dass sich unsere Kolleginnen und Kollegen Ziele setzen und sich als Person weiterentwickeln. Oliver Wyman steht für eine unternehmerische Kultur, daher stand für uns sofort fest, dass wir ihn bei diesem Vorhaben unterstützen wollen.
Hatten Sie denn nicht Sorge, ihn an sein Start-up zu verlieren?
Es ist immer schade, wenn ein Kollege das Team verlässt, aber das gehört zur Beratungsbranche dazu. Dass ein Berater irgendwann auch mal etwas anderes machen will und die ‘Seiten wechselt’ ist ganz natürlich. Berater und Beraterinnen haben bei uns von Anfang an viel Verantwortung und können während der Projekte – national und international – ihre Fähigkeiten und ihr Wissen kontinuierlich erweitern. Nach ein paar Jahren haben sie das Wissen, die Netzwerke, und das Selbstvertrauen einen solchen Schritt zu gehen.
Viele unserer ehemaligen Kollegen sind nach ihrer Zeit bei Oliver Wyman erfolgreich Unternehmensgründer geworden. Wir bieten das beste Rüstzeug zur Selbständigkeit. Wenn ein Kollege oder eine Kollegin zu uns ‘zurückkehrt’, freut uns das natürlich umso mehr. Das ist ein klares Signal, dass unsere unternehmerische Kultur und partnerschaftliche Arbeitsweise stimmen. Letzteres spiegelt sich auch in unserer verglichen mit dem Wettbewerb deutlich geringeren Fluktuation wider, von der wir, aber auch vor allem unsere Kunden profitieren, die langfristig motivierte und gut ausgebildete Berater bekommen.
Finja Carolin Kütz ist Deutschlandchefin bei der Managementberatung Oliver Wyman. Sie verantwortet das Beratungsgeschäft für Deutschland und Österreich. Die studierte Mathematikerin ist Expertin für strategische Fragestellungen von Banken, der Bedeutung von Regulierung auf strategische Geschäftsmodelle sowie Governance, Compliance und Risikomanagement.