
Sandra Schmid: „Die Entscheidung für DB MC hat sich vom ersten Tag an richtig angefühlt“
Sandra Schmid hält der Deutschen Bahn bereits seit über zehn Jahren die Treue und ist mittlerweile Principal bei DB Management Consulting. Im Interview blickt sie auf ihre Zeit und ihren Aufstieg bei der Managementberatung zurück und beleuchtet aus eigener Erfahrung sprechend die Vielzahl der flexiblen Möglichkeiten, die ihr Arbeitgeber zu bieten hat.
Wie verliefen dein Einstieg und dein bisheriger Weg bei der Deutschen Bahn?
Nach meiner Promotion im Bereich Innovationsmanagement an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen bin ich 2014 direkt als Analystin im Inhouse Consulting bei der Bahn eingestiegen. Erste Beratungs- und Projekterfahrung hatte ich bereits durch ein Praktikum bei Simon- Kucher sowie eine zweijährige Projekttätigkeit in einem mittelständischen Unternehmen im Bereich Pricing gesammelt. Dennoch war der Weg in die Beratung bei mir nicht vorgezeichnet. Eine herausfordernde Umgebung mit wechselnden Projekten und Themen sowie der Möglichkeit, schnell die ersten Karriereschritte zu machen – das hatte mich jedoch schon immer gereizt.
Die Entscheidung für die Bahn und DB Management Consulting als Arbeitgeberin hat sich vom ersten Tag an richtig angefühlt. Meine Kenntnisse aus meiner Promotionszeit und den ersten Berufserfahrungen haben dazu beigetragen, dass ich mich schnell entwickeln konnte. Innerhalb von zwei Jahren hatte ich zwei Karrierestufen erklommen und wurde 2016 Senior Consultant. Für mich war besonders die Rolle der Managerin, in der ich eigenständig Projekte mit einem eigenen Team leiten konnte, sehr attraktiv. Vor allem hat mich hierbei der inhaltliche Gestaltungsspielraum, die Verantwortungsübernahme für Entscheidungen und die Möglichkeit fachliche Führungserfahrung zu sammeln, interessiert.
2018, also vier Jahre nach meinem Einstieg, konnte ich dieses Aufgabengebiet dann offiziell als Managerin übernehmen. Zwei Jahre später habe ich mich einer neuen Herausforderung gestellt und ging nach der Geburt meines Sohnes in Elternzeit. Ein halbes Jahr nach meiner Rückkehr aus der Elternzeit wurde ich 2022 zum Principal befördert. In dieser Rolle arbeite ich meist in sehr komplexen Projektsettings. Seit meiner Rückkehr aus der Elternzeit arbeite ich in Teilzeit, was sehr gut funktioniert.
Viele damals neue Methoden wie Design Thinking und agiles Arbeiten haben wir als Vorreiter in die DB gebracht
Sandra Schmid // DB Management Consulting
Gab es für dich herausragende oder besonders prägende Projekte in diesen Jahren?
Es gab viele besondere Projekte in meiner Zeit bei DB MC. Bereits mein erstes Projekt hat mich sehr geprägt. Wir haben unter Top-Management-Attention des Konzernvorstands das Thema Reisenden-information neu aufgesetzt. Viele damals neue Methoden wie Design Thinking und agiles Arbeiten haben wir als Vorreitende in die DB gebracht. Auch das Aufbrechen von „Silos“ innerhalb des Unternehmens und das bereichsübergreifende Zusammenarbeiten in hybriden Teams unterschiedlicher Bereiche war sehr neu. In diesem Jahr habe ich viele Freundschaften geschlossen und Mentor:innen gefunden, sowohl bei DB MC, als auch auf Kund:innenseite. Hierdurch habe ich mir ein stabiles Netzwerk aufgebaut, auf welches ich bis heute zurückgreifen kann.
Ein vergleichbares Projektsetting hatte ich Jahre später, dann schon in der Rolle der Projektleiterin, beim Aufbau des Bereichs Customer Experience Management, kurz CXM, wieder vorgefunden. Wir hatten eine klare inhaltliche Ambition in Kombination mit einem sehr gut funktionierenden Kund:innen- und Beratungssetting. Das schafft einen so positiven Drive, dass wir gerne noch abends bei einem Stück Pizza und einem Glas Wein weiter am Konzept geschraubt haben.
In meinem ersten langen Projekt als Projektleiterin habe ich viel über Umsetzung, Stakeholdermanagement und Führung gelernt. Ich hatte die Aufgabe ein Standard-Reporting für die Geschäftsbereiche einzuführen. In diesem Projekt galt es viele Herausforderungen zu überwinden. Dadurch sind wir als Beratungsteam sehr eng zusammengewachsen und ich habe am Ende des Projekts ein sehr schönes persönliches Geschenk von meinem Team bekommen, das ich bis heute in meiner Laptop-Tasche mit mir herumtrage.
Womit beschäftigst du dich augenblicklich?
Mein letztes Projektsetting war sicherlich mein herausforderndstes. Ich habe für meine eigene Organisation als Projektleiterin die strategische Weiterentwicklung inklusive der entsprechenden Umsetzung in der Organisation verantwortet. Das hat mir viele Einblicke und Lernerfahrungen ermöglicht, beispielsweise in den Umgang mit dem Betriebsrat, von denen ich sicherlich später als Führungskraft im Konzern profitieren werde. Unser Projektportfolio bei DB MC hat sich über die Zeit verändert und wir sind heute in vielen Projekten mit Vorständen unterwegs. Das macht die Arbeit deutlich anspruchsvoller, aber meiner Ansicht nach auch spannender, da wir auf diese Weise als Beratende die großen strategischen und strukturellen Themen, insbesondere der Geschäftsbereiche, mit bewegen können.
Was sind deine weiteren persönlichen Ziele bei der Bahn? Und ist der Wechsel in den Konzern für dich eine Überlegung?
Zum einen möchte ich mich im Bereich Führung von Mitarbeitenden und zum anderen auch in fachlichen und strategischen Bereichen weiterentwickeln. Die Bahn ist ein großes und vielfältiges Unternehmen, so dass ich mir auf jeden Fall vorstellen kann auf eine Position in den Konzern zu wechseln. Das ist sogar ein sehr erwünschter Teil unseres Geschäftsmodells bei DB MC. Ich habe mir in den letzten Jahren durch meine Projektarbeit im Konzern, aber auch durch die Zusammenarbeit mit vielen DB MC-Kolleg:innen, die inzwischen in spannenden Positionen bei der Bahn außerhalb der Beratung arbeiten, ein großes Netzwerk aufgebaut, auf das ich dabei zurückgreifen kann.
Was sind deine persönlichen Empfehlungen, welche du jungen Talenten für ihre Karriereentwicklung mitgeben möchtest?
Pauschal etwas zu empfehlen finde ich immer schwierig. Aus meiner Sicht ist das Wichtigste für die eigene Karriereentwicklung, ob ich in dem Unternehmen – und auf meiner Position – eine ausreichend hohe Lernkurve und Entwicklungsmöglichkeiten habe sowie ein Umfeld, das mich unterstützt. Wenn die Aufgaben Spaß machen, geht es oftmals einher, dass man gut darin ist und sich on-the-job weiterentwickelt. Ich bin davon überzeugt, dass sich das irgendwann auszahlt.
Gehören Unternehmenswechsel zwingend zur Weiterentwicklung dazu?
In einem großen Konzern, wie der Deutschen Bahn, gibt es vielfältige Job-Optionen in verschiedenen Konzerngesellschaften, die teilweise mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen agieren. Es existiert also mehr als genug Raum, um sich entwickeln zu können. Wechsel innerhalb der Bahn sind üblich und gerne gesehen, da man das Geschäft und das Unternehmen kennt, aber dennoch frischen Wind in die Abteilung bringt. In einem kleinen Unternehmen können die Optionen sehr begrenzt sein und ein Wechsel ergibt unter Umständen früher Sinn.
Thema Flexibilität. Wie unterstützt die Deutsche Bahn ihre Mitarbeitenden bei kurzfristigen Veränderungen aber auch grundsätzlich?
Mit Kind und Familie ist tatsächlich leider nicht immer alles planbar. Selbst wenn alles gut organisiert ist, ist es wichtig Führungskräfte mit Verständnis für die persönliche Situation und Unterstützung aus dem Team zu haben. Hier habe ich bei DB MC, aber auch auf Kund:innenseite, bislang nur positive Erfahrungen gemacht. Ich arbeite Teilzeit mit 80 Prozent. Dies ermöglicht mir meinen Beruf praktisch wie vor dem Kind auszuüben, was für mich wichtig war. Privat bietet es mir die Chance, die Betreuung meines Sohnes an zwei Tagen in der Woche selbst zu übernehmen, was ich auch sehr zu schätzen weiß, denn diese Zeit ist kostbar. Nicht alle Teilzeit-Modelle sind gleich bei uns – wichtig ist, dass es robust für den Mitarbeitenden und den Beratungsalltag funktioniert.
Bei der Bahn finden sich inzwischen auch immer mehr JobSharing-Positionen, auch im Führungsbereich, was für eine Teilzeitkraft eine spannende Option sein kann. Sabbaticals von bis zu einem Jahr werden bei DB MC und konzernweit angeboten – das benötigt natürlich Vorlauf in der Planung und Finanzierung, aber im Beratungsgeschäft ist das sehr einfach umsetzbar. Ich habe selbst ein Sabbatical beim Fernwandern auf dem E1 verbracht. Ein weiteres im Wohnmobil in Südeuropa. Darüber hinaus bietet die Bahn für ihre Mitarbeitenden auch viele Angebote wie Bahn-Kita oder Ferienangebote für Kinder an, um dauerhaft oder temporär, zum Beispiel in den Ferien, Lücken in der Kinderbetreuung zu schließen.
Sandra Schmid // DB Management Consulting
Sandra Schmid, Jahrgang 1984, ist Principal bei DB MC und seit 2014 bei der Deutschen Bahn. Nach einem Bachelorstudium der Kulturwirtschaft in Passau von 2005 bis 2008 erwarb sie 2010 den Master in BWL an der WFI – Ingolstadt School of Management und promovierte anschließend an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen im Bereich Innovationsmanagement. Während des Studiums und der Promotion war sie Stipendiatin der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw). Auslandserfahrung sammelte sie während des Studiums in Spanien und den USA. Parallel zur Promotion und vor dem Einstieg als Analystin bei DB MC erwarb sie Berufserfahrung in der Industrie im Bereich Business Development eines Startups sowie im Pricing eines Mittelständlers. In ihrer Freizeit kocht sie gerne und testet neue Restaurants, reist mit ihrer Familie mit dem Wohnmobil durch Europa und verbringt am liebsten viel Zeit draußen, wie beispielsweise beim Wandern auf dem europäischen Fernwanderweg E1.
Dieser Artikel ist auch erschienen in der Printausgabe junior //consultant 3-2024