Sandra Radüge: Zurück in die Zukunft bei DB Management Consulting
Die Bahn will mit ihrer Dachstrategie „Starke Schiene“ die Anzahl der Reisenden im Schienenpersonenverkehr verdoppeln und die Verkehrsleistung im Güterverkehr um 70 Prozent steigern. Ein Mosaikstein ist dabei das Projekt „Starke Materialwirtschaft”, das die Ausfallquote von Zügen deutlich senken wird. Mit im Projektteam ist Sandra Radüge, die DB Management Consulting zunächst im Praktikum kennenlernte und später als Analystin fest einstieg. Im Interview erzählt Sandra von ihrem Weg zu und bei DB MC.
Über ein Praktikum zum Festeinstieg – durchaus ein üblicher Werdegang bei DB MC. Können Sie kurz Ihre persönliche Einstiegsgeschichte erzählen?
Natürlich, gerne. Während meines Studiums war ich als Werkstudentin bei der Sächsischen Aufbaubank im Bereich der Kommunal- und Infrastrukturfinanzierung tätig. Bereits während dieser Zeit hatte ich Berührungspunkte mit öffentlichen Verkehrsträgern und analysierte deren Geschäftsmodelle. Dadurch wurde mein Interesse an der Mobilitätsbranche geweckt – und der gedankliche Weg zur Bahn ist natürlich kurz gewesen.
Wie kam es dann zum Praktikum bei der Bahn – oder korrekt gesagt: bei DB Management Consulting?
Einer meiner Kommilitonen hatte bereits Erfahrungen bei DB MC gesammelt und berichtete von spannenden Herausforderungen und einem äußerst kollegialen Umfeld – ein Aspekt, der mir persönlich sehr wichtig ist. Ich bewarb mich also kurzerhand für ein Praktikum, wurde zeitnah für ein Bewerbungsgespräch in Berlin eingeladen und erhielt noch am selben Abend eine Zusage.
Ausschlaggebend für meine Bewerbung bei DB Management Consulting waren letztlich zwei Gründe: Zum einem wollte ich meine Kenntnisse in der Mobilitätsbranche vertiefen. Der DB Konzern ist zweifelsfrei ein zentraler Player in dieser Branche, spielt eine Schlüsselrolle in der Verkehrswende und steht vor spannenden, unternehmensspezifischen Herausforderungen.
Zum anderen wollte ich den Bereich Unternehmensberatung kennenlernen. Mir machte es immer Freude, analytisch und konzeptionell zu arbeiten und ich hatte den Eindruck, meine Stärken hier optimal einsetzten zu können. Der vielfältige Projektalltag versprach zudem eine steile Lernkurve, von der ich profitieren wollte.
DB Management Consulting besetzt seine Analystenstellen zu einem Großteil durch ehemalige Praktikantinnen und Praktikanten – und gestaltet die Praktika durchaus herausfordernd. Können Sie das bestätigen und wie erlebten Sie diese Zeit?
Das Praktikum war anspruchsvoll und wertschätzend zugleich, denn schon während des Praktikums erhalten Praktikantinnen und Praktikanten direktes Feedback von der Projektleitung oder direkten Teammitgliedern. Am Ende des Praktikums wird die individuelle Leistung zudem anhand eines standardisierten Bewertungsbogens beurteilt. Bei einem erfolgreich absolvierten Praktikum, wirst du von deiner Projektleitung für das DB MC-interne Talentbindungsprogramm empfohlen.
Über das Talent-Bindungsprogramm habe ich erfahren, dass DB MC wieder Analysten einstellt und mich daraufhin beworben
Was bringt die Aufnahme in das Bindungsprogramm konkret mit sich?
Damit besteht die Möglichkeit, über Infoveranstaltungen und Newsletter im Kontakt mit DB MC zu bleiben und man erhält regelmäßig wertvolle Einblicke in das Projektgeschäft.
Über diesen Weg habe ich auch erfahren, dass DB MC wieder Analysten einstellt und mich daraufhin beworben.
Zur Gegenwart: Wo ist aktuell Ihr Einsatzgebiet und an welchem Projekt arbeiten Sie?
Wie Sie sicher wissen, verfolgt der Konzern im Programm „Starke Schiene“ die ambitionierten Ziele, die Anzahl der Reisenden im Schienenpersonenverkehr zu verdoppeln und die Verkehrsleistung im Güterverkehr um 70 Prozent zu steigern. Gleichzeitig erleben wir aktuell aber immer noch, dass Züge aufgrund fehlenden Ersatzmaterials ausfallen. Wir wollen nun die vorhandenen Kapazitäten besser nutzen, um diese Ausfälle zu verhindern.
Das aktuelle Projekt „Starke Materialwirtschaft“ trägt dazu bei, indem es auf die Steigerung der Materialverfügbarkeit von Schienenfahrzeugersatzteilen zielt und somit die Fahrzeugverfügbarkeit verbessert. Um dies zu erreichen, mussten die Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie die DB Fahrzeuginstandhaltung und die Konzernleitung, also alle wesentlichen Stakeholder, an einem Tisch gebracht werden, um eine nachhaltige Lösung zu entwickeln.
Nach einer dezidierten Ursachenanalyse wurden operative und strukturelle Maßnahmen vorbereitet und auf den Weg gebracht – und zusammen mit einem zweiköpfigen Kundenteam betreue und steuere ich eine dieser Maßnahmen. Die systematische Analysemethodik wird zunächst in einem Pilotwerk der DB Cargo erprobt, bevor diese auf die anderen Cargo-Werke ausgerollt wird.
An welchen Projekten hatten Sie während des Praktikums gearbeitet?
Während meines sechsmonatigen Praktikums bei DB MC war ich unter anderem Teil eines achtköpfigen Beraterteams auf dem Projekt „Starke Cargo“. Ziel des Projektes war die Konzepterarbeitung und Maßnahmenumsetzung zur Wirtschaftlichkeitssteigerung der DB Cargo. Auf einer extra eingerichteten Bürofläche wurde dafür drei Monate lang täglich sehr eng mit dem Kunden zusammengearbeitet.
Als Praktikantin wurden mir gleich zu Beginn vielfältige Aufgaben übertragen – hauptsächlich war ich im „Project Management Office“ tätig. Zu meinen Aufgaben zählte unter anderem die Erfassung des Projektfortschritts sowie die Erstellung von Ergebnispräsentationen für unsere Auftraggeber. Im Projektalltag – und dies war durchaus das Reizvolle an dem Praktikum – fielen immer mal wieder neue, herausfordernde Aufgaben an, mit denen ich betraut wurde.
Ich habe gesehen, dass Sie den Konzern danach an anderer Stelle kennenlernten und bei der DB Netz AG gearbeitet haben. Können Sie uns etwas darüber erzählen?
Während meines zweiten Projektes im Praktikum bei DB MC hatte ich die Gelegenheit, die DB Netz AG kennenzulernen. Im Fokus des Projektes stand die Entwicklung einer Ressortstrategie für den Bereich „Anlagen- und Instandhaltungsmanagement“.
Dieses Projekt ließ bereits einen ersten Einblick in die strategischen und auch die operativen Herausforderungen zu. Die komplexen Strukturen und Prozesse, die täglich ineinandergreifen, faszinierten mich ebenso wie der Umstand, dass es keine Pauschallösung für die aktuellen Probleme gibt. Gleichzeitig ist der Bereich der Infrastruktur eine der großen Stellschrauben zur Schaffung zusätzlicher Kapazitäten und damit für den Erfolg der „Starken Schiene“. Gerne wollte ich also mehr über diesen Geschäftsbereich kennenlernen und bewarb mich als Assistentin des Leiters Anlagen- und Instandhaltungsmanagement der Region Nord.
Offenbar war die Bewerbung erfolgreich. Was beinhaltete dieser Job?
Als Assistenz ist man einer der ersten Ansprechpartner für rund 2.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für das Vorstandsbüro und externe Stakeholder und steuert eine Vielzahl von Aufträgen. Von diesen wertvollen Einblicken in das Geschäftsfeld ebenso wie von der Erfahrung viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten zu müssen, kann ich perspektivisch auch als Beraterin profitieren.
Sie haben Business Administration & Economics an der TU Dresden studiert. Wieviel von Ihrem Studium steckt in Ihrem Job?
Viele Dinge, die ich im Studium vermittelt bekommen habe, helfen mir im Job. Ich habe gelernt, mich systematisch und analytisch komplexen Fragestellungen zu nähern und die Fähigkeit entwickelt, mich schnell in neue Themen einzuarbeiten und konzeptionell zu arbeiten. Und natürlich habe ich betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Zusammenhänge verstehen gelernt, sowie last but not least in vielfältigen Teamkonstellationen zusammen zu arbeiten.
Meine Zeit als Analystin bietet mir den Raum und die Möglichkeit, den Konzern in seiner Breite kennen- und verstehen zu lernen, bevor ich mich für ein bestimmtes Geschäftsfeld entscheide
Und was haben Sie bei DB MC gelernt, was die Uni nicht vermitteln kann/konnte?
Bei DB MC eignete ich mir enorm viel Wissen an: Über Stakeholdermanagement und Kommunikation, Eisenbahn-Know-how und über die Anwendung vielfältiger Tools im Projektmanagement und in der Projektsteuerung. Aber auch die Moderation von Meetings und Sitzungen sowie die Gestaltung und Durchführung von Workshops lernt man erst on-the-job.
Wohin geht Ihr Weg und was wollen Sie bei DB MC erreichen?
Gerne möchte ich meine Methodenkenntnisse und meine Erfahrungen im Bereich des Projektmanagement erweitern und mich fachlich und persönlich weiterentwickeln. Zudem freue ich mich auf die Möglichkeit, zunehmend mehr Verantwortung übernehmen zu können und perspektivisch zum Beispiel die Teilprojektleitung zu übernehmen.
Meine Zeit als Analystin bietet mir den Raum und die Möglichkeit, über die Projektarbeit in den unterschiedlichen Geschäftsfeldern den Konzern in seiner Breite kennen- und verstehen zu lernen, bevor ich mich dann als Consultant für ein bestimmtes Geschäftsfeld entscheide und mein Know-how vertiefe.
Events und Meetings, deren virtuelle Umsetzung zunächst schwierig erschien, wurden mit kreativen Teams-Lösungen erfolgreich durchgeführt
Nicht zuletzt durch Corona haben wir alle gemerkt, wie wichtig ein agiler und flexibler Arbeitgeber ist. Wie haben Sie DB MC in dieser Zeit erlebt?
Gegen Ende meines Praktikums waren Reisen zu den Kundenstandorten plötzlich nicht mehr möglich und das gesamte Team befand sich von heute auf morgen im Homeoffice. Auch wenn dies zunächst recht ungewohnt war und Kommunikationswege neu eingespielt werden mussten, waren wir technisch super vorbereitet und die Projektarbeit lief ohne Probleme weiter.
Auch Events und Meetings, deren virtuelle Umsetzung zunächst schwierig erschien, wurden mit kreativen Teams-Lösungen erfolgreich durchgeführt und man gewöhnte sich zunehmend an das gänzlich virtuelle Arbeiten.
Natürlich fehlt der direkte Kontakt mit den Auftraggebern und Kolleginnen und Kollegen, weshalb zunehmend lockere Austauschformate auf den Weg gebracht wurden, die in den Projektalltag integrierbar waren. Inzwischen haben wir zudem die Möglichkeit, wieder etwas häufiger beim Kunden vor Ort arbeiten zu können und damit auch die anderen Teammitglieder wieder physisch treffen zu können.
Sandra Radüge, DB Management Consulting
Sandra Radüge, Jahrgang 1991, studierte Business Administration & Economics an der TU Dresden. Nach Praktika und Werkstudentinnentätigkeiten in der Industrie, bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und DB Management Consulting schloss sie sich im Juni 2020 der DB Netz AG an. Ein Jahr später kehrte sie als Analystin zu DB MC zurück. Ihre Freizeit verbringt Sandra Radüge sportlich beim Wassersport oder sie trifft sich gerne mit Freunden. Zudem ist sie nach eigenen Angaben immer auf der Suche nach einem Café mit guter Kuchenauswahl.