„Mit den Zielen der Bahn kann ich mich zu hundert Prozent identifizieren“
„Direkt loslegen macht einfach Spaß.” Lars Eckmann startete in seinem Praktikum gleich am ersten Tag in sein erstes Projekt bei DB Management Consulting. Noch mehr Freude kam auf, als er am Ende des Praktikums für eine Festanstellung empfohlen wurde. So kehrte er Anfang 2022 ins Unternehmen zurück, um zu bleiben. Im Interview berichtet er über sein toröffnendes Praktikum und sein erstes Jahr als Analyst bei der Managementberatung der Deutschen Bahn.
DB MC gestaltet die Praktika so, dass sie ein wichtiges Instrument bei der Gewinnung neuer Analyst:innen sind. War dir das im Vorhinein bewusst, dass du bei Praktikumsantritt sozusagen bereits mit einem halben Fuß im Unternehmen warst?
Dass eine sehr gute Leistung während meines Praktikums mir hoffentlich Türen bei DB MC öffnet, habe ich damals erwartet und kannte es auch von anderen Unternehmen. Dass ich jedoch damit schon eine wichtige Hürde im Bewerbungsprozess genommen habe, ist mir rückblickend erst im Feedbackgespräch mit meiner Projektleiterin richtig klar geworden. Dort wurde mir mitgeteilt, dass sie mich für eine Festanstellung empfiehlt. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Aus meiner Sicht macht ein Praktikum für beide Seiten – Unternehmen und Praktikant:in – Sinn, um sich gegenseitig kennenzulernen und auszuloten, ob Beratung der richtige Berufseinstieg ist. Das bedeutet auch, dass nicht nur während des Praktikums einiges gefordert ist, sondern auch davor.
Womit konntest du während des Bewerbungsprozesses punkten? Und was würdest du anderen raten, die sich in dieser Situation befinden?
Wenn ich mich richtig erinnere, konnte ich mit meinem Wissen rund um die Deutsche Bahn punkten. Dies half mir, die Case Study strukturiert zu bearbeiten. Mein Tipp: Informiert euch vorab über die Deutsche Bahn beziehungsweise das entsprechende Unternehmen sowie das Marktumfeld. Dabei empfiehlt es sich, nicht nur an der Oberfläche zu kratzen – beschäftigt euch mit der Strategie und auch den relevanten Kennzahlen eines Unternehmens.
Meine zweite Empfehlung mag eher banal klingen, aber ist sicherlich nicht weniger essenziell: Sei du selbst und verstell dich nicht. Du solltest einerseits zeigen, dass du dich vorab informiert hast – und andererseits Neugier mitbringen, indem du Fragen stellst. Aus meiner Sicht spielt auch der Personal Fit eine Rolle, dabei solltest auch du als Bewerber:in für dich prüfen, ob du dich mit der Kultur oder den Werten eines Unternehmens identifizieren kannst.
Im Bewerbungsgespräch war eine meiner Fragen, welche Rolle Praktikant:innen auf Projekten einnehmen
Welche Frage kam von dir im Gespräch?
Ich habe den Interviewer gefragt, welche Rolle Praktikant:innen auf Projekten einnehmen, um einschätzen zu können, ob ich im Praktikum auch eine Entwicklungsperspektive habe. Schließlich wollte ich wissen, ob ich mit dem Team beim Kunden vor Ort arbeite oder eher Backoffice-Tätigkeiten übernehme. Außerdem war ich am Projektalltag interessiert und erkundigte mich nach der klassischen „Beraterwoche“, um für mich ausloten zu können, ob die Arbeit mir persönlich liegen wird. „Ab Tag 1 sofort in der Projektarbeit“ hört man oft. War das auch so bei dir – und wie fühlt sich das eigentlich an? Das war tatsächlich so. Mittags klingelte mein frisch eingerichtetes Diensthandy und ich hatte bereits meinen Projektleiter am Telefon. Abends konnte ich mich in die Projektunterlagen einlesen. Das fühlte sich gut an. Direkt loslegen macht einfach Spaß.
Wo ist aktuell dein Einsatzgebiet? An welchem Projekt arbeitest du gerade?
Aktuell beschäftige ich mich den Instandhaltungsprozessen von Fahrzeugen in allen Geschäftsfeldern der Deutschen Bahn. Da die DB ein wichtiges Softwaretool upgraden muss, möchten wir diese einmalige Chance nutzen, um im selben Atemzug historisch gewachsenen Prozesse zu harmonisieren. In Kürze wechsle ich zudem in ein anderes Projekt, in welchem es um die Beschaffung einer neuen ICE-Generation geht. Ein spannendes Projekt, denn der ICE ist seit 1991 das Flaggschiff der Deutschen Bahn, mit dem nahezu jede Person in Deutschland schonmal gereist ist. Von den fünf aktuellen ICE-Generationen gelangen einige bald an ihr Lebensdauerende. Um auch weiterhin dem gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Anspruch gerecht zu werden, gilt es daher, eine neue ICE-Generation ins Rollen zu bringen.
Apropos, die Bahn hat sehr hochgesteckte Ziele – zum Beispiel eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um 10,5 Millionen Tonnen jährlich oder die Verdoppelung der Passagierzahlen im Schienenpersonenfernverkehr. Inwiefern kannst du dich persönlich damit identifizieren und was ist dein persönlicher Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit?
Damit kann ich mich selbst zu hundert Prozent identifizieren. Da ich unter anderem in Frankreich studiert habe und dort regelmäßig Freunde besuche, weiß ich, welch essenzielle Rolle Mobilität für viele Menschen hat. Leider kommt diese Mobilität aktuell nicht zum Nullpreis für kommende Generationen. Mit einem Anteil von 20 Prozent am CO2e-Ausstoß (CO2-Äquivalente , kurz CO2e, sind eine Masseinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase, Anmerkung der Redaktion) in Deutschland, beschleunigt die Mobilität in Deutschland maßgeblich den Klimawandel. Daher kann ich mich mit dem Ziel die Treibhausgasemissionen zu senken sehr gut identifizieren. Darüber hinaus nehmen wir als DB bei der Verkehrsverlagerung eine zentrale Rolle ein, das finde ich richtig und wichtig.
Mit der Bahn nach Kiew oder Madrid – die Bahn hilft mir auch bei meinen persönlichen Nachhaltigkeitszielen
Die Bahn hilft mir auch, meinen persönlichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Sinne der Reduktion von Treibhausgasen zu leisten. Ich konnte mit der Bahn bereits bis nach Kiew fahren und auch Madrid bereisen.
Aber auch außerhalb des Verkehrssektors versuche ich Akzente zu setzen: Ich minimiere zum Beispiel den Anteil tierischer Produkte in meiner Nahrung. Das lässt sich auch super in meinen Büroalltag integrieren, da die Kantinen der DB und auch das Bordbistro im Zug immer mehr pflanzliche Gerichte anbieten.
Du hast am KIT studiert, das einen ausgezeichneten Ruf besitzt, gehörst also zu den gesuchtesten Kandidaten auf dem Markt. Warum hat dich die Bahn bekommen?
Das System Bahn ist eines der komplexesten Verkehrssysteme der Welt. In diesem System müssen Menschen, Fahrzeuge und Infrastruktur unter einen Hut gebracht werden, um den täglichen Betrieb und die Mobilität von Millionen Menschen und Gütern sicherzustellen. Entscheidungen haben Auswirkungen auf sehr viele Fahrgäste und Mitarbeitende und häufig bedeuten Entscheidungen auch, dass wir mit ihren Folgen sehr lange leben müssen.
Die Möglichkeit, an solch einem komplexen System an den relevanten Stellen im Konzern mitarbeiten zu dürfen und dort auch die Auswirkungen der eigenen Entscheidungen nachvollziehen zu können, hat mich davon überzeugt, bei der DB und bei DB Management Consulting einzusteigen.
Last but not least ist die DB ein toller Arbeitgeber. Was ich besonders schätze, ist die Anzahl an Schulungstagen – wir können zehn Tage für hochwertige interne und externen Schulungen verwenden – sowie das DB Wahlmodell, das einem die Wahl zwischen mehr Urlaub oder mehr Gehalt lässt.
Das System Bahn ist eines der komplexesten Verkehrssysteme der Welt, die Möglichkeit, an den relevanten Stellen im Konzern mitarbeiten, hat mich überzeugt
Ich hatte gesehen, dass du vor deinem Einstieg und während deines Masterstudiums beim am KIT ansässigen Deutsch-Französischen Institut für Umweltforschung (DFIU) gearbeitet hast. Kannst du uns etwas über das Institut und deine Aufgabe damals erzählen?
Das DFIU ist ein relevanter Akteur in der deutsch-französischen und internationalen Umweltforschung. Es koordiniert zum Beispiel Forschungsprojekte wie SuMo-Rhine, das sich zum Ziel gesetzt hat, die nachhaltige Mobilität in der Oberrheinregion durch seine Forschung zu unterstützen. Dies geschieht konkret durch die Entwicklung eines kommunalen Informationssystems. Das System ermöglicht es, länderübergreifend kommunale Mobilitätssysteme zu vergleichen und schafft somit eine Grundlage für politische Entscheidungen. Ich selbst habe die Koordination des Forschungsprojekts SuMo-Rhine unterstützt. Außerdem habe ich eine Doktorandin bei ihrer Forschung zu Vehicle-to-Grid (V2G) unterstützt. Rückblickend kann ich sagen, dass die Recherchearbeiten für die Forschung und die Koordinationstätigkeiten im Projekt sehr lehrreich für mich waren. Präzise Recherchen oder die Organisation von Workshops sind Bestandteil meines Arbeitsalltags bei DB MC, fallen mir leicht und machen mir Freude.
Lars Eckmann, DB Management Consulting
Lars Eckmann, Jahrgang 1994, studierte im Doppelmasterprogramm des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der École nationale supérieure de génie industriel in Grenoble Wirtschaftsingenieurwesen. Zwischen Bachelor und Master absolvierte er 2018 ein Praktikum bei DB MC. Während des Masterstudiums arbeitete er beim Deutsch-Französischen Institut für Umweltforschung (DFIU) am KIT und kehrte Anfang 2022 zu DB MC zurück, um als Analyst festeinzusteigen. Abseits der Arbeit findet man ihn in Joggingschuhen durch Frankfurt oder eine andere Stadt laufend. Das Wochenende nutzt er gerne, um ausgefallener zu kochen oder Kuchen oder Brot zu backen. Außerdem engagiert er sich im Deutsch-Französischen Studiennetzwerk, das Studierende der unterschiedlichen Doppelmasterprogramme der DFH miteinander vernetzt.