Begeisterung für Bahn und Beratung: Natalie Edelmann von DB MC über ihren Berufsstart
Mobilität und Beratung – wer sich an diesen beiden Koordinaten orientiert, kommt an DB MC nicht vorbei. So wie Natalie Edelmann. Nach einem Praktikum bei der Management-Beratung der Deutschen Bahn verschob die 23-Jährige erst einmal den Master und bewarb sich gleich für den Direkteinstieg. Im Erfahrungsbericht zeichnet sie für junior //consultant ihren Weg nach.
Zum Ende meines Studiums der Wirtschaftsmathematik stand ich wie jeder andere Student vor der Frage: Mit welchem Thema möchte ich mich in meiner Bachelorarbeit auseinandersetzen? Welches Thema finde ich so spannend, dass ich ihm einen Großteil meiner Zeit in den kommenden drei Monaten widme? Eins war sicher: Eine Arbeit, in der ich mich mit einem mathematischen Problem auf rein theoretischer Ebene auseinandersetze, konnte ich mir nicht vorstellen – es sollte auf jeden Fall etwas realitätsnäheres sein.
Auf der Suche nach möglichen Themen stieß ich auf das Feld der Fahrplanoptimierung, welches mich schon zu Abiturzeiten interessiert hatte, sodass mein Interesse sofort wieder geweckt war. Gemeinsam mit meiner Betreuerin entschied ich schnell, mich in der Arbeit mit einem Modell zum Thema Anschlusssicherung zu beschäftigen und somit war mein Ziel erreicht – mehr Praxisbezug war nicht möglich!
„Ich dachte nicht, dass ich bei der Deutschen Bahn eine Stelle für mich finden würde, doch dann stieß ich auf die Inhouse-Beratung.“
Natalie Edelmann, DB Management Consulting
Die Thematik kennt wohl jeder, der regelmäßig mit der Bahn fährt: Man sitzt im Zug, muss einige Stationen weiter umsteigen und es kommt die Durchsage, dass sich die Weiterfahrt des Zuges aus diversen Gründen verzögert. Schon ist die Angst da, den Anschluss zu verpassen und man hofft, der Anschlusszug möge auf einen warten. Das wiederum ist nicht so einfach – wartet der Zug, so hat er anschließend natürlich auch Verspätung, wodurch wiederum andere Passagiere ihren Anschlusszug verpassen. Wann ist es also richtig, auf verspätete Züge zu warten, und wann eher nicht? Aufgabe meiner Bachelorarbeit war es, ein Modell zu konzipieren, das die gesamte Verspätungszeit aller Passagiere minimiert und damit eine Antwort auf diese Frage gibt.
Beim Schreiben meiner Arbeit gab es – auch da unterscheide ich mich wohl wenig von anderen Abschlussarbeit-Schreibenden – den einen oder anderen „Prokrastinations-Moment“. So gelangte ich auch auf die Karriereseite der Deutschen Bahn. Da für mich aber nach einem Praktikum bei PWC feststand, dass ich in die Beratung wollte, dachte ich nicht, dass ich dort eine passende Stelle finden würde – und stieß auf eine Praktikumsstelle bei DB Management Consulting, der Inhouse-Beratung der Deutschen Bahn. Meine Begeisterung für die Bahn und für die Beratung kombiniert in einem Praktikum? Perfekt! So entschied ich mich, nach dem Bachelor ein Semester zu pausieren und mich für ein Praktikum bei DB MC zu bewerben.
Vom Vorstellungsgespräch ist mir vor allem die nette und offene Atmosphäre in Erinnerung geblieben. Als ich bereits eine Stunde nach dem Gespräch meine Zusage bekam, zögerte auch ich nicht. Vom ersten Tag an habe ich mich sehr gut aufgenommen gefühlt – an den zwei Onboarding-Tagen lernte ich nicht nur andere Neueinsteiger kennen, sondern bekam in Excel- und Powerpoint-Schulungen auch gleich Tipps und Tricks für die Projektarbeit an die Hand.
„Häufig weiß ich morgens noch nicht, was mich erwartet – diese Abwechslung treibt mich an!“
Natalie Edelmann, DB Management Consulting
Während meines Praktikums arbeitete ich an insgesamt vier Projekten mit. Dass man so viele verschiedene Projekte zu sehen bekommt, ist eher untypisch. Ich habe es aber sehr genossen, einen Einblick in so viele verschiedene Themengebiete zu bekommen. Auf diese Weise konnte ich sehr viele unterschiedliche Menschen und Arbeitsweisen kennenlernen und habe mich gefreut, von jedem etwas lernen zu können. So unterschiedlich sie auch waren – eins hatten sie alle gemeinsam: Sie waren sehr sympathisch und hatten immer ein offenes Ohr, sodass ich mich zu keinem Zeitpunkt alleingelassen fühlte.
Ich bin jeden Tag gerne zur Arbeit gegangen – Kollegen nannten mich irgendwann nur noch Grinsebacke oder Sonnenschein – und so war für mich schnell klar, dass ich hier nicht wieder weg möchte. Ich war so überzeugt, dass ich mich entschied, mein Masterstudium aufzuschieben, um mich für einen Direkteinstieg zu bewerben. Dieser Weg ist bei uns eher ungewöhnlich. Normalerweise werden nur Master-Absolventen eingestellt, nur in Ausnahmefällen wird sehr guten Praktikanten die Möglichkeit geboten, schon nach dem Bachelor einzusteigen.
Trotzdem wollte ich es zumindest versuchen und habe mich umso mehr gefreut, als es tatsächlich geklappt hat. Die einzige Bedingung war, dass ich meinen Master noch nachhole – aber da ich das ja sowieso geplant hatte, kam mir dieser Punkt sehr entgegen. Außerdem wurde mir ermöglicht, mir zwischen Praktikum und Festeinstieg eine Auszeit von drei Monaten zu nehmen, um mir meinen Traum einer Südost-Asien-Backpacker-Reise zu erfüllen – mein Bedürfnis nach Abwechslungsreichtum und spannenden Erlebnissen beschränkt sich nämlich nicht auf den Arbeitskontext!
„Im Projektalltag bei DB MC stimmt die Work-Life-Balance, also das Verhältnis von Arbeit und Freizeit.“
Natalie Edelmann, DB Management Consulting
In diesem Bereich halte ich DB MC übrigens für sehr fortschrittlich. Es gibt verschiedene Modelle, bei der man sich bereits ab einem Jahr Zugehörigkeit zu DB MC eine Auszeit nehmen kann, um zu reisen, sich privat weiterzubilden oder sich Zeit für einen anderen Lebenstraum zu nehmen. Auch im Projektalltag stimmt das Verhältnis von Arbeit und Freizeit. Selbstverständlich kann es auch vor wichtigen Terminen mal vorkommen, dass wir etwas länger zusammensitzen, aber mit Hilfe einer monatlichen Abfrage der Work-Life-Balance wird überprüft, dass das Ganze im Rahmen bleibt. So werden bei entsprechend schlechteren Meldungen Gegenmaßnahmen eingesteuert.
Ähnlich wie bei anderen Beratungen sind wir von Montag bis Donnerstag beim Kunden vor Ort. Der Freitag wird bei DB MC jedoch im Homeoffice verbracht. Das weiß ich aus mehreren Gründen zu schätzen: Zum einen ist es schön, einen Tag mehr die Woche zu Hause zu sein – wer das Beraterleben kennt, lernt das eigene Bett zu schätzen – zum anderen hat es auch den Vorteil, dass wir keinen festen Arbeitsstandort haben und somit wohnen können, wo wir möchten. Einzige Bedingung für den Wohnort ist, dass wir relativ gut mit der Bahn angeschlossen sind, um montags zu einer vertretbaren Zeit anreisen zu können.
„Jeder Tag bei DB MC bringt Neues mit sich – von ′Arbeitsalltag′ kann keine Rede sein.“
Natalie Edelmann, DB Management Consulting
Auf meinem aktuellen Projekt arbeiten wir intensiv mit den Methoden des Design-Thinking. Design-Thinking ist ein kreativer Ansatz, um Lösungen für Probleme unserer Kunden zu finden. Um besser für das Projekt vorbereitet zu sein, habe ich in dem Bereich eine Schulung besucht. Zwei Tage lang haben wir uns in einer Kleingruppe intensiv mit einem Bahn-typischen Problem beschäftigt. Um Lösungen zu finden, sind wir an den Bahnhof gefahren und haben Endkunden befragt um ihre Bedürfnisse besser zu verstehen. Im Anschluss haben wir dann für Personas – fiktive Personen, die exemplarisch für die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe stehen – Prototypen entwickelt. Mein persönliches Highlight war am Ende ein Rollenspiel mit meinem Partner, in dem deutlich wurde, wie sehr sich die Situation für unsere Endkunden durch den Prototypen verbessert hat.
Alles in allem kann ich sagen, dass ich meine Entscheidung, den Master aufzuschieben, keinen Moment bereut habe. Jeder Arbeitstag ist anders, sodass sich in keiner Weise von einem tatsächlichen „Arbeitsalltag“ sprechen lässt – für jemanden wie mich, die es liebt, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen, ist das optimal. Die Aufgaben erstrecken sich vom Basteln von Folien über das Tüfteln an Excel-Modellen und Business Cases bis hin zur Erarbeitung strategischer Konzepte. Häufig weiß ich morgens noch nicht, was mich an dem Tag erwartet. Aber gerade diese Abwechslung – neben unserem Teamspirit – ist es, die mich antreibt.
Natalie Edelmann ist 23 Jahre alt und hat in Mannheim Wirtschaftsmathematik studiert. Nun wohnt sie in Mainz und arbeitet seit Juni als Analyst bei DB Management Consulting, der Inhouse-Beratung der Deutschen Bahn.
Neben dem Erkunden neuer Länder gehört ihre Leidenschaft dem Tennisspielen, Skifahren und Kochen.