
Interview mit Johanna Terjung, Consultant bei BearingPoint
Für Johanna Terjung war schon früh klar, dass sie in die Beratung gehen möchte. Nach einigen Praktika während des Studiums war ihre Entscheidung gefallen – und die für den Arbeitgeber BearingPoint folgte nach dem Masterabschluss. Im Interview erzählt die 27-Jährige über das Besondere ihrer Arbeit und wie ihr Leben als Beraterin aussieht.
Was ist Ihre Aufgabe und Ihr aktuelles Projekt bei BearingPoint?
Bei BearingPoint hat jeder Berater einen Fachfokus und einen Branchenschwerpunkt. Ich arbeite als Consultant im Bereich Digital & Strategy für den Bereich Communications, Media & Entertainment. Aktuell bin ich auf einem Projekt bei einem der führenden europäischen Telekommunikationsunternehmen, bei dem wir eine Prozessoptimierung im Geschäftskundenbereich durchführen. Hier laufen viele Prozesse sehr fragmentiert ab und dadurch gibt es viele Systembrüche. Daher arbeiten wir gerade gemeinsam mit dem Kunden daran, den gesamten Prozess über eine digitale Plattform abzubilden und so besser und transparenter zu machen.
Consulting, das bedeutet Projektarbeit und viel Reisetätigkeit. Wie ist das denn zum Beispiel konkret bei Ihrem aktuellen Projekt?
Richtig, wir arbeiten auf Projektbasis für unsere Kunden und wenn es gewünscht und/oder notwendig ist, reisen wir zu unseren Kunden vor Ort. Viele Abstimmungen lassen sich auch virtuell klären, aber das funktioniert nicht immer und ist natürlich auch von der Zusammenarbeit mit dem Kunden abhängig. Auf dem aktuellen Projekt sind wir wirklich sehr flexibel.
Sie sind jetzt über zwei Jahre dabei. Was war bis dato Ihr spannendstes Projekt?
Ehrlich gesagt: Jedes Projekt ist spannend, da es naturgemäß viel Abwechslung mit sich bringt. Wir arbeiten aktuell an Themenstellungen, wie dem Übergang von analogen Assets zu digitalen Services, der Entwicklung von Use Cases für 5G und dem Aufbau agiler Organisationen. Diese Themen in einem klaren Projektrahmen zu haben, mit einem Start- und Zielpunkt sowie der Möglichkeit am Ende das Projektergebnis zu bemessen, ist für mich ein enorm erfüllendes Arbeiten.
Wie lange dauern Projekte bei Ihnen in der Regel?
Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus vier bis sechs Monate. Das hängt aber sehr stark von dem jeweiligen Projektauftrag ab. Wir begleiten Projekte von der Konzeptionierung und Analysephase bis hin zur Implementierung und das braucht seine Zeit.
Die Entscheidung für das Consulting fiel früh – nach dem Master ging es nur noch darum, welche Beratung es werden sollte
Johanna Terjung, BearingPoint
Was war bei Ihnen eigentlich der Tür- und Augenöffner für das Consulting als Beschäftigungsfeld? Wie sind Sie zu dieser Branche gekommen?
Ich habe während des Masters entschieden, dass ich gerne in die Beratung gehen möchte. Deswegen habe ich einige Praktika zum Kennenlernen des Jobs gemacht. Auch Veranstaltungen wie Consulting-Workshops sowie Hochschul- und Karrieremessen fand ich sehr hilfreich, um einen Einblick in die jeweiligen Beratungsunternehmen zu bekommen.
Nach dem Master stand ich dann nur noch vor der Wahl, welche Beratung mir am meisten zusagt. Bei BearingPoint gefiel mir der fachliche Fokus und die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden. Außerdem hatte ich eine Bekannte, die mir mehr über die Firmenkultur erzählt hat. So bin ich dann letztlich zum Unternehmen gekommen. In meinem Team kümmere ich mich jetzt übrigens auch um Recruiting-Themen und bin bei Workshops und Uni-Veranstaltungen aktiv. Dort versuche ich den Studenten näher zu bringen, mit welchen Themen wir uns beschäftigen und wie unser Arbeitsalltag aussieht.
Also war der persönliche Kontakt hier für Sie mit ausschlaggebend?
Mich interessierten natürlich die Themenschwerpunkte Digitalisierung und Strategie, aber am Ende sind es auch die persönlichen Gespräche, die entscheiden.
Gerade bei jungen Absolventen rücken Kriterien wie Flexibilität oder Sinnhaftigkeit der Arbeit immer stärker in den Fokus. War das bei Ihnen ähnlich?
Ja, und diese Themen sind auch immer noch für mich aktuell. Der Projekterfolg lässt sich bei uns klar messen, was für mich die Sinnhaftigkeit des Jobs unterstreicht. Und Flexibilität liegt einfach in der Natur des Jobs. Wir arbeiten in Projekten, das heißt, wir müssen ein gewisses Maß an Flexibilität mitbringen. Man muss sich kontinuierlich auf neue Situationen einstellen, ist viel unterwegs und da ist es natürlich hilfreich, wenn man eine Firma hat, die einen dabei unterstützt. Und viele Freiräume gewährt.
Wie sehen diese Freiräume aus?
Wir können remote arbeiten, haben Teilzeitmodelle und zum Beispiel die Möglichkeit, ein Sabbatical zu machen. Eine Auszeit auch mal für einen längeren Zeitraum ist relativ unkompliziert. Es gibt auch ein Programm, das es ermöglicht, für eine Zeit in einer unserer anderen Niederlassungen in Europa zu arbeiten. An dem Programm nehme ich gerade teil – und bin diesen Herbst für drei Monate in Mailand.
Die Herausforderung im Job ist, viel Empathie mitzubringen und schnell auf unterschiedliche Menschen einzugehen
Johanna Terjung, BearingPoint
Was ist für Sie das Schöne, Besondere am Job des Consultants – und das Herausfordernde?
Das Schöne ist die Abwechslung dadurch, dass immer wieder neue Themenstellungen bei verschiedenen Kunden auftauchen und dass man dabei mit Menschen zu tun hat. Die Herausforderung dabei ist, viel Empathie mitzubringen und schnell auf unterschiedliche Menschen einzugehen.
Empathie, Einfühlungsvermögen und eine Affinität für digitale Themen – würden Sie das die als Schlüsselqualifikationen ansehen?
Der BearingPoint-Spirit ist durch fünf Hauptmerkmale geprägt: Holistic, Entrepreneurial, Confident, Trusted und Easy to Work With. Insbesondere letzterer drückt aus, dass es uns wichtig ist, sich schnell und unkompliziert an die Bedürfnisse und Gegebenheiten unserer Kunden anzupassen. Empathie ist also etwas, wofür BearingPoint sehr stark steht. Und klar: Digitale Affinität spielt natürlich ebenfalls eine große Rolle.
Wir sprechen in den Interviews über Trends und Begrifflichkeiten, um einen Eindruck zu bekommen, ob eine digitale Affinität da ist
Johanna Terjung, BearingPoint
Wie weist man digitale Affinität eigentlich nach? Gerade für zukünftige Bewerber dürfte es interessant zu wissen sein: Was muss ich eigentlich vorweisen, um hier anfangen zu können?
Ich würde sagen, man muss ein Verständnis für Daten und Datenströme nachweisen und mitbringen. Wir sprechen in den Interviews über Trends und Begrifflichkeiten, um einen Eindruck zu bekommen, ob diese Themen – zumindest in der Theorie – präsent sind. Natürlich ist es auch super, wenn der Bewerber bereits selbst in der Praxis aktiv war und zum Beispiel eine Webseite gebaut, beziehungsweise gepflegt hat. Aber ich würde nicht sagen, dass das ein Ausschlusskriterium ist, wenn es nicht der Fall ist.
Sie kennen BearingPoint jetzt rund zweieinhalb Jahre. Mit welchen Eigenschaften würden Sie das Unternehmen beschreiben – wenn es ein Mensch wäre?
Motiviert, kompetent, zuverlässig, openminded. Unsere Mitarbeiter sind alle sehr kooperativ und zugänglich. Auch wenn es im Alltag mal stressig wird, behalten wir immer eine gute Stimmung untereinander. Ansonsten … vielleicht trifft es neugierig noch ganz gut. Man würde es als einen Menschen beschreiben, der etwas vorantreibt, den Dingen auf den Grund geht und immer neue Ideen hat.
Johanna Terjung, BearingPoint
Johanna Terjung, Jahrgang 1991, ist seit über zwei Jahren bei BearingPoint in Hamburg. Ihren Bachelor hat sie an der ISM in Hamburg mit Auslandssemester in Valencia gemacht und den Master in Lissabon, an der Nova SBE. Sie ist naturverbunden und gerne unterwegs. Ihre Freizeit verbringt sie möglichst oft am Meer oder in den Bergen beim Skifahren. Am liebsten gemeinsam mit der großen Familie und Freunden.