Luise von Tiedemann von Oliver Wyman wechselte nach mehr als fünf Jahren Berufserfahrung in die Beratung
Lust auf Neues und eine steile Lernkurve: Luise von Tiedemann entschloss sich nach einigen Jahren in der Konsumgüterindustrie und bei einem Tech-Start-up zu einem Wechsel in die Beratung. Die Wahlberlinerin ist seit 2017 Associate bei Oliver Wyman und resümiert für junior //consultant das erste Jahr auf neuen Pfaden.
Nach mehr als fünf Jahren Berufserfahrung in die Beratung zu wechseln – ein Schritt, den die meisten direkt nach ihrem Studium machen – die wenigsten in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis konnten diese Entscheidung nachvollziehen. Nach Erfahrungen in der Konsumgüter- und der Tech-Start-up-Industrie war mir allerdings vollkommen klar, wieso ich diesen Schritt gehen wollte: Eine steile Lernkurve habe ich mir gewünscht, und strukturiertere, transparente Entwicklungsprozesse.
Oliver Wyman wächst in Deutschland sehr stark und befindet sich in einer spannenden Marktposition
Luise von Tiedemann, Oliver Wyman
Als BWL-Studentin der Uni Mannheim und danach der WHU hatte ich viele Kommilitonen, die nach dem Studium direkt in der Beratung gestartet sind. Oliver Wyman hat mich deshalb gereizt, weil meine Freunde, die dort angefangen haben, auch zum Zeitpunkt meiner Bewerbung immer noch da waren – im Gegensatz zu denjenigen, die bei einer anderen Beratung eingestiegen waren. Zusätzlich fand ich die Marktposition spannend, denn Oliver Wyman wächst in Deutschland sehr stark und befindet sich in einer Art Attacker-Position – etwas, womit ich mich sehr gut identifizieren kann.
Mit meiner bisherigen beruflichen Erfahrung war schnell klar, dass ich am besten in die Digitalisierungspractice von Oliver Wyman passen würde. Das ist eine industrieübergreifend arbeitende Gruppe, bestehend aus Strategieberatern und IT-Entwicklern, die sich darauf spezialisiert haben, Klienten in ihren Digitalstrategien und vor allem auch bei deren Umsetzung zu unterstützen. Hier haben wir es mit, meiner Meinung nach, extrem spannenden Fragestellungen zu tun, denn sie tangieren alle Dimensionen eines Unternehmens und können zu sehr großen Paradigmenwechseln führen: Mit welchen Plattformen und Prozessen arbeiten wir, welche Fähigkeiten brauchen wir zur Durchführung, welche Arbeitsmethodik nutzen wir, auf Basis welcher Kennzahlen steuern wir?
Echtes Disruptionspotenzial: die Digitalisierung des Kundenkontakts
Unmittelbar nach meinem Start wurde ich für ein solches Projekt eingeteilt. Hier handelte es sich um einen Klienten, der in einer unterdurchschnittlich digitalisierten Industrie aktiv war, und es somit ein echtes Disruptionspotenzial gab. Ziel unseres Projekts war die vollständige Digitalisierung des B2C-Kundenkontakts, vom Vertragsabschluss bis hin zur Bearbeitung und Abwicklung des Kunden.
Das hieß, dass wir im ersten Schritt alle so genannten Customer Journeys neu definieren durften – eine sehr spannende und herausfordernde Aufgabe, die bestehende Vielfalt und Komplexität in moderne, möglichst intuitive Kundenerlebnisse zu übersetzen. Im nächsten Schritt haben wir dann eine neue IT-Landschaft mit Hilfe unserer Architekten entwickelt. Wir haben uns für die Erstellung einer App und einer Webseite für den Endnutzer entschieden.
Für die technische Entwicklung selbst haben wir agile Arbeitsmethoden verwendet und in Sprintzyklen mit einem Scrum-Master aus dem Oliver Wyman-Team gearbeitet. Der Klient hat zur Umsetzung ein großes Team zusammengestellt, mit dem wir gemeinsam ein Minimum Viable Product definiert und auf die Beine gestellt haben. Natürlich gab es eine große Feier mit allen Beteiligten, als wir die Plattform ein knappes Jahr später produktiv stellen, und direkt am ersten Tag unserer Marketingaktivitäten erste Neukunden gewinnen konnten!
Freiheit, Agilität, Impact: Was mir besonders viel Spaß gemacht hat
Bei dem Projekt haben mir insbesondere zwei Dinge sehr viel Spaß gemacht:
1. Die große Freiheit, mit der wir uns gemeinsam mit dem Klienten-Team diesen Aufgaben nähern konnten und die damit einhergehende, große Verantwortung. Es gab kein fertiges Konzept in der Schublade, sondern wir haben ein weißes Blatt Papier vollständig neugestaltet.
2. Aus meiner Zeit im Tech-Startup war ich es gewohnt, mit agilen Arbeitsmethoden mit Entwicklern in interdisziplinären Teams zu arbeiten – ich fand es toll, bei Oliver Wyman genauso weiterzumachen. Es gibt in meinen Augen nichts Spannenderes, als direkt den Impact seiner Arbeit zu sehen. Und das ist im Tech-Bereich besonders gut möglich. Man sieht beispielsweise eine negative Entwicklung in den Micro-Conversions der digitalen Vertragsabschlussstrecke und kann direkt Optimierungen vornehmen.
Um ehrlich zu sein, hat es mich überrascht, wie umsetzungsstark unsere unterschiedlichen Oliver Wyman-Teams sind und wie schnell wir als Firma uns Veränderungen in der Nachfrage im Markt anpassen können. Ich freue mich, dabei zu sein und bin gespannt, welche weiteren, neuen Erfahrungen noch vor mir liegen.
Luise von Tiedemann, Oliver Wyman
Luise von Tiedemann studierte BWL an der Universität Mannheim (Bachelor) und der WHU – Otto Beisheim School of Management (Master).
Nach einigen Jahren Berufserfahrung unter anderem bei Henkel und Delivery Hero startete sie 2017 den Quereinstieg in die Beratung als Associate bei Oliver Wyman.