Digitalisierung und Beratung: Sophia Pick über Lufthansa Industry Solutions
Für Sophia Pick war nach ihrem Bachelorstudium klar, dass sie digitale Produkte mit hohem Nutzwert erschaffen möchte. Der berufsbegleitende Master in der Wirtschaftsinformatik bei der Lufthansa Industry Solutions ermöglichte ihr genau dies. Im Interview lässt sie junior //consultant an ihren Projekten teilhaben und berichtet über ihren beruflichen Werdegang und den Einstieg bei LHIND.
Sophia, du bist seit 2019 bei Lufthansa Industry Solutions. Erzähle uns doch bitte, wie du zu LHIND gekommen bist und wie dein Einstieg verlief!
Das Thema IT hat seit dem Abitur immer wieder meinen Pfad gekreuzt. Bereits in der Berufsfindung wurde mir von verschiedenen Seiten ans Herz gelegt, statt BWL Wirtschaftsinformatik zu studieren. Damals waren die Berührungsängste zu groß – Informatik stand in meiner Schulzeit nicht auf meinem Stundenplan und ich konnte mir nicht vorstellen, was mich erwarten würde. Dazu kommt noch das Klischee, dass IT eine Männerdomäne sei. Mein duales Studium der Betriebswirtschaftslehre habe ich dann in einem Softwarehaus gestartet, damals noch mit dem Ziel, eine kaufmännische Laufbahn einzuschlagen. Dort wurde ich hauptsächlich im Bereich Projektmanagement und Softwareengineering ausgebildet. Auch bei späteren administrativen Aufgaben in verschiedenen Bereichen, die ich in anderen Firmen begleitet habe, war für mich als Fachbereich stetig wieder der Bedarf nach Digitalisierung präsent. Während meiner Tätigkeit im Rechnungswesen habe ich mich beispielsweise intuitiv immer wieder mit Prozessoptimierungen und Digitalisierung auseinandergesetzt.
Im Vergleich kann ich für mich sagen: die IT-Branche lässt eine Kreativität und ein Schöpfertum zu, welche ich in administrativen Tätigkeiten größtenteils vermisst habe. Schließlich führte dann mein Weg über die Projektsteuerung für eine Anwendung zur Unterstützung des Auftrags- und Rechnungswesens bei einer Agenturgruppe zur LHIND.
Was wusstest du damals bereits über LHIND – und was hast du neu erfahren?
Direkt nach dem Abitur war ich schon einmal im Lufthansa Konzern beschäftigt, insofern hatte ich Lufthansa als bevorzugten zukünftigen Arbeitgeber schon länger auf dem Radar. Durch die Anstellung in einem Tochterunternehmen genießt man zusätzlich zu den Vorzügen des Konzerns auch noch die persönlichere und etwas unbürokratischere Atmosphäre eines Mittelständlers. „Lufthansa“ im Namen zu tragen suggeriert vielen Außenstehenden zunächst, dass wir ein IT-Dienstleister für den LH-Konzern sind, und auch ich kannte das Unternehmen vor dem Bewerbungsprozess nicht als klassische IT-Beratung. LHIND ist natürlich im Lufthansa-Konzern aktiv, jedoch bedienen wir eine Vielzahl von Branchen und Unternehmen.
Welche deiner Projekte bei LHIND empfandest du besonders spannend?
In meinem ersten Jahr habe ich einen Software-Rollout in der öffentlichen Verwaltung begleitet – eine sehr kommunikative Aufgabe, welche mit viel Reisetätigkeit verbunden war. Darauf folgte – während Corona – das Gegenprogramm mit zwei Jahren situationsbedingtem Home-Office, in denen ich als PMO (Projekt-Management-Office) klassische Aufgaben der Projektsteuerung, Administration und Kommunikation übernahm. Dabei wurde in einem Projekt eine Plattform ganz neu aufgesetzt, in dem anderen ging es um IT-Betrieb. Aktuell bin ich mitten in der Entwicklung einer Anwendung. Somit schließt sich der Kreis – vom Pitch zum Aufsetzen des Projektes und den ersten Schritten, über die Entwicklungsphase und den Rollout bis hin zum IT-Betrieb konnte ich nun alle „klassischen“ Phasen von IT-Projekten im Rahmen verschiedenster Projekte und Kundenkontexte kennenlernen und für mich identifizieren, was mir am meisten liegt und Freude bringt.
Wenn man nicht auf einen Lebensmittelpunkt festgelegt ist: LHIND erlaubt den größtmöglichen Spielraum beim Remote-Arbeiten
Kannst du dieses aktuelle Projekt für uns näher beschreiben – und vor allem deine Rolle dabei beleuchten?
Mein aktuelles Projekt führte mich erstmals zu einem Kunden innerhalb des Lufthansakonzerns, was ich sehr begrüße. Da die Kunden-IT eher klein ist, bin ich in meinem Einsatzbereich auch eher breit gefächert beziehungsweise decke mehrere Aufgaben und Bereiche ab. Im Detail begleite ich die Entwicklung einer kundenspezifischen Software in der Rolle des Product Owners, sprich, ich nehme Anforderungen bei Anwendern und weiteren Stakeholdern auf, beschreibe und priorisiere diese und gebe sie zur Implementierung weiter. Ich bilde also die Schnittstelle zwischen Fachbereich und Entwicklung. Der Kunde arbeitet hier an einer spannenden, integrativen Lösung, die mithilfe intelligenter Algorithmen und einer hochwertigen Datenbasis die Vorhersagen zum Bedarf trifft und die auszuführenden Aktionen der Anwender steuert beziehungsweise vorschlägt.
Du machst seit fast zehn Jahren Digitalisierungsprojekte in Deutschland. Wo siehst du in diesem Bereich den größten Nachholbedarf und wie weit siehst du deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich?
Bisher war ich nur in Projekte innerhalb Deutschlands involviert. Studien zeigen ja immer wieder, dass Deutschland auch im europäischen Vergleich eher mittelmäßig abschneidet. Insbesondere im Bereich der öffentlichen Verwaltung scheint es viel Optimierungspotential zu geben. Ich denke, die Bemühungen sind groß, aber vielleicht ist der Föderalismus hier auch etwas hinderlich für die Entwicklung.
Bei einem meiner Projekte habe ich die dadurch entstehenden Herausforderungen erlebt. Da die Verwaltungsprozesse größtenteils die Gleichen sind, könnte hier Vereinfachung und Vereinheitlichung mehr Synergien schaffen, wodurch auch zu geringeren Kosten bessere Systeme entstehen könnten.
International stehen, denke ich, besonders große und schon länger bestehende Unternehmen vor der Herausforderung, mit der Dynamik des Marktes mitzuhalten. Eine über Jahre gewachsene Systemlandschaft kann nicht mal eben in einem 2-Jahres-Projekt umgestellt werden. Bis man hier die Systeme überholt hat, gibt es dann bereits wieder neue Technologien. Da sind dann oft auch grundlegende Themen wie Sicherheit, Verfügbarkeit und Qualität im Vordergrund und im nächsten Schritt erst integrierte, automatisierte Prozesse.
Die Art des Arbeitens hat sich in den letzten Jahren verändert. Wie ist das bei LHIND?
Als Beratungsunternehmen versuchen wir uns bestmöglich auf die Kundenbedürfnisse einzustellen, die Arbeitsweise und der Ort können also von Projekt zu Projekt variieren. LHIND gewährt hier für mein Empfinden den rechtlich größtmöglichen Spielraum. Seit neuestem wurde auch die Option für ein temporäres Remote-Arbeiten aus dem EU-Ausland geschaffen – zeitlich begrenzt und immer in Abstimmung zu Projektanforderungen sowie steuer- oder sozialrechtlichen Vorgaben.
Gerade für junge Menschen, die sich vielleicht noch nicht so auf den Standort festgelegt haben und gegebenenfalls einige Jahre im Ausland leben möchten, ist das natürlich eine große Errungenschaft. Ich habe die letzten zwei Jahre pandemiebedingt vor allem aus dem Home Office gearbeitet und freue mich nun auch, bei einem Kunden mit regelmäßigen Bürotagen zu sein. So ist es deutlich einfacher, Anschluss zu finden und Themen voranzutreiben. Mein aktuelles Team ist super sympathisch – und es geht ja nichts über einen Schnack an der Kaffeemaschine.
Sophia Pick, Lufthansa Industry Solutions
Sophia Pick, Jahrgang 1995, ist Business Analystin/Product Ownerin mit Schwerpunkt Digitalisierung bei Lufthansa Industry Solutions. Sie erwarb zunächst den Bachelor in Betriebswirtschaftslehre im Rahmen eines dualen Studiums an der Hochschule Mainz und absolviert nun, nach ihrem Einstieg bei Lufthansa Industry Solutions, berufsbegleitend den Master in Wirtschaftsinformatik an der Nordakademie Hamburg. Vor ihrem Einstieg bei Lufthansa Industry Solutions sammelte sie bereits einige Jahre Berufserfahrung bei verschiedenen IT-Dienstleistern.