Innovative Arbeitszeitmodelle bei Bain & Company: Wie das Unternehmen flexibel Freiheit gewährt
Flexibilität und Nachhaltigkeit im Arbeitsleben wird Studierenden und Absolventen immer wichtiger. Bain & Company auch! Daher bietet die Beratung seinen BeraterInnen eine Bandbreite flexibler und innovativer Modelle an, die es neben der Projektarbeit ermöglichen, auch private Ziele zu verfolgen. junior //consultant beleuchtet kurz die Möglichkeiten – und zeigt drei Bainies, die sie auf unterschiedliche Weise genutzt haben.
Wer bei Bain & Company als Associate Consultant – mit Bachelor- oder Masterabschluss – startet, erhält nach der Beförderung zum Consultant nach rund zwei Jahren die Möglichkeit, in den sogenannten Leave zu gehen. Dabei stehen mehrere Optionen zur Auswahl, um sich persönlich und akademisch weiterzuentwickeln und das Motto „Build you own Bain“ mit Leben zu füllen. Zum einen besteht die Möglichkeit, wieder etwas Universitätsluft zu schnuppern und einen MBA oder PhD an einer renommierten (internationalen) Universität zu absolvieren. Dafür stellt das Unternehmen seine Beraterinnen und Berater bis zu 24 Monate frei und unterstützt sie finanziell.
Alternativ kann man sich auch für einen Experience Track entscheiden. Lust auf neue Kulturen, Horizonterweiterung und neue Eindrücke? Mit dem Experience Track steht die ganze Welt offen, denn im Rahmen dieses Programms können sich die Consultants ihr individuelles Programm aus Weiterbildung (beispielsweise Sprachkurse), Unterstützung sozialer Projekte und Freizeit (wie Reisen und Sport) zusammenstellen. Neben einer sechsmonatigen Freistellung gibt es auch hier finanzielle Unterstützung von Bain.
Daneben gibt es weitere Leave-Optionen, die alle Beraterinnen und Berater bis zu einmal jährlich in Anspruch nehmen können. Hinter „Bain Flex“ verbirgt sich die Möglichkeit, bis zu zwei Monate unbezahlten Urlaub zu nehmen, zusätzlich zum normalen Jahresurlaub. Hierbei wird das Gehalt von zehn Monaten auf zwölf Monate gestreckt. Neben dem 10+2-Modell steht auch das 11+1-Modell zur Verfügung, bei dem die Beraterinnen und Berater einen Monat unbezahlten Urlaub zusätzlich nehmen können. Eine hervorragende Möglichkeit, um längere Reisen oder individuelle private Projekte in die Tat umzusetzen.
Wie die Umsetzung in der Praxis aussieht?
junior //consultant hat drei Bainies gefragt, die unterschiedliche Leave-Optionen in Anspruch genommen haben.
Bain Flex Leave – 11+1-Modell
„Manche Reiseziele stehen jahrelang auf der Wunschliste. Ich konnte eines meiner Ziele dank des Bain Flex Leave im letzten Sommer in die Tat umsetzen.
Angefangen habe ich mit einer Rundreise an der Westküste der USA (Las Vegas, Palm Springs bis nach San Francisco) gemeinsam mit einer Freundin. Die Tage in San Francisco haben wir dann bei einer Kollegin verbracht, die im dortigen Bain-Office einen Transfer gemacht hat.
Nach meiner Rückkehr ging es nach Österreich zum Wandern, bevor ich ein paar Tage am See die Seele baumeln ließ. Danach stand ein Besuch in Serbien bei einer ehemaligen Kommilitonin an, den ich gemeinsam mit weiteren Freunden aus der Zeit an der Uni verbracht habe. Im Anschluss habe ich noch meinen Umzug innerhalb von Frankfurt absolviert und so die letzte Woche des Leaves in meiner neuen Wohnung genießen können.
Ich konnte vier Wochen unbezahlten Urlaub mit zwei Wochen des normalen Jahresurlaubs kombinieren, um insgesamt sechs Wochen am Stück Urlaub zu haben. Eine tolle Sache, die mir ein abwechslungsreiches Programm aus Reisen, Freunde besuchen und einfach Abschalten ermöglicht hat. Den Bain Flex Leave zu beantragen war sehr einfach – ungefähr mit einem halben Jahr Vorlaufzeit. Nach der Zusage konnte ich direkt in die Planung gehen. Auf die Zeit bis zur nächsten Beförderung hat der Leave übrigens keine Auswirkung.“
Beatrice Bandel, Consultant im Frankfurter Bain Office
Experience Track im Rahmen des AC Leave
„Sechs Monate in Hongkong leben und Chinesisch lernen – ein persönliches Ziel von mir, das ich dank des von Bain angebotenen Experience Leave verwirklichen konnte!
Zu Beginn bekam ich intensiven Einzelunterricht in einer Sprachschule in einem sehr persönlichen Umfeld. Der Fokus hierbei lag klar auf dem Sprechen, während ich die Schriftzeichen im Selbststudium verinnerlichte. Der Kurs hat mich dabei auf den HSK-Test vorbereitet, eine Art TOEFL-Test für die chinesische Sprache. Im Anschluss habe ich einige Reisen durch China unternommen, teilweise gemeinsam mit einem anderen Bainie, der ebenfalls im Experience Leave war. Dabei hat es uns nach Peking und Shanghai gezogen, aber auch an weniger bereiste Orte, wie zum Beispiel die Yellow Mountains, Xi’an, Hangzhou und Nanjing.
So konnte ich nicht nur meine Fortschritte in der chinesischen Sprache direkt in der Praxis erproben, sondern auch die chinesische Kultur – zum Beispiel in einem Seminar zur chinesischen Teezeremonie – noch besser kennenlernen. Mein absolutes Highlight war das chinesische Neujahrsfest, das ich im familiären Kreis in einem kleinen Dorf unweit der Metropole Chengdu verbringen konnte. Über einen Kollegen aus Shanghai, den ich bei einem der globalen Bain-Trainings kennengelernt habe, stellte sich schnell der Kontakt zu einigen Locals in Hongkong her, durch die ich nicht nur die besten Speakeasy-Bars kennengelernt, sondern auch eine Leidenschaft für das traditionelle Dim Sum-Frühstück entwickelt habe.
Auch wenn ich dafür sicherlich noch weiter an meinen Sprachkenntnissen feilen muss, plane ich bald einen Einsatz in einem unserer chinesischen Büros. Der Experience Leave war dafür eine sehr wertvolle Erfahrung, die ich jedem nur ans Herz legen kann.“
Felix Leopold, Consultant im Münchner Bain Office
PhD-Track im Rahmen des AC Leave
„Nach der Beförderung zum Consultant im Frühjahr 2019 habe ich mich für den PhD-Track entschieden und promoviere aktuell an der RWTH Aachen.
Die Gründe für meine Entscheidung für eine Promotion bei Bain sind vielfältig: Zum einen bedeutet meine 50-Prozent-Stelle an der Universität im Bereich Start-up-Coaching, thematisch neue Schwerpunkte zu setzen und mich dadurch fachlich, aber auch persönlich weiterzuentwickeln. So gebe ich beispielsweise Trainings für Gründer, helfe ihnen bei der Business Plan-Validierung oder organisiere Events, um Start-ups und Investoren miteinander zu vernetzen.
Zum anderen erlaubt mir die Doktorarbeit eine detaillierte Auseinandersetzung mit einer sehr spezifischen wissenschaftlichen Fragestellung. Themenschwerpunkt meiner Doktorarbeit sind Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups, was inhaltlich also gar nicht so weit weg von meiner Arbeit bei Bain ist, wo ich hauptsächlich Private-Equity-Gesellschaften beraten habe. Dennoch nähere ich mich dem Thema hier von einer ganz anderen, wissenschaftlicheren Seite, die mich sehr fasziniert. Aus privater Sicht ermöglicht mir die Doktorandenzeit vor allem eine höhere Flexibilität unter der Woche. Während ich vorher zumeist von Montag bis Donnerstag bei unseren Kunden vor Ort war, kann ich nun auch unter der Woche abends meine Freunde zuhause treffen oder auch mal mittwochs zum Fußballtraining gehen.
Neben finanzieller Unterstützung organisiert Bain auch regelmäßige Events für uns „PhD-Leaver“. Hierbei können wir uns über unsere Forschung austauschen und gegenseitig Feedback geben. Natürlich bleibt man auch als Doktorand im Leave weiterhin Bain-Mitarbeiter, erhält alle wichtigen Neuigkeiten und wird zu Firmenevents eingeladen. Darüber hinaus unterstütze ich bei Recruiting-Events und Interviewtagen. So bleibe ich mit Bain und meinen Kolleginnen und Kollegen in Kontakt.“
Fabian Winkels, Consultant im Düsseldorfer Bain Office