
„Als Kind des Ruhrgebiets wollte ich zu thyssenkrupp”
Das Industrie-Urgestein thyssenkrupp hat stürmische Zeiten hinter sich, gibt aber mit #newtk ein starkes Aufbruchssignal. Kern der neuen Strategie ist der Umbau des Unternehmens hin zu einer leistungsstarken Group of Companies mit einem schlanken Führungsmodell und einem klar strukturierten Portfolio. Dr. Moritz Kümmerling erlebt diesen Umbau an Bord von thyssenkrupp Management Consulting – bereits seit 2014 ist der jetzige Managing Director bei der internen Managementberatung. Im Interview berichtet er über den Wandel von Konzern und Beratung und beleuchtet seinen eigenen Aufstieg vom Consultant bis in die Führungsriege.
Wenn ich beim Blick auf Ihren Lebenslauf mutmaßen darf: Als Sie mit dem Studium angefangen haben, hatten Sie nicht unbedingt das Berufsziel Consultant …
Gut erkannt, das ist richtig. Ich habe Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Maschinenbau studiert und meine Promotion im Umfeld von Industrie 4.0, Digitalisierung und IoT geschrieben. Außerdem war ich als Projektleiter am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz angestellt und trieb Projekte gemeinsam mit der deutschen Automobil- und Maschinenbauindustrie voran. Insofern habe ich mich als guten Fit für ein deutsches Ingenieursunternehmen gesehen und auch meinen Berufseinstieg in diese Richtung orientiert.
Warum haben Sie sich dann für den Einstieg bei TKMC entschieden?
Ich wollte zu thyssenkrupp, war aber etwas „erschlagen“ von der Breite der Geschäftsfelder. Ich konnte damals nicht sagen, ob ich lieber Großwälzlager bauen, Engineering, Procurement & Construction-Projekte begleiten oder ins Aufzugsgeschäft einsteigen möchte. Bei der Durchsicht des thyssenkrupp Jobmarkts bin ich dann auf TKMC gestoßen. Die Welt der Beratung, intern wie extern, war damals neu für mich und ich selbst auch nicht völlig vorbehaltlos. Ich hatte schon im Studium nur wenig Bezug zu ausgewählten Studiengruppen, in denen der Lebenslauf auf den Einstieg als Berater optimiert wurde. Ich habe aber die Chance gesehen, mithilfe von TKMC einen so großen Konzern wie thyssenkrupp im Detail kennenzulernen, um dann nach zwei bis drei Jahren in das Geschäft meiner Wahl zu wechseln. Also habe ich mich beworben.
Der gesamte Bewerbungsprozess stach vom Ablauf und der Wertschätzung deutlich im Gegensatz zu allen anderen Gesprächen heraus, die ich geführt hatte
Wie haben Sie das Bewerbungsprocedere erlebt?
Unser Recruiting war damals wie heute sehr hilfsbereit und hat mir Tipps zu Vorbereitung auf Case Interviews gegeben. Auch das war neu für mich. Insgesamt stach der gesamte Bewerbungsprozess vom Ablauf und der Wertschätzung deutlich im Gegensatz zu allen anderen Gesprächen heraus, die ich geführt hatte. Das war am Ende ein weiterer Grund, warum ich mich für einen Start bei TKMC entschieden habe.
Was waren die anderen Gründe und warum war thyssenkrupp von Anfang an so interessant für Sie?
Als gebürtiger Duisburger bin ich ein „Kind des Ruhrgebiets“. Als solches kennt man thyssenkrupp mit allen wirtschaftlichen Höhen und Tiefen. Mein Studium und meine Promotion haben mich dann raus aus dem Ruhrgebiet sowie mehrere Jahre ins Ausland geführt. Wie bereits erwähnt, hatte ich meinen Berufseinstieg auf Industriegüter- beziehungsweise Maschinenbauunternehmen fokussiert. Verbunden mit dem Wunsch, wieder ins Ruhrgebiet zurückzukehren, war der Weg zu thyssenkrupp dann nicht mehr weit.
Die Lernkurve ist steil, es wird viel gearbeitet, aber auch das Miteinander wird großgeschrieben
Sie sagten eben, Sie hätten gewisse Vorbehalte gegen die Welt der Beratung gehegt. Was waren denn Ihre Vorstellungen von diesem Beruf und der Branche? Und welche davon haben sich bestätigt – oder in Luft aufgelöst?
Um ehrlich zu sein, hatte ich eine Karriere in der Beratung nie beabsichtigt und mich dementsprechend auch kaum mit der Branche und etwaigen Vorstellungen beschäftigt. Ich denke, dass ich damals eher ein negativ geprägtes Bild hatte. Junge, karriereorientierte und ausschließlich monetär motivierte Leute, die sich montags bis freitags quälen lassen, um am Wochenende mit der Visitenkarte anzugeben. Ich habe auch tatsächlich in der Vergangenheit solche Leute getroffen – nicht bei TKMC wohlgemerkt. Der Eindruck heute ist ein ganz anderer: Die Lernkurve ist steil, es wird viel gearbeitet, aber auch das Miteinander wird großgeschrieben – sowohl untereinander als auch in der täglichen Zusammenarbeit mit unseren Kunden.
Sie sind seit 2014 durchgehend bei TKMC. Wie hat sich das Unternehmen in dieser Zeit verändert? Und inwiefern haben sich die Projekte gewandelt?
Als ich eingestiegen bin, hatte thyssenkrupp bereits einen umfangreichen Wandel vollzogen. Aus heutiger Sicht zurückblickend ist die Schrittweite dieses Wandels größer geworden. In meinen Anfangsjahren haben wir fast ausschließlich Projekte auf Ebene der einzelnen Geschäfte durchgeführt. Heute ist TKMC darüber hinaus in alle wesentlichen strategischen Themen des Konzerns involviert. „Tabus“ im Hinblick auf Fragestellungen und Maßnahmen sind immer weiter abgebaut worden. Somit ist TKMC ein elementarer Partner für thyssenkrupp sowohl bei der Konzeptionierung als auch in der Umsetzung des Wandels.
TKMC ist in alle wesentlichen strategischen Themen des Konzerns involviert und ein elementarer Partner für thyssenkrupp
Zumindest medial ist der Konzern thyssenkrupp durch unruhige Jahre gegangen. Wie erlebt man selbst diese Zeiten?
Nicht nur medial. Die unruhigen Jahre kann man spüren und sie dauern an. Wer auf kompromisslose Sicherheit setzt und ruhiges Fahrwasser benötigt, muss für sich selbst überlegen, ob ein Start bei thyssenkrupp und TKMC das Richtige ist. Jeder von uns teilt die Sorgen, aber auch den Willen, den Wandel aktiv zu gestalten.
Was bedeutet die neue Konzernstrategie #newtk in diesem Zusammenhang – auch für TKMC?
#newtk bedeutet für uns als TKMC, dass wir uns weiterhin fortlaufend mitverändern, um thyssenkrupp jederzeit die bestmögliche Unterstützung anbieten zu können. Das schließt die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Projektportfolios und einen entsprechenden Kompetenzaufbau mit ein.
Die Konzernstrategie #newtk bedeutet für uns als TKMC, dass wir uns weiterhin fortlaufend mitverändern und unser Projektportfolio weiterentwickeln
Sie sind die Karriereleiter vom Consultant bis zum Managing Director hinaufgeklettert. Wie geht es nun bei Ihnen weiter – wenn es nach Ihnen geht?
Zunächst einmal möchte ich mich voll und ganz auf die neue Rolle und die Gestaltung des weiteren Weges der TKMC in einem #newtk konzentrieren. Wenn es rein nach mir ginge, würde ich im Anschluss gerne für zwei bis drei Jahre Verantwortung für eine Geschäftsfeldentwicklung im Ausland übernehmen.
Ganz kurz an mögliche Einsteiger gerichtet: Warum Managementberatung?
Managementberatung, weil man eben nicht nur das Management berät, sondern auf allen Ebenen mit anpackt.
Und warum Inhouse Beratung – und warum bei TKMC?
Inhouse Beratung, weil man nicht nur Interesse und Spaß an der Beratung, sondern auch Leidenschaft und Begeisterung für das Unternehmen dahinter haben und ausbauen kann. TKMC, weil wir eine erstklassige Beratung mit super Kollegen in einem unglaublich spannenden und abwechslungsreichen Unternehmen sind.
Moritz Kümmerling, thyssenkrupp Management Consulting
Dr. Moritz Kümmerling, Jahrgang 1985, ist im September 2014 als Consultant bei TKMC eingestiegen und seit Januar 2021 Managing Director. Er hat Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau an der TU Kaiserslautern und der ENSGSI Nancy in Frankreich studiert und am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz promoviert. Nach eigener Einschätzung ist Kümmerling „leidenschaftlicher Golfspieler, talentfrei in allen anderen Ballsportarten, passionierter Hobbykoch, kein Backpacker, aber trotzdem gerne auf Reisen, am Wochenende häufiger als Hausmeister im Einsatz und Förderer der internationalen Beziehungen mit einer nach Mexiko ausgewanderten Schwester und einer russisch-französischen Ehefrau”.