
Maike Hermes: Mein Weg bei tkMC
Ein gutes Jahr nach ihrem Einstieg trat Maike Hermes ihren Master-Leave an, der sie nach Portugal führte. Seit Jahresbeginn ist sie als Consultant nun wieder aktiv im Beratungsgeschäft für thyssenkrupp Management Consulting. Im Interview erzählt sie von ihrem Einstieg als Bachelorandin, den Skills, die ihre Auslandsaufenthalte ihr brachten, ihrem Stipendium und den weiteren Zielen, die sie antreiben.
Maike, du bist nach deinem Bachelor direkt bei der thyssenkrupp Management Consulting eingestiegen. Wie bist du dazu gekommen und wie lief der Berufseinstieg ab?
Dass ich direkt nach dem Bachelor bei tkMC eingestiegen bin, war der Coronapandemie geschuldet. Ich war mir schon während meines Bachelorstudiums sicher, dass ich auf jeden Fall noch einen Master machen möchte. Dann kam allerdings Corona dazwischen und ich wollte keinen Master beginnen, der im Homeoffice stattfindet. Daher habe ich mich entschieden, erst ein wenig Arbeitserfahrung zu sammeln. Und da kam das Junior Consultant Programm von tkMC, das zu der Zeit erst neu gegründet wurde, gerade richtig und hat mich neben dem Team und den zu erwarteten Themen als Arbeitgeber überzeugt.
Warum hast du dich für das Arbeitsfeld des Consultings entschieden?
Nach meinem Bachelor im Wirtschaftsingenieurwesen war ich thematisch breit aufgestellt und wusste noch nicht, wo ich inhaltlich meinen zukünftigen beruflichen Schwerpunkt setzen sollte. Daher entschied ich mich, durch das Consulting vorerst weiter in verschiedenen Projekten und Geschäften vielseitig Erfahrungen zu sammeln und weiter zu lernen, was auch rückblickend betrachtet die richtige Herausforderung für mich war und noch immer ist. Du hast während des Studiums ein Semester in Spanien verbracht und deinen Master in anderthalb Jahren in Portugal absolviert.
Durch die Auslandserfahrungen konnte ich meine Sprachkenntnisse verbessern, was mir im Berufsalltag häufig zu Gute kommt
Inwiefern hilft dir diese Erfahrung in einem internationalen Konzern wie thyssenkrupp?
Meine Auslandserfahrungen während meiner Studienzeit helfen mir in vielerlei Hinsicht. Das Offensichtlichste ist wahrscheinlich die Verbesserung meiner Sprachkenntnisse, was mir im Berufsleben natürlich häufig zugutekommt, da ich Englisch im Projektalltag häufig benötige. Was ich durch meine Auslandsaufenthalte außerdem gelernt habe, sind eine höhere Selbstständigkeit und Problemlösungsfähigkeit, da man im Ausland häufiger auf sich allein gestellt ist und lernt eigenverantwortlich Herausforderungen zu meistern, wovon ich nun im Job natürlich häufig profitiere.
Wie sah die Unterstützung von tkMC bei deinem Master aus?
Einerseits hat tkMC mir die Auswahl meines Masters freigestellt. Ich konnte also frei wählen was, wo und wie lange ich studieren möchte. Es gab keine Vorgaben. Außerdem habe ich eine finanzielle Unterstützung durch tkMC erhalten, die einen Teil der Studiengebühren und meiner monatlichen Lebenshaltungskosten gedeckt hat.
Was war das spannendste Projekt, an dem du mitarbeiten konntest?
Mein bisher spannendstes Projekt war in Zusammenarbeit mit der Strategieabteilung eines Geschäfts, bei dem wir Auswirkungen aktueller Trends auf die Value Pools des Geschäfts in zehn Jahren analysiert haben, damit es schon heute seine langfristige Strategie auf die lukrativsten Value Pools ausrichten kann. Dabei haben wir zunächst analysiert, welche (Mega-) Trends welche Auswirkungen auf die Value Pools des Geschäfts haben. Zudem haben wir geschaut, was auf Basis der Trends zukünftig neue Value Pools des Geschäfts werden können.
Du hast als ehrenamtliche Lehrkraft an der Universität Hefei in China zwei Monate damit verbracht, fünfzehn Studierende auf ihr Studium in Deutschland vorzubereiten. Bis heute betreust du noch die Durchführung von Schulungen und Workshops zum Coaching funktionsübergreifender Teams bei der Strategieumsetzung. Was macht dir an diesem Arbeitsbereich so viel Spaß?
Mir macht vor allem die Zusammenarbeit mit den Menschen aus verschiedenen Hintergründen Spaß, ob kulturell oder fachlich, weil ich einerseits ständig weiter Neues im Umgang mit den verschiedenen Menschen lerne und gleichzeitig aktiv dazu beitragen kann, Brücken zwischen Problemen, Arbeitsweisen oder Kulturen zu bauen. Am Ende ist es natürlich toll zu sehen, was man durch die Zusammenarbeit erreicht hat, zum Beispiel gute Deutschkenntnisse bei den chinesischen Studierenden oder Arbeitserleichterungen von Mitarbeitenden, die durch die Schulung gelernt haben, neue Arbeitsmethoden anzuwenden.
Mich fasziniert, die erfolgreiche Entwicklung dessen zu sehen, was ich selbst konzipiert habe
Schwerpunkte deiner Tätigkeit sind Projektmanagement durch die Begleitung von Projekten sowie die Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung von Strategien und Leistungsmaßnahmen. Was fasziniert dich besonders an diesen Arbeitsbereichen?
Mich fasziniert an diesen Arbeitsbereichen hauptsächlich, wenn man die erfolgreiche Entwicklung dessen sieht, was man selbst konzipiert hat. Am Anfang sind die Strategien häufig noch ziemlich abstrakt und man kann sich nur schwierig vorstellen, wie diese in der Realität funktionieren können. Aber wenn man dann im Laufe des Projekts – teilweise auch erst viel später – sieht, wie die Planung im Arbeitsalltag umgesetzt wird, erkennt man, ob all die theoretischen Überlegungen, die man angestellt hat, funktionieren.
Du hast ein Fem:talent-Stipendium erhalten. Kannst du ein bisschen darüber erzählen? Wie kam es dazu und was beinhaltet es?
Das Fem:Talent-Stipendium der Hochschule Emden/Leer ist ein Förderprogramm, das sich speziell an talentierte Frauen richtet, um sie in technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen (MINT-Fächern) zu unterstützen. Ziel des Stipendiums ist es, den Frauenanteil in diesen Bereichen zu erhöhen und die berufliche Entwicklung von Frauen in männlich dominierten Branchen zu fördern.
Technik ist natürlich auch etwas für Frauen und nicht nur für Männer – deshalb hat mich der Zweck des Stipendiums sehr angesprochen
Wie hast du die Situation an der Hochschule empfunden und was ist dein persönliches Anliegen in dieser Sache?
Als eine von fünf Frauen in meinem Studiengang habe ich live miterlebt, wie gering die Frauenquote in technischen Studiengängen häufig noch ist. Ich persönlich finde aber, dass Technik natürlich auch etwas für Frauen und nicht nur für Männer sein kann, weshalb mich der Zweck des Stipendiums sehr angesprochen hat. Außerdem hatte das Stipendium und vor allem die ideelle Förderung und die Chance, Mitglied des fem:talent pools zur Vernetzung aller aktuellen und ehemaligen Stipendiatinnen zu werden, einen sehr guten Ruf. Diese Punkte führten dann im Endeffekt auch dazu, dass ich mich für das Stipendium beworben habe.
Anfang dieses Jahres bist du vom Junior Consultant zum Consultant aufgestiegen. Wie hast du die Veränderung in deiner Arbeit wahrgenommen und welche neuen Erfahrungen konntest du bereits sammeln?
Tatsächlich erschien mir der Unterschied zwischen den beiden Positionen nicht sehr stark. Der größte Unterschied war wahrscheinlich eine andere Selbstsicherheit und Gelassenheit, mit der ich nach meinem Master in die Rolle des Consultants gestartet bin. Für mich war nun nicht mehr alles neu, da ich mich im Consulting und auch in der tkMC schon durch meine Junior Consultant Zeit ganz gut zurechtfand. Dadurch kann ich meine Zeit und Kapazitäten nun in die Bereiche investieren, in denen ich mich weiterentwickeln möchte und aktiv an verschiedenen Fähigkeiten arbeiten, die ich in meiner Rolle als Consultant brauche.
Wie geht es jetzt weiter bei dir und bei tkMC was die Weiterentwicklung angeht? Gibt es ein festes Programm?
Ich befinde mich aktuell auf der Stufe des Consultants. Auf jeder Stufe absolviere ich verschiedene Trainings, die auf meine aktuelle Rolle abgestimmt sind und mit denen ich die Skills lerne, die ich als Consultant brauche. Diese Trainings sind Teil eines festen Programms bei der tkMC, die jeder Berater durchläuft. Zusätzlich können wir aber auch individuelle Trainings absolvieren, die auf meine Entwicklungsbedürfnisse abgestimmt sind und die ich brauche, um mich bestmöglich weiterentwickeln zu können. Der nächste Schritt ist dann die Beförderung zum Senior Consultant, auf die ich aktuell hinarbeite.
Maike Hermes // thyssenkrupp Management Consulting
Maike Hermes, Jahrgang 1998, hat Industrial and Business Systems an der Hochschule Emden/Leer Emden studiert und nach ihrem Einstieg bei tkMC den Master in Impact Entrepreneurship & Innovation an der NOVA School of Business and Economics in Lissabon absolviert. Nach dem Master-Leave ist sie seit Jahresbeginn wieder Vollzeit als Consultant tätig. In ihrer Freizeit fährt sie sehr gerne Rennrad, spielt Klavier oder backt an den Wochenenden für Freunden und Familie.
Dieser Artikel ist auch erschienen in der Printausgabe junior //consultant 3-2024