
Lernen, wachsen, Verantwortung übernehmen
Annika Smola und Christian Heilmann geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag bei RSM Ebner Stolz Management Consultants. Sie berichten über ihren Weg ins Unternehmen, ihre Projekte in der Restrukturierung und strategischen Transformation – und wie Weiterbildung und kollegialer Austausch dabei helfen, Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Ein Gespräch über Teamarbeit, Vertrauen und die Zukunft der Beratung im Mittelstand.
Annika, du bist seit zwei Jahren im Unternehmen. Wie verlief dein bisheriger Weg und in welcher Art von Projekten bist du involviert? Hast du bereits eine bestimmte Richtung eingeschlagen, die du nun verfolgst?
Annika Smola: Mein bisheriger Weg bei RSM Ebner Stolz hat mir erlaubt, in verschiedenen spannenden Bereichen Erfahrungen zu sammeln. In den ersten eineinhalb Jahren lag mein Fokus auf der Restrukturierung, insbesondere in der kaufmännischen Begleitung von Insolvenzverfahren und der Erstellung von Gutachten. In den diversen Projekten konnte ich insbesondere Wissen im Insolvenzrecht, operativen Zahlungs- und Einkaufsprozessen im Insolvenzverfahren, der Liquiditätsplanung und strategischen Unternehmensaufstellung gewinnen.
In letzter Zeit habe ich meinen Fokus geweitet und habe die Gelegenheit, neue Erfahrungen im Bereich Strategie & Transformation zu sammeln, nämlich in der Begleitung eines Integrationsprogramms im Rahmen einer strategischen Allianz. Dieses Projekt hat mir gezeigt, wie wichtig eine strukturierte Vorgehensweise und eine enge Zusammenarbeit mit den beteiligten Teams sind, um die erfolgreiche Integration unterschiedlicher Unternehmen sicherzustellen.
Was meine Ausrichtung betrifft, so lasse ich diese bewusst noch offen. Ich möchte weiterhin vielseitige Erfahrungen sammeln, wie zum Beispiel bei einem M&A-Projekt, das aktuell in Aussicht steht.
Du bist ausgezeichnet worden als eine der besten Absolvent:innen des Jahrgangs. Wie hat RSM Ebner Stolz es geschafft, dich zu bekommen?
Annika Smola: Besonders überzeugt hat mich zum einen der klare Mittelstandsfokus des Unternehmens. Ich habe gesehen, wie eng hier mit Kunden aus dem Mittelstand zusammengearbeitet wird und wie vielschichtig und verantwortungsvoll die Beratung dabei ist. Hierbei sind wir in der Position direkt mit dem Top-Management, der Geschäftsführung und/oder den Gesellschaftern zu sprechen.
Zum anderen hat mich die inhaltliche und fachliche Bandbreite der Projekte überzeugt. Es ist für mich enorm spannend, an so unterschiedlichen Themen arbeiten zu können – sei es vom Restrukturierungs- bis zum M&A-Projekt oder von der Bau- bis zur Modebranche. Die Möglichkeit, in einem solchen breiten und gleichzeitig spezialisierten Umfeld zu wachsen, war für mich ausschlaggebend.
Christian, wie hat sich dein beruflicher Werdegang auf deine heutige Rolle bei RSM Ebner Stolz ausgewirkt?
Christian Heilmann: Mein beruflicher Werdegang hat mich Schritt für Schritt zu meiner heutigen Rolle geführt – und dabei maßgeblich geprägt. Nach meiner Ausbildung zum Bankkaufmann mit dem BWL-Studium bin ich direkt in die Unternehmensberatung eingestiegen. Seitdem habe ich jedes Grade durchlaufen und sehr viele operativen Tätigkeiten eines Restrukturierungsberaters selbst gemacht – von der Erstellung eines Liquiditätsstatus bis hin zur Umsetzung komplexer Maßnahmen in Sanierungsprojekten.
Diese breite Praxiserfahrung hilft mir heute enorm: Ich weiß aus eigener Erfahrung, was die Herausforderungen in den unterschiedlichen Projektsituationen sind, und kann mich in erfahrungsjüngere Kolleginnen und Kollegen hineinversetzen. Das schafft Vertrauen und ermöglicht es mir, in meiner Führungsrolle eine gute Balance zu finden – zwischen klarer Anleitung, Förderung und dem nötigen Freiraum zur Entwicklung.
In der Mittelstandsberatung begegnen wir häufig zwei zentralen Herausforderungen: Zum einen die späte Krisenerkennung in vielen Unternehmen, um anderen fehlt es oft an ausreichender Transparenz und belastbaren Strukturen
Christian Heilmann // RSM Ebner Stolz
Welche spezifischen Herausforderungen siehst du in der Beratung mittelständischer Unternehmen in den von dir betreuten Branchen? Wie hast du die ersten beiden Jahre bei RSM Ebner Stolz erlebt und welche Projekte stachen in dieser Zeit für dich heraus?
Christian Heilmann: Im Mittelstand begegnen wir häufig zwei zentralen Herausforderungen: Zum einen die späte Krisenerkennung – viele Unternehmen ziehen externe Berater erst hinzu, wenn bereits erheblicher Handlungsdruck besteht. Zum anderen fehlt es in angespannten Situationen oft an ausreichender Transparenz und belastbaren Strukturen, um schnell gegensteuern zu können.
Meine ersten beiden Jahre bei RSM Ebner Stolz habe ich als sehr positiv erlebt. Ich wurde mit offenen Armen empfangen – das Team ist nicht nur fachlich sehr stark, sondern auch menschlich extrem kollegial und dynamisch. Es herrscht ein offenes Miteinander, was ich auch im Projektalltag spüre. Wir können viel zusammen lachen.
Ein Projekt, das für mich besonders herausstach, war bei einem Bauzulieferer: Dort ging es um eine sehr kurzfristige Umsetzung umfangreicher Restrukturierungsmaßnahmen – inklusive direkter Steuerung der Liquidität. Die Geschwindigkeit der Umsetzung und der in Liquidität messbare Erfolg machten dieses Projekt besonders und unmittelbar für mich.
Annika, wie erlebst du die Zusammenarbeit mit erfahreneren Kolleg:innen wie Christian?
Annika Smola: Die Zusammenarbeit mit erfahreneren Kolleg:innen am Hamburger Standort erlebe ich als äußerst vertrauensvoll und bereichernd. Was mir von Beginn an positiv aufgefallen ist, ist der Austausch auf Augenhöhe. Obwohl meine Kolleg:innen oft über langjährige Erfahrung und tiefes Fachwissen verfügen, sind sie immer offen für neue Ideen beispielsweise zu Datenverarbeitungstools wie Knime oder mein Accountingwissen aus der Uni.
Obwohl meine Kolleg:innen oft über langjährige Erfahrung und tiefes Fachwissen verfügen, sind sie immer offen für neue Ideen
Annika Smola // RSM Ebner Stolz
Gleichzeitig profitiere ich natürlich enorm von ihrem Wissen und ihrer Praxiserfahrung, sei es durch gezielte fachliche Unterstützung, konstruktives Feedback oder einfach durch das gemeinsame Arbeiten an herausfordernden Projekten. Hierbei haben die Kolleg:innen auch in stressigen Projektphasen ein offenes Ohr und wir unterstützen uns in diesen Phasen gegenseitig. Daraus entsteht eine ausgezeichnete Team-Atmosphäre, die mich gerne ins Büro gehen lässt.
Christian, Erfahrung versus frisches Wissen von der Uni. Wie erlebst du den gegenseitigen Austausch in der täglichen Arbeit?
Christian Heilmann: In einem so dynamischen Umfeld wie unserem zählt nicht nur Erfahrung, sondern auch die Fähigkeit, neue Perspektiven einzubringen – beides findet bei uns Wertschätzung. Dabei ist ein offener Austausch auf Augenhöhe die Normalität. In frühen Projektphasen profitieren wir oft vom analytischen Denken und der methodischen Frische junger Kolleginnen und Kollegen. In der Umsetzungsphase wiederum helfen Erfahrungswerte aus vergleichbaren Fällen, um schnell pragmatische Entscheidungen treffen zu können. Beides ist wichtig. Entscheidend ist für mich: Vertrauen zu schenken und Verantwortung frühzeitig zu übertragen. Nur so entsteht Raum für echtes Lernen – und manchmal kommt der beste Lösungsweg eben aus der Kombination von Erfahrung und neuer Perspektive.
Weiterbildung ist nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch Kulturarbeit. Wie wird bei RSM Ebner Stolz eine lernoffene Unternehmenskultur gefördert?
Christian Heilmann: Bei RSM Ebner Stolz ist Weiterbildung fester Bestandteil der Unternehmenskultur – kontinuierlich, praxisnah und zielgerichtet: Ein strukturiertes Schulungsprogramm bietet den Rahmen und „Learning on the Job“ ist bei uns allgegenwärtig. Unsere Weiterbildungsphilosophie orientiert sich am sogenannten T-Modell: Wir fördern gezielt breites Wissen über viele Themen hinweg – und gleichzeitig eine vertiefte Expertise in ausgewählten Bereichen. So stellen wir sicher, dass jeder Berater und jede Beraterin sowohl generalistisch handlungsfähig ist, als auch die Möglichkeit hat, sich spezialisiert zu positionieren.
Wie sieht dein eigenes Programm aus?
Christian Heilmann: In meiner eigenen Entwicklung stehen derzeit zwei Schwerpunkte im Vordergrund: Zum einen die langfristige Weiterentwicklung unseres eigenen Beratungsangebots – also der Business Cases. Zum anderen der Ausbau meiner Führungsrolle, was neben methodischen Kompetenzen vor allem die Arbeit an Kommunikation, Haltung und meinem persönlichen Führungsstil bedeutet.
Annika, wie sieht deiner Meinung nach zeitgemäße Weiterbildung in der Beratung aus? Wie gelingt es, Weiterbildungsangebote konkret in den Beratungsalltag zu integrieren – sodass es im Alltag nicht am Ende auf der Strecke bleibt, wenn die Zeiten stressiger sind?
Annika Smola: Eine ausgewogene Mischung aus Fachwissen angereichert durch praxisnahe Projektbeispiele und Softskills ist für mich beim Berufseinstieg essenziell. Besonders wertvoll fand ich beispielsweise Schulungen zum Thema „Liquiditätsplanung“ und „Wirkungskraft entfalten“, die nicht nur fachliche, sondern auch persönliche Kompetenzen stärkt. Ein spannendes und immer relevanter werdendes Thema im Schulungskalender ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Beratung.
Neben ganz- und mehrtägigen Schulungen besteht das von Christian initiierte Format MC-Academy, das regelmäßige 30-minütige Impulse zu diversen Themen aus dem Projektalltag, Branchennews und ähnliches umfasst. Damit Weiterbildung langfristig gelingt, ist es wichtig, dass ihre Bedeutung unternehmensweit anerkannt wird – von der Partnerschaft bis ins Projektteam. Es braucht eine bewusste Planung, die Schulungszeiten und Projektkapazitäten miteinander vereint. Insbesondere in stressigeren Zeiten hilft es, Zeitfenster für Weiterbildungen langfristig zu planen, sodass sie nicht auf der Strecke bleiben.
Annika Smola // RSM Ebner Stolz
Annika Smola, Jahrgang 1999, ist seit 2023 Consultant bei RSM Ebner Stolz Management Consultants GmbH in Hamburg. Während des Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Münster sammelte sie Erfahrungen in der Beratung und in der Wirtschaftsprüfung. Bei RSM Ebner Stolz unterstützt sie unter anderem interne Aus- und Weiterbildungsinitiativen und konnte in den ersten Jahren vielfältige Erfahrungen auf Restrukturierungsprojekten sammeln. In ihrer Freizeit geht sie gerne laufen oder ist mit dem Stand-up-Paddle auf der Alster unterwegs.
Christian Heilmann // RSM Ebner Stolz
Christian Heilmann, Jahrgang 1986, ist Principal bei RSM Ebner Stolz Management Consultants GmbH in Hamburg. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann bei der HSH Nordbank AG und einem Betriebswirtschaftsstudium an der Wirtschaftsakademie Kiel sammelte er umfassende Erfahrung in der Restrukturierungsberatung. Seine Karriere führte ihn über Stationen bei nexpert und PricewaterhouseCoopers, wo er zuletzt als Senior Manager tätig war, zu RSM Ebner Stolz. Dort liegt sein Fokus auf der Erstellung von Sanierungsgutachten mit deren operativer Umsetzung, insbesondere in den Branchen Handel und Bauzulieferer sowie Maschinen- und Anlagenbau. Christian ist Vater von zwei Söhnen und privat gern auf dem Fahrrad unterwegs.
Dieser Artikel ist auch erschienen in der Printausgabe junior //consultant 2-2025