
Atruvia im Praxisgespräch
Die Finanzbranche befindet sich in einem kontinuierlichen Wandel, und Atruvia begleitet als Digitalisierungspartner die Genossenschaftsbanken auf diesem Weg. Von papierlastigen Prozessen hin zu modernen, digitalen Lösungen – die Transformation ist in vollem Gange.
Im Interview sprechen Tom Grom, Malte Wingen und Lennart Dierkes über die Entwicklung der Genossenschaftsbanken, innovative Technologien und den Balanceakt zwischen technologischem Fortschritt und regulatorischen Anforderungen. Zudem geben sie Einblicke in ihre eigene Laufbahn und erklären, warum Atruvia für IT-affine Bankexpert:innen ein attraktiver Arbeitgeber ist.
Seit einigen Jahren begleiten wir Atruvia redaktionell dabei, regionale Genossenschaftsbanken digitaler, kundenorientierter und moderner zu gestalten. Können Sie einen kurzen Reisebericht von Ihrem bisherigen Weg geben und den War-, Ist- und Sollzustand beleuchten?
Tom Grom: Die Digitalisierung der Genossenschaftsbanken ist eine Reise mit vielen Etappen – und wir befinden uns mittendrin. Früher waren Bankprozesse oft papierlastig, wenig automatisiert und mit hohem manuellem Aufwand verbunden.
Heute stehen wir an einem Punkt, an dem digitale Lösungen tief in den Bankenalltag integriert sind. Doch Stillstand ist keine Option. Unser Ziel ist es, Banken noch effizienter, moderner und vor allem kundenzentrierter zu machen. Unsere Consultants begleiten diesen Wandel jeden Tag – sei es durch die Einführung neuer Technologien, die Optimierung von Prozessen oder die Entwicklung innovativer Lösungen für eine zunehmend digital geprägte Kundeninteraktion.
Der Sollzustand? Ein Banking-Erlebnis, das so intuitiv, verlässlich und nahtlos ist, dass es sich für die Kundinnen und Kunden einfach selbstverständlich anfühlt.
Atruvia arbeitet bundesweit. Gibt es Regionalteams, die für bestimmte Bundesländer tätig sind? Oder ist das Ganze fachlich aufgeteilt?
Malte Wingen: Bei Atruvia sind unsere Beratungsteams primär fachlich aufgestellt und nicht regional tätig. Das bedeutet, dass wir unsere Expertise in verschiedenen Fachbereichen bündeln, um unseren Kunden die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Wo es jedoch sinnvoll ist und wir über mehrfach vorhandene Fachkompetenz verfügen, nutzen wir auch die Möglichkeit einer regionalen Beratung. So können wir sicherstellen, dass wir sowohl die fachlichen als auch die regionalen Bedürfnisse unserer Kunden optimal erfüllen.
Lennart Dierkes: Bei Atruvia wird zunächst innerhalb der Berater:innen geprüft, wer das notwendige Know-how für das Projekt besitzt. Darauf aufbauend versuchen wir, den zeitlichen Wünschen des Kunden bestmöglich zu entsprechen. Im letzten Schritt streben wir an, Projekte regional sinnvoll zu verteilen, um Reiseaufwände zu minimieren.
Wir haben die Möglichkeit geschaffen, Treuemodelle im Zusammenhang mit den Kontomodellen zu entwickeln, um die Kundenbindung zwischen der Bank und ihren Kunden weiter zu stärken
Was ist Ihr Part im Ganzen und woran arbeiten Sie aktuell?
Malte Wingen: Ich arbeite als Projektleiter in der Kontomodellberatung. In dieser Funktion analysieren wir den Zahlungsverkehr unserer Projektbanken und entwickeln gemeinsam mit ihnen maßgeschneiderte Kontomodelle. Nach der Analyse- und Konzeptionsphase unterstützen wir die Banken bei der Schulung ihrer Mitarbeiter, der Kundenkommunikation und der technischen Umsetzung der erarbeiteten Modelle. So bieten wir eine umfassende Lösung in der Pricing-Beratung, die die Bank von der Datenerhebung bis zur Kundenkommunikation komplett begleitet.
In den letzten Jahren haben wir zudem die Möglichkeit geschaffen, Treuemodelle im Zusammenhang mit den Kontomodellen zu entwickeln, um die Kundenbindung zwischen der Bank und ihren Kunden weiter zu stärken.
Aktuell arbeite ich gemeinsam mit Lennart Dierkes an einem Projekt, bei dem wir ein digitales Tool für das Treuemodell aufbauen. Dieses Tool wird den Kunden in der Banking App und im Online-Banking helfen, ihre gesammelten Punkte zu überprüfen und spielerisch weitere Themen zu ergänzen, um somit einen geringen Kontoführungspreis zu erzielen.
Und Sie, Herr Dierkes?
Lennart Dierkes: In meiner Rolle als Berater unterstütze ich Banken derzeit in zwei wesentlichen Bereichen. Zum einen begleite ich Banken bei der Umstellung auf eine neue Software zur Erstellung von Banken-Websites. Ich unterstütze hierbei entweder im Rahmen eines Outsourcings oder beim individuellen Aufbau der neuen Website mit dem neuen Website-Tool „ContentManager“ sowie dem Know-How-Aufbau. Dabei bringe ich technische Möglichkeiten, regulatorische Anforderungen und regionale Besonderheiten in Einklang.
Zum anderen begleite ich Banken, die das Produkt der neuen Tochterfirma ECON Application GmbH von Atruvia einsetzen. ECON Application Suite ist eine No-Code-Lösung, die es Banken nun ermöglicht, innerhalb der geschützten IT-Struktur von Atruvia bankindividuelle Prozesse zu entwickeln. In diesem Bereich bin ich als Projektleiter tätig und fungiere als zentrale Schnittstelle zwischen allen Stakeholdern.
Digitalisierung ist inzwischen kein neues Schlagwort mehr, die Aktivitäten der Unternehmen sind normalerweise bereits im fortgeschrittenen Stadium. Wo drückt aktuell der Schuh noch am meisten im Banking?
Lennart Dierkes: Eine große Herausforderung im Banking besteht darin, die Balance zwischen technischer Innovation und regulatorischen Anforderungen zu wahren. Banken müssen kontinuierlich neue Technologien integrieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den steigenden Erwartungen ihrer Kunden gerecht zu werden. Dies umfasst die Einführung moderner Softwarelösungen, die Digitalisierung von Prozessen und die Entwicklung neuer, kundenorientierter Dienstleistungen.
Gleichzeitig sind Banken jedoch verpflichtet, strenge regulatorische Vorschriften einzuhalten, die oft komplex und umfangreich sind. Diese Vorschriften dienen dem Schutz der Kunden und der Stabilität des Finanzsystems, erfordern jedoch erhebliche Ressourcen und Aufmerksamkeit seitens der Banken.
Die Herausforderung besteht darin, innovative Lösungen zu entwickeln und zu implementieren, ohne dabei die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen zu gefährden. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den technischen und rechtlichen Abteilungen der Banken sowie eine kontinuierliche Anpassung und Optimierung der internen Prozesse.
Die individuellen Geschäftsmodelle und Größen der Banken machen die Arbeit als Consultant bei Atruvia besonders spannend. Es ist wichtig, adressatengerecht zu handeln und sich auf jeden Kunden neu einzustellen, um individuell weiterzuhelfen.
Diese Innovationen sind mehr als nur technische Neuerungen – sie stärken die Kundenbindung und ermöglichen Banken, ihre Dienstleistungen zeitgemäß und benutzerfreundlich weiterzuentwickeln
Welche von Atruvia in Gang gesetzten Innovationen sind inzwischen bereits etabliert und für die Kunden der Banken spür- und erlebbar? Haben Sie konkrete Beispiele?
Lennart Dierkes: Ein Beispiel ist die gut funktionierende Neukundenstrecke, die es potenziellen Neukunden ermöglicht, Bankprodukte abschließend zu erwerben, ohne Wartezeiten und ohne den Besuch einer Filiale. Kunden können sich auch per Videolegitimation identifizieren oder alternativ eine Filiale oder Post aufsuchen.
Ein weiteres Beispiel ist ECON Application Suite, das es Banken ermöglicht, eigene Prozesse zu entwickeln, die tief in das Kernbankensystem integriert sind. Dies ermöglicht individuelle und passgenaue Erlebnisse für die Kunden. Banken, die besondere Geschäftsmodelle haben, können so ihre Prozesse individuell anpassen und den Kunden ein maßgeschneidertes Erlebnis bieten. Dies schafft eine echte Individualität und Vielfalt innerhalb der vielen Banken, die Lösungen von Atruvia einsetzen.
Malte Wingen: Bei Atruvia setzen wir kontinuierlich auf Innovationen, die unseren Bankkunden einen echten Mehrwert bieten. Ein herausragendes Beispiel dafür ist unsere VR Banking App, die sich in den letzten Jahren als eine der erfolgreichsten Banking-Lösungen am Markt etabliert hat.
Kürzlich wurde die App vom Capital Magazin als „Aufsteiger des Jahres“ im Banking-App-Vergleich ausgezeichnet. Nachdem wir im vergangenen Jahr den fünften Platz erreicht haben, konnten wir in diesem Jahr sogar auf den zweiten Platz vorstoßen. Dies zeigt, dass unsere kontinuierlichen Verbesserungen und Anpassungen an die Bedürfnisse der Nutzer Früchte tragen.
Die VR Banking App bietet nicht nur alle wesentlichen Konto- und Zahlungsverkehrsfunktionen, einschließlich der Echtzeitüberweisung, sondern auch eine Vielzahl zusätzlicher Features, die das Banking-Erlebnis unserer Kunden bereichern. Dazu gehören unter anderem Brokerage-Funktionen, die Integration von Wero für ein verbessertes Nutzererlebnis, Fotoüberweisungen für eine schnellere und einfachere Zahlungsabwicklung sowie die Möglichkeit, Sofortkredite direkt über die App zu beantragen.
Diese Innovationen sind mehr als nur technische Neuerungen – sie stärken die Kundenbindung und ermöglichen Banken, ihre Dienstleistungen zeitgemäß und benutzerfreundlich weiterzuentwickeln. Wir sind stolz darauf, mit der VR Banking App einen Beitrag zur digitalen Transformation im Bankensektor zu leisten und unseren Kunden ein modernes, effizientes und sicheres Banking-Erlebnis zu bieten
Wie sind Sie beide eigentlich zu Atruvia gekommen – und was hat Sie überzeugt?
Lennart Dierkes: Ich hatte bereits in meiner letzten beruflichen Station in einer genossenschaftlichen Spezialbank viel Kontakt zu Atruvia. Während meines berufsbegleitenden Studiums konnte ich theoretisches Wissen erwerben, das ich nun in der Praxis anwende.
Ich habe den Wandel von Atruvia als Traditionsunternehmen hin zu einem agilen Tech-Konzern als Kunde beobachtet und die mutigen Entscheidungen innerhalb der Organisation bewundert. Die agile Kultur und die hohe Eigenverantwortung bei Atruvia haben mich besonders überzeugt.
Malte Wingen: Meine gesamte berufliche Laufbahn habe ich im Genossenschaftssektor verbracht, beginnend als Berater in einer Primärbank, wo ich sowohl im Privat- als auch im Firmenkundengeschäft tätig war. Anschließend hatte ich die Möglichkeit, durch ein Trainee-Programm bei der DZ Bank einen umfassenden Einblick in die Genossenschaftswelt zu gewinnen. Während dieser Zeit habe ich festgestellt, dass ich eine Leidenschaft für die Beratung entwickelt habe und gerne in diesem Bereich arbeiten möchte.
Über einen Headhunter bin ich dann auf die Beratungsabteilung von Atruvia aufmerksam geworden. Was mich besonders überzeugt hat, war die optimale Kombination aus eigenverantwortlichem Arbeiten als Consultant im Genossenschaftsbereich und der Möglichkeit, an vielen unterschiedlichen Projekten mit unseren Projektbanken zu arbeiten. Zudem bietet Atruvia ein modernes Arbeitsumfeld, das mir die Chance gibt, mich sowohl persönlich als auch beruflich stetig weiterzuentwickeln.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass ich während meiner Zeit bei Atruvia die Möglichkeit hatte, berufsbegleitend meinen Executive MBA abzuschließen, wobei ich von meinem Arbeitgeber unterstützt wurde. Diese Förderung zeigt mir, dass Atruvia nicht nur an der Entwicklung seiner Mitarbeiter interessiert ist, sondern auch an einer langfristigen Zusammenarbeit. Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben und bin stolz darauf, Teil eines so innovativen Unternehmens zu sein.
Wir setzen auf kontinuierliches Lernen: Auch ich als People Lead bin gerne mit den Berater:innen in Projekten dabei und kann so gezielt auf die Entwicklung der Skills wirken
Das bringt uns zum letzten Punkt. Atruvia sucht IT-affine Fachkräfte mit Bankexpertise – eine Zielgruppe, die auch für viele andere Unternehmen attraktiv ist. Herr Grom, wie bekommen Sie geeignete Kandidat:innen – und was bieten Sie ihnen?
Tom Grom: Der Schlüssel liegt für uns in einer Kombination aus Fachwissen, Unternehmenskultur und echter Entwicklungsperspektive. Wir suchen Menschen, die Lust haben, Banking und IT zusammenzubringen – und sich dabei kontinuierlich weiterzuentwickeln. Klar, der Markt ist umkämpft, aber wir bieten mehr als nur ein spannendes Arbeitsumfeld: Unsere Consultants sind nicht einfach nur Berater:innen, sondern Gestalter:innen der digitalen Transformation.
Was das konkret bedeutet? Wir setzen auf kontinuierliches Lernen, nicht nur in klassischen Schulungen, sondern auch direkt in der Praxis. Unsere neuen Teammitglieder begleiten erfahrene Kolleginnen und Kollegen zu Kundenterminen in die Banken, übernehmen schon bald Teilschritte in den Projekten, bekommen dazu direktes Feedback und wachsen so an ihren Aufgaben und mit echten Herausforderungen – Training on the Job im besten Sinne. Auch ich als People Lead bin gerne mit den Berater:innen bei den Banken in Projekten dabei und kann somit gezielt auf die Entwicklung der Skills wirken, die gerade für uns im Beratungsalltag von entscheidender Bedeutung sind.
Dazu kommt eine Kultur, in der Austausch großgeschrieben wird. Wir lernen voneinander, unterstützen uns gegenseitig und bieten die Möglichkeit, eigene Ideen aktiv einzubringen. Das ist von Anfang an bis heute ein sehr begeisterndes Element in meinem alltäglichen Erleben des Miteinanders.
Kurz gesagt: Wer bei uns einsteigt, ist nicht nur dabei – sondern mittendrin. Und genau das macht den Unterschied.