Zwei Beraterinnen der Atruvia AG berichten von ihren ersten zwei Berufsjahren als Consultant
Aus dem Banking in die Beratung: Antonja Blumer und Luisa Minnebusch zeigen prototypisch, woher Consultants der Atruvia AG ihr tiefes Banken-Know-how haben. Das neu firmierte Beratungshaus ist Teil der Genossenschaftlichen FinanzGruppe und sichert die Zukunftsfähigkeit von regionalen Genossenschaftsbanken. junior //consultant unterhielt sich mit den beiden Beraterinnen über ihre ersten beiden Berufsjahre als Consultants, den Einstieg während der Corona-Pandemie und die Projektarbeit.
Frau Minnebusch, Frau Blumer, Sie starteten beide vor etwa einem Jahr als Prozessberaterinnen bei der Fiducia & GAD IT AG – die mittlerweile zur Atruvia AG geworden ist. Wie fiel dieser Start mitten in der Corona-Pandemie aus?
Antonja Blumer: Meine Bewerbungsphase war von der Corona-Pandemie unbeeinflusst. Nachdem ich einige Zeit auf den Start bei der damaligen Fiducia & GAD aufgrund von Kündigungsfristen warten musste, begann meine Einarbeitung kurz vor dem Lockdown im November 2020.
Während der ersten Wochen konnte ich noch einen kleinen Teil der Kolleg*innen persönlich kennenlernen. Anschließend befand ich mich den Rest der Einarbeitungszeit komplett im Homeoffice. Dies war einerseits förderlich, da Fahrtzeiten deutlich reduziert wurden, aber anderseits eine Herausforderung, da die Nähe zu den Kolleg*innen und Kunden fehlte. Dadurch konnte ich den eigentlichen Alltag eines Consultants während der Einarbeitung nicht kennenlernen.
Luisa Minnebusch: Wie jede Krise bietet auch die Corona-Pandemie eine Chance zur positiven Veränderung. In diesem Fall wurde die Digitalisierung weiter vorangetrieben, sodass meine Bewerbungsphase ressourcenschonend online stattfand.
Die Atruvia AG legt dennoch weiterhin viel Wert auf den persönlichen Austausch, sodass ich einige Kolleg*innen an meinen ersten Arbeitstagen persönlich kennenlernte. Die herzliche Begrüßung und die positive Stimmung im Team bestärkte mich in Bezug auf meine Arbeitgeberwahl. Obwohl meine Einarbeitungsphase größtenteils durch das Arbeiten im Homeoffice geprägt war, bekam ich die Möglichkeit, unseren Tribe Lead Roland Reckert bei Kundenterminen vor Ort zu begleiten. Dadurch erhielt ich erste Einblicke in die Beratertätigkeit und erlangte in kürzester Zeit Fachwissen von unserem kompetenten Tribe Lead.
Noch kurz zur Atruvia AG: Können Sie etwas zur Neufirmierung sagen? Ändert sich dadurch etwas für Sie und die Mitarbeiter?
Antonja Blumer: Zum einen positionieren wir uns im wettbewerbsintensiven Finanz-Technologiemarkt zukunftsfähig und dadurch nicht zuletzt attraktiver für neue Talente – der neue Markenauftritt unterstreicht das.
Zum anderen stärken wir unseren Auftritt bei unseren Kunden, Partnern und in der Öffentlichkeit. Innerhalb des Unternehmens trägt die neue Marke dazu bei, eine gemeinsame Denkweise im Sinne unserer Strategie und unsere Werte zu fördern. Und sie hilft, uns hinter unserer gemeinsamen Vision zu versammeln.
Wir sind wichtiger Partner der VR-Banken in der digitalen Banking-Welt und mithilfe der neuen Marke verdeutlichen wir unsere Neuausrichtung nach außen
Luisa Minnebusch, Atruvia AG
Tritt das Unternehmen nach außen künftig anders auf als in der Vergangenheit?
Luisa Minnebusch: Die Marke ist das Herzstück eines jeden Unternehmens und beeinflusst deren interne sowie externe Wahrnehmung. Das gemeinsame Werte- und Zielverständnis des Unternehmens wird durch die Marke für alle sicht- und erlebbar. Die Marke formuliert zudem klar, wer wir sind und wohin wir wollen.
Für uns Mitarbeiter*innen symbolisiert und unterstützt die neue Marke auch den Wandel, um die gemeinsame Denkweise im Sinne unserer Unternehmensstrategie sowie das „Wir-Gefühl“ zu stärken. Als Teil der Genossenschaftlichen FinanzGruppe und ihrer Wertegemeinschaft sind wir wichtiger Partner der VR-Banken in der digitalen Banking-Welt. Mithilfe der neuen Marke verdeutlichen wir unsere Neuausrichtung nach außen und unterstreichen deren Zukunftsfähigkeit.
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass es vielfältige Möglichkeiten gibt, das Angebot um digitale Formate zu erweitern
Antonja Blumer, Atruvia AG
Die letzten anderthalb Jahre waren auch ein Stress-Test für Unternehmen und zeigten ganz gut, wo man wirklich steht, was die Flexibilität des Arbeitens angeht und auch, wie fit und anpassungsfähig eine Firma ist. Das ist ja auch ein Fingerzeig, wie es vielleicht werden wird, wenn man als junge Mutter auf die Flexibilität seines Arbeitgebers bauen möchte. Wie hat sich das Unternehmen hier geschlagen?
Luisa Minnebusch: In meinen Augen schlug die Atruvia sich während dieser außergewöhnlichen Zeit hervorragend. In kürzester Zeit stellten wir im Team unsere Beratungsleistungen auf Online-Beratungen um. Durchaus positiv war nicht nur das Feedback der Kund*innen, sondern auch die wertvolle Erkenntnis für die Zukunft, dass Online-Beratungen zielführend umgesetzt werden können.
Derzeit schafft mein Arbeitgeber eine gesunde Work-Life-Balance gepaart mit viel Flexibilität für uns Mitarbeiter*innen. Bei uns wird der Mensch großgeschrieben und ich erfahre sehr viel Wertschätzung von meinen Vorgesetzten und Kollegen. Neben flexiblen Arbeitszeiten sowie individuellen Teil- und Elternzeitmodellen schafft mein Arbeitgeber kontinuierlich weitere zeitgemäße Rahmenbedingungen. So können wir Mitarbeiter*innen Eltern-Kind-Büros nutzen und ein Sabbatical machen. Großzügig angelegte Urlaubsregelungen und eine attraktive betriebliche Altersvorsorge runden unser Angebot ab. Ich bin überzeugt, dass sich künftig mein Berateralltag und das Familienleben bei der Atruvia sehr gut vereinbaren lassen.
Antonja Blumer: Die letzten anderthalb Jahre haben gezeigt, dass die Arbeit als Consultant auch aus dem Homeoffice möglich ist. Viele unserer Banken haben die technischen Möglichkeiten gemeinsam mit uns genutzt. Allerdings ist spürbar, dass der persönliche Kontakt nicht an Bedeutung verliert. Dieser ist weiterhin gewünscht und sehr geschätzt. Meiner Meinung nach leidet der offene Austausch unter den Onlinemeetings und ich hoffe, dass der Berateralltag bald wieder einkehrt.
Zudem hat die Corona-Pandemie gezeigt, dass es vielfältige Möglichkeiten gibt, das Angebot um digitale Formate zu erweitern. Zusätzlich gibt es viele Chancen, sich innerhalb des Unternehmens zu verändern und geeignete Tätigkeiten zu übernehmen.
Wie wurden Sie eigentlich auf das Unternehmen aufmerksam und die Möglichkeiten, die es bietet – und warum haben Sie sich dafür entschieden?
Antonja Blumer: In meiner früheren Tätigkeit bildete ich die Schnittstelle der Bank zur Atruvia AG ab. Dadurch konnte ich in den vergangenen Jahren häufig den Austausch nutzen. Den Kontakt zu den Prozessberater*innen vertiefte ich in regelmäßigen Terminen und auf Messen und Veranstaltungen. Mit der Atruvia AG fand ich einen Arbeitgeber, der mich herausfordert und bei dem ich meine bisherigen Kenntnisse und Fähigkeiten nutzen kann.
Luisa Minnebusch: Im Rahmen meiner Tätigkeit als Multiplikatorin für die Migration auf das Bankensystem agree21, entdeckte ich meine Leidenschaft für die Projektarbeit in der Prozesseinführung im Consultingsektor. Für mich persönlich stand nur ein Arbeitgeber aus der Genossenschaftlichen FinanzGruppe zur Auswahl, wo ich diese Leidenschaft ausleben kann und zudem gefordert und gefördert werde. Dreimal dürfen Sie raten, bei welchem Arbeitgeber ich mich beworben habe. Und nun bin ich stolzes Teammitglied im stark wachsenden Bereich Kundenprojekt & Consulting mit dem Schwerpunkt auf Vertriebs- und Geschäftsprozesse.
Frau Blumer, aktuell sind Passiv-Prozesse Ihr Beratungsschwerpunkt. Können Sie ein kurz beleuchten, was das genau ist und was Sie dort machen?
Antonja Blumer: Bei meinen Projekten handelt es sich um das Outsourcing des Prozessmanagements der „Passiv- und Verbundprozesse“. Gemeinsam mit unseren Kunden bereiten wir dabei die Implementierung unseres Standardprozessmodells in der Bank vor. Damit unterstützen wir unsere Kunden bei der technischen Abbildung von Prozessen im Kernbankverfahren. Während der Projektarbeit besprechen wir sämtliche Prozesse, die wir der Bank zur Verfügung stellen. Des Weiteren zählen Trainings- und Coachingmaßnahmen zum Inhalt der Projekte. Hierbei komme ich vom Filialmitarbeiter sowie Marktfolgemitarbeitern über die Organisation bis zum Vorstand der Bank in Kontakt.
Frau Minnebusch, Sie beschäftigen sich mit Omnikanal-Vertriebsprozesse, Omnikanal-Prozesse und Kredit-Prozesse. Was machen Sie genau in dieser Rolle?
Luisa Minnebusch: Zum einen unterstütze ich unsere Outsourcing-Kunden bei dem immer wichtiger werdenden digitalen Zugangsweg – der Online-Geschäftsstelle – sowie dem KundenServiceCenter der Zukunft. Zum anderem implementiere ich gemeinsam mit den Banken neue und zukunftsweisende Produkte – zum Beispiel die „Omnikanalberatung Immobilie“.
Meine Beratertätigkeit endet nicht mit der technischen Umsetzung des Projekts, sondern wir schulen auch die Mitarbeiter*innen
Luisa Minnebusch, Atruvia AG
Wie sieht ein typisches Projekt in etwa aus?
Luisa Minnebusch: In meinem vielseitigen Tätigkeitsbereich ist ein „typisches Projekt“ schwierig zu beschreiben. Grundsätzlich beginnt jedes Projekt mit einem Kick-off. Dieser dient der Auftragsklärung, Definition der Rahmenbedingungen sowie Zielen. Zudem wird dadurch ein einheitlicher Wissensstand innerhalb der Projektgruppe sichergestellt.
Im Zuge der Projektarbeit besprechen wir Prozesse, implementieren Vorgänge und führen administrative Tätigkeiten im Kernbankverfahren der Bank durch. Wichtig hierbei ist, dass meine Beratertätigkeit nicht mit der technischen Umsetzung des Projekts endet, sondern wir darüber hinaus die Mitarbeiter*innen im Umgang mit den neuen Prozessen schulen. Nach Durchführung der Schulungsmaßnahmen erfolgt mindestens ein gemeinsamer Review des Projekts sowie der offizielle Projektabschluss.
Luisa Minnebusch, Atruvia AG
Luisa Minnebusch, Jahrgang 1996, beendete 2018 ihre Ausbildung zur Bankkauffrau bei der VR-Bank Westmünsterland eG. Während eines Traineeprogramms im gewerblichen Kreditgeschäft hospitierte sie bei der Münsterländischen Bank Thie & Co und agierte als Multiplikatorin bei dem Projekt agree21. Berufsbegleitend erwarb sie den Abschluss als staatlich geprüfte Wirtschaftsfachwirtin/Bachelor Professional of Business CCI. Im Oktober 2020 startete sie als Prozessberaterin bei der Fiducia & GAD IT AG. In ihrer Freizeit powert Luisa Minnebusch sich gerne im Fitnessstudio aus, kreiert neue, gesunde Rezepte und genießt die Zeit mit Familie und Freunden.
Antonja Blumer, Atruvia AG
Antonja Blumer, Jahrgang 1994, absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Volksbank eG Überlingen. Im Anschluss war sie dort bis zum Wechsel zur Fiducia & GAD IT AG im Oktober 2020 in der Organisationsentwicklung tätig und bildete sich zur Prozessmanagerin und systemischen Organisationsentwicklerin weiter. Bei Atruvia ist sie Prozessberaterin mit dem Beratungsschwerpunkt auf Passiv-Prozesse. In der Freizeit sucht sie sportliche Herausforderungen beim Krafttraining oder Joggen.