Auf Augenhöhe: Ioannis Tsavlakidis von KPMG traf sich mit den Nachwuchsconsultants von GalileiConsult e.V.
Ioannis Tsavlakidis ist Bereichsvorstand Consulting bei KPMG in Deutschland. Im WGMB-Ranking der besten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften behaupten er und sein Team seit Jahren den ersten Platz unter den führenden Technologie-Beratungen. Welches sind die Voraussetzungen dafür, derart kontinuierlich exzellente Beratung auf absolutem Top-Level zu leisten? Um diesen Themenkomplex sowie die Karrieremöglichkeiten bei KPMG drehen sich die Fragen der Studierenden, denen sich der erfahrene Berater stellt. Die Fragen an Ioannis Tsavlakidis kommen von Berater:innen von GalileiConsult e.V., der studentischen Unternehmensberatung aus Heidelberg. Seit mehr als 15 Jahren steht der Verein für professionelle und innovative Beratungsarbeit, außergewöhnliche Interdisziplinarität und ein ausgeprägtes Engagement.
„Als Bereichsvorstand blickst du auf eine interessante Karriere zurück. Welche Stationen haben dich geprägt und welche Erkenntnisse waren besonders bedeutend?“
Geoffrey Harant, Politikwissenschaft & Economics
Ioannis Tsavlakidis: Alle meinen beruflichen und persönlichen Stationen haben mich auf ihre Art geprägt. Angefangen mit dem Studium der Mathematik in Griechenland, über meinen Einstieg bei KPMG in Stuttgart im Jahr 1991 bis hin zur Übernahme der aktuellen Rollen 2015 als Bereichsvorstand für Consulting in Deutschland und zusätzlich 2020 als Head of Advisory in der EMA Region. Gemeinsam ist allen, dass ich nur erfolgreich sein konnte, wenn ich mich auf neue Situationen und Menschen eingelassen habe. Das ist für mich essenziell, um motiviert und up to date zu bleiben und die Bedürfnisse unserer Kunden zu kennen.
Ich habe das Beratungsgeschäft von Grund auf gelernt. Das hilft mir heute, die Erfahrungen, die Kolleg:innen bei unseren Kunden machen, besser zu verstehen und einzuordnen. Ich versuche zudem, unseren Einsteiger:innen heute die Möglichkeiten zu bieten, die ich damals hatte – nämlich sehr früh spannende Projekte zu bearbeiten, von erfahrenen Kolleg:innen zu lernen, verschiedene Branchen kennenzulernen, Verantwortung zu übernehmen und ein Netzwerk aufzubauen.

„Warum würdest du empfehlen, bei KPMG ins Consulting einzusteigen und wie würdest du Außenstehenden die Unternehmenskultur von KPMG beschreiben?“
Sirin Gerlach, Europäische Kunstgeschichte & Psychologie
Ioannis Tsavlakidis: Wir leben nach der Prämisse „One KPMG“, das heißt, wir denken nicht in Silos, sondern über den eigenen Bereich hinaus und fördern auch dementsprechend die bereichsübergreifende Zusammenarbeit in Projekten. Das finde ich sehr bezeichnend für unsere Firmenkultur und das bekommen wir auch immer wieder von unseren Mitarbeitenden gespiegelt. Was uns ausmacht, ist die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt im Unternehmen, nicht nur innerhalb der einzelnen Teams, sondern übergreifend über Team-, Abteilungs- und sogar Landesgrenzen hinweg. KPMG bietet ein sehr flexibles und abwechslungsreiches Umfeld, was besonders für Absolvent:innen sehr interessant ist. Durch den Einsatz in verschiedenen Projekten mit aktuellen Themenstellungen ist die Lernkurve über alle Karrierestufen konstant hoch.
Zudem – wem das nicht genug ist: Es gibt immer wieder die Möglichkeit im Rahmen von gezielten Rotationen andere Bereiche von KPMG kennenzulernen. Das bedeutet, dass man für einen bestimmten Zeitraum, Erfahrungen in einem anderen Bereich sammelt, um das eigene Profil dadurch anzureichern und noch interessanter zu machen. Dies wird durch die Multidisziplinarität unserer Teams und Themen ermöglicht. Diese Entwicklung führt bei unseren Mitarbeitenden zur Ausprägung von Schwerpunkten in einem Thema oder einer Branche, unterstützt aber eben auch ganz besonders den „Blick über den Tellerrand“ im Laufe der Karriere.

„Was motiviert dich und was bedeutet für dich Purpose?”
Luca Wünn, Betriebswirtschaftslehre
Ioannis Tsavlakidis: Consulting ist für mich „People Business“. Wir hatten diesen Sommer einige Events wie zum Beispiel unsere New Manager Days oder unsere Advisory Days, bei denen wir uns nach der pandemiebedingten Pause bei physischen Events wieder persönlich treffen konnten. An solchen Tagen ist es für mich besonders schön zu sehen, wie sich unser Bereich entwickelt hat. Wir sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Ich habe viele Kolleg:innen wiedergetroffen, die auf eine abwechslungsreiche und tolle Karriere bei KPMG stolz sein können und durfte viele neue Kolleg:innen kennenlernen. Neben den erfolgreichen Projekten mit unseren Kunden motiviert mich das ganz besonders.
Unser KPMG Purpose lautet “Inspire Confidence. Empower Change“. Für mich persönlich bedeutet das, dass wir bei unseren Kunden Vertrauen aufbauen durch unser Wissen, unsere Empathie und unser proaktives Handeln. Und dass wir dann gemeinsam mit unseren Kunden und unseren Kolleginnen und Kollegen die besten Lösungen in einer komplexen Welt finden.
Aktuell arbeiten wir beispielsweise gemeinsam mit unseren Kunden daran, ihre Produkte, Produktionsstätten und Supply Chain Abläufe resilient zu gestalten, Lieferengpässe zu überwinden und Produktionsstopps zu verhindern. So stellen wir Unternehmen zukunftssicher auf. Und nicht zuletzt gehört auch der Schutz von Unternehmen und Institutionen vor Cyberangriffen dazu, um Betriebsunterbrechungen vorzubeugen. Das machen wir sowohl in klassischen Industrieunternehmen als auch im öffentlichen Sektor. Somit liefern wir auch einen gesellschaftlichen Beitrag, den alle spüren können.
„Welchen zukünftigen Entwicklungen für KPMG Consulting siehst du gespannt entgegen?”
Lucienne Sophie Marmé, Computer Science
Ioannis Tsavlakidis: Am Consulting schätze ich besonders, dass es nie langweilig wird. Unser Ziel ist es, die Entwicklungen und Bedürfnisse unserer Kunden und des Marktes so gut es geht zu antizipieren und entsprechende Lösungen parat zu haben. Bei unvorhergesehen Ereignissen schöpfen wir aus der ganzen Kraft unserer interdisziplinären Teams und reagieren stets flexibel und agil auf die veränderten Rahmenbedingungen.
So konnten wir unseren Kunden in der letzten Zeit, in der sie besonders vielen kurzfristigen Herausforderungen gegenüber standen, z. B. im Rahmen der Pandemie oder durch die steigenden Energie- und Rohstoffpreise, ad-hoc mit unserer Expertise zur Seite stehen. Schon jetzt ist abzusehen, dass das Thema ESG und speziell der Klimawandel sehr große Veränderungen mit sich bringen werden und auch die Digitalisierung weiter an Fahrt gewinnen wird. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit unseren Teams und unseren Kunden diesen Wandel zu gestalten.
Zudem befinden wir uns gerade auf deutlichem Wachstumskurs und haben das Consulting-Geschäft in den vergangenen Jahren stark ausgebaut. Damit einher ging natürlich auch eine Vergrößerung des Teams. Es ist immer wieder interessant, welche Talente aus verschiedenen Fachrichtungen zu uns kommen und auf ihre eigene Art und Weise einen Beitrag zum Erfolg leisten. Noch vor einigen Jahren hat kaum jemand daran gedacht, auch Absolvent:innen außerhalb der klassischen Wirtschaftsdisziplinen zu rekrutieren, zum Beispiel aus dem MINT-Umfeld oder aus den Sozialwissenschaften.
Ich war als Mathematiker lange eine Ausnahme. Heute ist es gang und gäbe, dass Absolvent:innen fast aller Studienrichtungen bei uns einsteigen. Das bereichert unsere Arbeit ungemein. All das ist aber nur möglich, wenn diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die bereits Teil des Teams sind, auch zukünftig ihre Entwicklung und Karriere bei KPMG Consulting sehen. Dafür fühlen wir uns im Leadership persönlich verantwortlich. Nur aus der Kombination von bestehenden und neuen Teammitgliedern werden wir erfolgreich sein können.
„Welche Karrierepfade stehen einem bei KPMG offen und welche Entwicklungsmöglichkeiten hat man – auch im Vergleich zu Industrieunternehmen?”
Johannes Schaller, Physik
Ioannis Tsavlakidis: Wie vorhin gesagt, verstehen wir uns als „People Business“ – und das ist nicht nur auf die Zusammenarbeit mit unseren Kunden bezogen. Unser Fokus liegt auch auf unseren Mitarbeitenden und deren Weiterentwicklung – fachlich, inhaltlich und persönlich. Und das ganz individuell. Bei KPMG hat man die Möglichkeit, sich in viele verschiedene Richtungen zu entwickeln. Manche Kolleg:innen sind stark in der Führung und entwickeln sich in diese Richtung, andere interessieren sich eher für die fachliche Arbeit und schlagen einen entsprechenden Weg ein. Das alles ist bei hoher Flexibilität möglich sowohl was die Arbeitszeitgestaltung als auch den Arbeitsort angeht.
Gemeinsam mit den Vorgesetzten legen Mitarbeitende jährlich ihre Entwicklungswünsche fest. Für die Umsetzung bieten sich viele Wege an – „on- und along-the-job“, aber auch durch Weiterbildungen oder Coachings. Unsere Weiterbildungsbudgets sind sehr großzügig und wir räumen unseren Mitarbeitenden viel Zeit ein, an passenden Schulungen teilzunehmen.
„Wie sieht ein typischer Montagmorgen bei dir aus?”
Emma Jäger, Volkswirtschaftslehre
Ioannis Tsavlakidis: Seitdem sich die Corona-Lage wieder etwas entspannt hat – und was hoffentlich auch so bleibt – bin ich wieder mehr unterwegs und treffe mich wo möglich und sinnvoll mit meinen Kolleg:innen und Kund:innen vor Ort. Das macht meinen Arbeitsalltag aktuell sehr dynamisch und abwechslungsreich. Wenn ich aber nicht unterwegs bin, komme ich an einem Montagmorgen in unser Büro in Stuttgart und starte die Woche mit einem doppelten Espresso von meinem Lieblingskaffee um die Ecke.