Die wichtigsten Fragen zum Beruf des Consultants
Was verdient ein Consultant?
Update 2018:
Die jüngste vom BDU veröffentlichte Studie „Vergütung in der Unternehmensberatung“ zeigt, dass die Gehälter im Consulting kontinuierlich steigen und die Höhe der Vergütung mit zunehmender Größe des Unternehmens zunimmt.
Bachelor, Einstieg, Karrierestufe Analyst 43.200 Euro
Master, Einstieg, Karrierestufe Consultant 51.000 Euro
Partner, Unternehmensberatung 142.600 Euro
Update Januar 2016:
Die aktuelle Vergütungsstudie des BDU (Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V.) ermittelte die durchschnittlichen Bruttoeinstiegsgehälter von Bachelor- und Masterabsolventen sowie den durchschnittlichen Bruttojahresverdienst von Partnern.
Bachelor, Einstieg, Karrierestufe Analyst 38.000 Euro
Master, Einstieg, Karrierestufe Consultant 45.000 Euro
Partner, Unternehmensberatung 134.000 Euro
Partner, Top-Managementberatung 178.000 Euro
Stand 2015: Berufseinsteiger verdienen in den ersten beiden Jahren zwischen 35.000 und 60.000 Euro.
Junior Consultants/Consultants mit bis zu fünf Jahren Joberfahrung tragen bis zu 70.000 Euro im Jahr nach Hause, weniger als 40.000 Euro verdient kaum jemand in dieser Karrierestufe.
Senior Consultants verdienen ab 51.000 Euro aufwärts, ab fünf Jahren Berufspraxis sind aber auch bis zu 115.000 Euro per anno drin.
Als Partner verdient man sechsstellig, bis zu 325.000 Euro hat man am Ende dort in der Lohntüte.
Wer nur eine Zahl braucht: Die Höhe des durchschnittlichen Bruttojahresverdienstes von Vollzeit-Arbeitnehmern in der Unternehmensberatung liegt exakt bei 69.213 Euro (Quelle: Statista/BDU).
Bei den Tier-1-Beratungen (McKinsey, Bain, BCG) verdient man am besten, der Durchschnittsverdienst liegt bei rund 100.000 Euro p.a. (Zahlen von Glassdoor).
Das Gehalt eines Consultants: Wie viel ein Unternehmensberater verdient, ist eine oft gestellte – und gesuchte Frage. Die Antwort ist gar nicht so leicht zu finden, da sich einerseits die Unternehmen verständlicherweise sehr bedeckt halten, der Verdienst aber auch von vielen Faktoren abhängt, wie der Karrierestufe, der Größe des Unternehmens oder der jeweiligen Gesellschaft. Auch ist es so, dass immer öfter erfolgsabhängige Faktoren zum Tragen kommen und das Gehalt erhöhen können.
In Zahlen gesprochen:
Das Einstiegsgehalt liegt bei mindestens 35.000 Euro, nach oben hin ist ziemlich viel möglich. Grundsätzlich gilt: Je größer (Mitarbeiterzahl) und internationaler das Unternehmen ist und je höher man in der Hierarchie steht, desto besser der Verdienst.
Was verdient ein IT-Berater?
IT-Berater haben ein Jahreseinkommen in Höhe von durchschnittlich 78.710 Euro. Fachkräfte in der Beratung und Analyse beziehen derzeit damit die höchsten Gehälter in der IT-Wirtschaft – noch deutlich vor IT-Sicherheitsexperten mit 73.919 Euro und Softwareentwicklern im Backendbereich mit 73.152 Euro jährlich.
(Quelle: IT-Studie 2020 der Vergütungsanalysten von Compensation Partner. Für die Studie wurden 12.073 Datensätze aus über 170 Unternehmen untersucht.)
Sind die Karrierestufen im Consulting immer gleich?
Ja und nein. Die Karrierestufen im Consulting ähneln sich, je nach Gesellschaft gibt es jedoch Unterschiede.
Bei der Boston Consulting Group, kurz BCG, lauten beispielsweise die Karrierestufen Associate, Consultant, Projektleiter/Principal, Partner und Senior Partner.
Bei Capgemini, dem größten Beratungshaus europäischen Ursprungs, hingegen ist man Junior (Consultant), Senior Consultant, Managing Consultant, Principal und Vice President.
In der IT-Beratung Xenium AG klingt alles wieder ähnlich und zugleich anders: Trainee, Juniorberater, Berater, Seniorberater, Chefberater, Associate Partner und Partner.
Und bei Deloitte ist die Reihenfolge: Business Analyst, Consultant, Senior Consultant, Manager, Senior Manager und Partner.
Was sollte ich studieren, wenn mein Berufsziel Consultant ist?
Früher wäre diese Frage einfach zu beantworten gewesen: BWL oder generell Wirtschaftswissenschaften. Ein paar Jahre später hätte man sagen müssen: Wirtschaftswissenschaften oder Wirtschaftsinformatik. Inzwischen kann man sagen: Studiere, was dir Spaß macht, BWL im Nebenfach ist ganz gut, aber auch kein Muss. (junior //consultant hat übrigens eine Liste der Unis und Lehrstühle erstellt, an denen die Berater studiert haben, die bei juniorconsultant.net von ihrer Arbeit erzählen.)
In der Tat arbeiten im Consulting viel mehr Naturwissenschaftler, Mathematiker, Geisteswissenschaftler und Ingenieure als früher. Unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen, ein offenes, gutes Betriebsklima durch eine „bunte Mannschaft”, frische Ideen und innovative Lösungen: Die Vorteile von interdisziplinären Teams kennt und schätzt man bereits seit längerem in der Arbeitswelt und auch in der Branche.
In der Beratung kommt den „Exoten” jedoch eine weitere wichtige Bedeutung zu. Gerade Naturwissenschaftler wie Biologen und Chemiker können erst durch ihr branchenspezifisches Fachwissen mit Klienten etwa aus der Chemie- oder Pharma-Branche auf Augenhöhe diskutieren. Sie verstehen das Geschäft und die Probleme der Auftraggeber und können diese dann auch für ihre Teamkollegen verständlich machen. In der Consultingbranche müssen ehemalige Forscher und Entwickler also keineswegs ihre Wurzeln aufgeben.
Natürlich gibt es auch einige Studiengänge, die gezielt auf den Berufswunsch Beratung vorbereiten, wie der Studiengang Business Consulting der Hochschule Harz oder der Masterstudiengang Management Consulting an der Hochschule Emden/Leer.
Wie viele Unternehmensberatungen gibt es in Deutschland und wie viele Menschen arbeiten dort?
In Deutschland arbeiten etwa 130.000 Menschen in Unternehmensberatungen, etwa 106.000 davon als Consultants. Es gibt rund 15.000 Beratungsgesellschaften, mehr als die Hälfte sind jedoch Einzelunternehmer, also One-(wo)man-Shows. Dazu kommen noch rund 4.000 studentische Unternehmensberater.
Wo werde ich als Consultant arbeiten?
Man kommt viel herum in der Branche, deshalb ist das schwer zu beantworten, zumal viele große Unternehmensberatungen weltweit ihre Standorte haben. Wer aber in Deutschland etwa im Managementconsulting arbeitet, tut dies sehr wahrscheinlich in München oder Frankfurt – siehe Grafik.
Einen deutlichen Südwest-Schwerpunkt offenbart diese Deutschlandkarte der Managementberatungen, bei der die 18 wichtigsten internationalen und die zehn umsatzstärksten deutschen Managementberatungen (Quelle: Lünendonk) Aufnahme fanden. Wobei sich München wohl als „Hauptstadt” fühlen darf: Mit Bain & Company, Deloitte, Oliver Wyman, BCG, Strategy& und AlixPartners haben sechs der 18 in Deutschland agierenden internationalen Managementberatungen ihr deutsches Headquarter in der bayerischen Landeshauptstadt.
Von den zehn umsatzstärksten deutschen Managementberatungen regeln vier (Roland Berger, goetzpartners, Q-Perior, KPS) ihre Geschicke von München aus. Weitere 14 der restlichen 18 erfassten Gesellschaften haben hier Büros und Niederlassungen. Überraschend an dem Nord-Süd-Gefälle ist vor allem, dass es auch die beiden größten Städte der Republik nicht ausnimmt. Lediglich zwei, beziehungsweise ein, Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Berlin (Capgemini, KPMG) beziehungsweise Hamburg (Aon Jauch & Hübener).
Weitere Erkenntnis: Wer im Urlaub mal richtig abschalten will, findet um die deutschen Mittelgebirge eine nahezu komplett consultingfreie Zone.
Quelle: Lünendonk-Listen 2014.
Warum Berater werden?
Consultants zählen zu den Bestverdienern. Der Job ist ein Sprungbrett in die Industrie, zudem verlangt er nicht, dass man sich bereits mit 25 auf eine Branche festlegt. Um sich ein Bild zu machen und die Frage beantwortet zu bekommen, warum man Unternehmensberater werden sollte, lohnt es sich, sich die Erfahrungsberichte von Leuten zu lesen, die diesen Schritt bereits gemacht haben: Zu den Erfahrungsberichten.
Fortsetzung folgt!
Autor: David Lins arbeitet seit 15 Jahren als Fachautor für verschiedenen Print- und Onlinepublikationen rund um die Themen Studium, Job und Karriere. Von 2014 bis 2019 hat er die redaktionelle Leitung des Branchenmagazins junior//consultant und juniorconsultant.net inne, seit 2019 agiert er als Chefredakteur.