Drei Consultants von EY-Parthenon berichten über ihre Zeit im Ausland
Im Rahmen des Mobility4U-Programms bietet EY-Parthenon seinen Mitarbeitenden die Möglichkeit, eine Zeitlang den Arbeitsstandort zu wechseln. Die international agierende Strategieberatung ist in 120 Ländern aktiv und hat somit viele attraktive Ziele. Alina Mey, Jonas Decker und Dominik Barabas: Drei der aktuell auf Auslandsentsendungen befindlichen Consultants berichten hier von ihren Erfahrungen, Beweggründen und Aha-Erlebnissen – in Sydney, Budapest und Kapstadt.
„An den Lebensstil habe ich mich sofort gewöhnt”
Alina Mey, Jahrgang 1996, ist aktuell bei EY Port Jackson Partners in Sydney. Sie ist seit November 2019 bei EY-Parthenon und Engagement Managerin am Standort München.
Du hast vor sieben Monaten München gegen Sydney getauscht. Was gefällt dir an diesem Tausch besonders gut und was vermisst du?
Der Wechsel von München nach Sydney war eine aufregende Veränderung für mich. Besonders gefällt mir die offene Art der Australier:innen sowie das internationale Arbeitsumfeld mit für mich neuen Industrien. Meine Freizeit verbringe ich größtenteils draußen und habe neue Hobbys wie Ocean Swimming für mich entdeckt. Trotzdem sind die 16.000 Kilometer Distanz und acht bis zehn Stunden Zeitverschiebung nicht zu unterschätzen und ich freue mich darauf, meine Familie und Freunde wiederzusehen, Wanderausflüge in den Alpen zu machen sowie die kulturelle Vielfalt in Europa zu genießen.
Was ist deine Aufgabe in Australien und wie unterscheidet sich der Job von dem in der Heimat? Gibt es bestimmte Prozesse, die komplett anders laufen als gewohnt?
Das australische Strategieteam zeichnet sich durch kleinere Teams aus. Das fördert oft gute Diskussionen unter den Kolleg:innen. Die Industrien sind entsprechend der australischen Wirtschaft vor allem im Bereich Energie und Mining verankert und das Team hat weitere Schwerpunkte im Finanzsektor und im öffentlichen Regierungsbereich. Während meine Rolle ansonsten sehr ähnlich ist, hat mich die Kaffeekultur überrascht: Australier:innen wissen guten Kaffee zu schätzen – in der Kaffeepause gehen sie zu einem der vielen Cafés. Einige Büros haben erst gar keine eigenen Kaffeemaschinen!
Wann endet deine Zeit in Sydney und wie geht es dann weiter?
Mein Secondment in Sydney endet in fünf Monaten, Mitte Oktober. Ich plane einen Stopp in Indien, wo eine Freundin/Kollegin ihre Hochzeit feiert. Danach kehre ich nach München zurück und werde meine Erfahrungen nutzen, um weitere Projekte zu leiten, mit etwas mehr australischer Gelassenheit und einem globalen Netzwerk für internationale Themen.
Wer trinkt nun mehr Bier? Australier oder Bayern? Und gibt es Klischees über Australien, die sich für dich in Luft aufgelöst haben?
Was den Bierkonsum angeht, so hat Bayern definitiv die Nase vorn. Die „Sydneysider“ stehen am liebsten vor Sonnenaufgang um sechs Uhr auf, machen draußen Sport und gehen mit Freund:innen Kaffee trinken – alles vor der Arbeit. Die Stadt ist morgens wesentlich aktiver als abends und Bars sind oft ab 21 Uhr leer. An den Lebensstil habe ich mich sofort gewöhnt. Ein Klischee, das sich für mich aufgelöst hat, ist, dass Australien nur aus gefährlichen Tieren und Surfern besteht. Bisher habe ich noch keine Schlange gesehen, und im Büro war auch noch keiner mit kurzer Hose …
„Budapest ist eine aufregende Stadt mit zahlreichen Möglichkeiten”
Dominik Barabás, Jahrgang 1994, ist Senior Consultant, aktuell in Budapest. Er ist seit Januar 2020 bei EY-Parthenon, nachdem er zuvor Praktikant und Werkstudent bei EY gewesen war.
Wie kam es zu deinem Wechsel nach Budapest und wie viel Auslandserfahrung hattest du bis dahin gesammelt?
Internationalität ist ein wesentlicher Aspekt meines Lebens. Ich bin in einer zweisprachigen Umgebung aufgewachsen, habe danach mein High School Diploma in den USA und meinen Bachelorabschluss in Italien (Mailand) erworben. Danach führte mich mein Weg durch die Metropolen Europas, wo ich meine drei Masterabschlüsse in Paris, Berlin und London gemacht habe. Diese kulturelle Diversität hat mich sehr geprägt und mir auch beigebracht, mich ständig neuen Herausforderungen zu stellen. Deswegen bin ich immer auf der Suche nach neuen Erfahrungen. Der Gedanke, nach Budapest zu wechseln, kam auf, als ich erfuhr, dass EY-Parthenon dort gerade ein neues Team aufbaut. Die Vorstellung, Teil eines aufstrebenden „Start-ups“ zu sein, quasi eines Unternehmens im Unternehmen, in dem ich meine westeuropäischen Erfahrungen einbringen und etwas Neues mitgestalten kann, hat mich sofort angesprochen.
Kannst du beschreiben, wie das Procedere abläuft – vom ersten Gedanken bis zum ersten Arbeitstag in der neuen Umgebung?
Das Prozedere war eine Reise voller Planung und Organisation. Ein solcher Wechsel erforderte viel Unterstützung, sowohl von meinem Home- als auch dem Host-Partner sowie vom Mobility-Team von EY. Von der Wohnungssuche bis zu Steuerfragen gab es viel zu regeln, aber das erfahrene Mobility-Team hat das meiste gemanagt. Nach sieben Monaten der Organisation war alles in die Wege geleitet und ich konnte mich voller Vorfreude auf meinen ersten Arbeitstag in Budapest vorbereiten.
Woran arbeitest du gerade und wie international ist euer Team?
Aktuell arbeite ich an einer Vielzahl von Themen gleichzeitig, was die Arbeit sehr spannend macht. Ich leite gerade ein Digitalisierungsprojekt in der Energiebranche und schreibe nebenbei an zwei Proposals mit. Außerdem unterstütze ich bei der Kundengewinnung, zum Beispiel durch ein Webinar über die Rolle und Potenzial von KI in der Pharmaindustrie, das ich vor drei Wochen veranstaltet habe. Obwohl unser Team, zumindest was Nationalität angeht, ziemlich homogen ist, ist es dennoch geprägt von Vielfalt. Viele meiner Kolleg:innen haben im Ausland studiert und/oder gearbeitet und sprechen mehrere Sprachen. Ihre verschiedenen kulturellen Erfahrungen bereichern die Zusammenarbeit und bringen neue Perspektiven in die Projekte ein.
Was macht für dich den besonderen Reiz von Budapest aus?
Budapest wird nicht umsonst als das „Paris des Ostens” bezeichnet. Die atemberaubende Architektur, das lebhafte Nachtleben, die leckere ungarische Küche und der hohe Anteil an jungen Leuten machen Budapest zu einem einzigartigen Ort. Man kann durch charmante Gassen schlendern, in den historischen Thermalbädern entspannen oder die erstaunlich lebendige Kulturszene erkunden. Nicht zu vergessen ist die exzellente Anbindung durch den öffentlichen Verkehr, der es leicht macht, die Stadt zu entdecken. Insgesamt ist Budapest eine aufregende Stadt mit zahlreichen Möglichkeiten, und ich bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung.
„Das Leben in Kapstadt ist super und die Arbeit sehr spannend und vielseitig”
Jonas Decker, Jahrgang 1992, ist aktuell bei EY-Parthenon Strategy in Kapstadt. Er hat sich EY-Parthenon im Mai 2019 angeschlossen und fungiert als Engagement Manager in München.
Wie kam es zu dem Wechsel nach Kapstadt? Und wann hast du davon erfahren, dass solche Wechsel nicht nur möglich, sondern auch gar nicht so selten sind?
Ich bin grundsätzlich sehr gerne im Ausland – schon während meines Studiums habe ich immer jede Möglichkeit wahrgenommen, Zeit im Ausland zu verbringen. Als ich 2019 bei EY-Parthenon gestartet bin, war in meiner Onboarding-Gruppe eine Kollegin aus New York, die für einige Monate nach Deutschland gewechselt ist. Da wurde mir schon schnell klar, dass ich auch hier die Möglichkeit habe, Zeit im Ausland zu verbringen. Zu Beginn wollte ich immer nach New York. Da ich im Studium aber schon viel Zeit in Nordamerika verbracht habe, kam nach und nach der Gedanke, eine neue Erfahrung außerhalb der „westlichen“ Welt zu machen. So habe ich mich letztendlich für Kapstadt entschieden. Das gute Wetter hat natürlich auch positiv zu meiner Entscheidung beigetragen.
Was ist dein Job dort und woran arbeitest du gerade?
Ich arbeite in Kapstadt als Engagement Manager bei Parthenon Strategy. Meine Kund:innen sind unterschiedlich – von der City of Cape Town bis hin zu lokalen Handelsunternehmen. Die Fragestellungen sind letztendlich ähnlich wie in Deutschland und drehen sich um übergeordnete Strategieentwicklung, wie zum Beispiel strategische Leitplanken, um sich an die Spitze des Wettbewerbs zu kämpfen, Initiativen zur Umsatzsteigerung, beispielsweise mit Hilfe von AI, oder Straffung des Produktportfolios. Allerdings ist die Ausgangsbasis meist eine andere – je nach Kund:in und Industrie ist Europa meist einen Schritt weiter, daher ist es spannend, sich in die Lage der Kund:innen hineinzuversetzen.
Kannst du das Leben in Kapstadt kurz beschreiben?
Kurz gesagt, das Leben in Kapstadt ist super. Die Arbeit hier ist sehr spannend und vielseitig. Unser Parthenon-Team ist etwas kleiner als in Deutschland, daher bin ich hier noch öfter gefragt, auch mal eine „Entrepreneurbrille“ aufzusetzen, um das Geschäft und Kund:innen weiter anzutreiben. Und die Kolleg:innen – und die Südafrikaner:innen generell – sind super nett und offen.
Da sie hier auch sehr sportlich sind, habe ich mich direkt versucht anzupassen und mache neben der Arbeit viel Sport, von Wandern – toll sind die Sunrise Hikes auf dem Lion’s Head – über Fitness-Studio bis zu Padel-Tennis-Turnieren mit Kolleg:innen. Abgesehen davon bietet Kapstadt eine große kulinarische Vielfalt, deshalb genieße ich nach der Arbeit auch gerne die Restaurants und Bars der Stadt. Wer ein Freund von gutem Essen ist, ist hier im Paradies.
Geheimtipp vs Fettnäpfchen: Was sollte man dort auf jedem Fall machen und was besser nicht?
Ich würde empfehlen, sich einmal eine Auszeit abseits der Stadt in kleinen „Cabins“ mitten in der Natur und unter atemberaubendem Sternenhimmel zu gönnen. Südafrika hat auch außerhalb von Kapstadt sehr viel zu bieten. Und die Fettnäpfchen? Da habe ich weniger eine Warnung, sondern eher einen Tipp. Es gibt super viele Sachen in Kapstadt zu erkunden, wie Restaurants, Wanderrouten, Strände, Bars und so weiter. Da man schnell viele gute Sachen entdeckt, muss man sich manchmal dazu zwingen, sich wieder auf Neues einzulassen, damit man nicht immer an den gleichen Orten landet. Also – immer offen für Neues bleiben!
Dieser Artikel ist auch erschienen in der Printausgabe junior //consultant 2-2024