Prozessberaterin Larissa Götzmann von der Atruvia AG blickt auf ihre ersten beiden Arbeitsjahre im Consulting zurück
Larissa Götzmann hat das Bankgeschäft als Kreditspezialistin bei der Volksbank Freiburg kennengelernt. Inzwischen macht sie als Prozessberaterin für Atruvia regionale Genossenschaftsbanken fit für das Zeitalter der Digitalisierung. Im Interview berichtet Götzmann über ihre Aufgaben und den Berateralltag, der sie kreuz und quer durch Deutschland führt, sofern kein Virus zu Homeoffice und Online-Meetings zwingt.
Sie sind im Einsatz für Atruvia, um Volksbanken und Raiffeisenbanken fit für das digitale Zeitalter zu machen. Aber was machen Sie genau?
Ich unterstütze unsere Kunden bei der Anwendung unseres Kernbanksystems agree21Bankarbeitsplatz mit dem Schwerpunkt auf das Firmenkundengeschäft. Meine Beratungsschwerpunkte liegen dabei in der Prozessoptimierung und im Prozessmanagement. Sei es, die bestehende Prozesslandschaft in einem Individualprojekt mit der Bank zu optimieren oder neue, noch nicht genutzte Produkte in der Bank zu implementieren – wie zum Beispiel agree21Firmen-Plus, agree21KWG§18 und agree21Sollzinsbindung. Über meine Vertriebskollegen bekomme ich die Bedarfe der Bank übermittelt und erarbeite dann gemeinsam mit ihnen die genauen Projektinhalte, die ich mit der Bank umsetze.
Beraten Sie bundesweit oder hat man ein bestimmtes Gebiet?
Meine Reisetätigkeit erstreckt sich über ganz Deutschland. Letztens war ich im hohen Norden an der Ostsee, davor in der Nähe von Köln und zwischendrin auch mal ganz im Süden nahe der Schweizer Grenze. Zum Glück habe ich zuhause eine Deutschlandkarte, in die ich zu jedem neuen Ort eine entsprechende Pinn-Nadel einstecke, um den Überblick zu behalten. (lacht)
Wegen der Coronabeschränkungen haben wir auf Online-Beratungen per GoToMeeting umgestellt
Larissa Götzmann, Prozessberaterin bei Atruvia
Welche Auswirkungen hatten die Coronabeschränkungen auf den Beratungsalltag?
Die Coronabeschränkungen waren sowohl für die Banken als auch für uns eine Herausforderung. Dennoch haben wir hier schnell gehandelt und unsere Beratungsleistungen auf Online-Beratungen per GoToMeeting umgestellt. Das Kundenfeedback dazu war durchaus positiv und wir haben daraus wertvolle Erfahrungen für die Zukunft gewonnen. Es hat sich aber auch gezeigt, dass insbesondere bei Workshops mit der Projektgruppe eine Präsenzveranstaltung von Vorteil ist. Das Interagieren miteinander und die Mimik und Gestik der Teilnehmer, aus denen man so viel herauslesen kann, sind sehr wertvoll und lassen sich über Online-Meetings nur schwer umsetzen.
Wie sehen Ihre Arbeitswochen normalerweise aus?
Die Arbeitswochen gestalten sich flexibel. Wir planen unsere Wochen eigenständig und sind in der Regel drei bis vier Tage bei Kundenterminen – online oder vor Ort. Die restlichen Wochentage gilt es, die Kundentermine vor- und nachzubereiten. Meine Kunden, aber auch ich selber, schätzen die eigenständige Planungsmöglichkeit und das dadurch entgegengebrachte Vertrauen der Atruvia sehr.
Wo kann man mehr Erfahrungen sammeln, als bei einer Tätigkeit, bei der man bundesweit im Einsatz ist?
Larissa Götzmann, Prozessberaterin bei Atruvia
Und wie lange dauern Ihre Projekte in der Regel?
Die Länge der Projekte variiert abhängig von den angebotenen Leistungen. Einführungsprojekte einzelner Produkte können drei bis acht Tage andauern, Individualprojekte hingegen erstrecken sich mit Unterbrechungen über mehrere Monate.
Wenn man BeraterIn ist, gehört das Unterwegssein einfach dazu. Die Bereitschaft dazu ist am Anfang meist sehr groß. Wenn Partner und Kinder hinzukommen, geht sie oft stark zurück. Wie ist das bei Ihnen? Und gibt es für BeraterInnen eigentlich auch die Möglichkeit, kürzerzutreten?
Ja, die Reisetätigkeit ist definitiv nicht zu unterschätzen. Ich empfinde das aber als einen großen Mehrwert dieses Jobs und habe mich bewusst dazu entschieden. Wo kann man mehr Erfahrungen sammeln, als bei einer Tätigkeit, bei der man bundesweit im Einsatz ist? Für die Partnerschaft ist es in meinem Fall nicht hinderlich, da mein Partner beruflich auch viel unterwegs ist. Man schätzt die Zeit, die man zusammen verbringt, viel mehr.
Wohin geht Ihr persönlicher Weg und was sind Ihre Ziele – und wie unterstützt das Unternehmen Sie dabei?
Mein Ziel ist es, weiter Erfahrungen zu sammeln, mich weiterzubilden und die Banken in den künftigen digitalen Herausforderungen bestmöglich zu unterstützen und sie darauf vorzubereiten. Atruvia ist ein großer Arbeitgeber mit vielen Perspektiven. Auch wenn ich aktuell sehr zufrieden mit meinem Job bin, weiß ich, dass es in den nächsten Jahren Möglichkeiten geben wird, wie ich mich bedarfsgerecht weiterentwickeln kann.
Sie reisen auch privat gerne. Wohin geht es für Sie, wenn es wieder unproblematisch möglich ist?
Puh, das ist wirklich eine sehr gute Frage. Ich liebäugle mit einem Tauchurlaub auf den Galapagos-Inseln, aber auch Mexiko mit den traumhaft schönen Cenoten reizt mich sehr.
Larissa Götzmann, Atruvia AG
Larissa Götzmann, Jahrgang 1991, ist seit Januar 2019 Prozessberaterin bei der Atruvia. Zuvor erwarb sie den Bachelor of Arts in BWL-Finanzdienstleistung an der DHBW Lörrach und arbeitete danach drei Jahre als Kreditspezialistin für Firmenkunden bei der Volksbank ihrer Heimatstadt Freiburg. Ausgleich zum Beruf findet sie in Ausdauertraining und Reisen.