Julia Schaffert und Jasmin Bücker sind Beraterinnen bei der Fiducia & GAD IT AG, dem IT-Dienstleister der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Dazu gehören beispielsweise alle Volks- und Raiffeisenbanken. Wie sie zu ihren Beraterjobs kamen und warum sich ihre Kunden darauf freuen, wenn sie diese vor Ort beraten, erklären beide in junior //consultant.
Frau Schaffert, Frau Bücker, wie sind Sie beide zur Fiducia & GAD gekommen?
Julia Schaffert: Ich habe erst eine Banklehre bei einer Volksbank gemacht, danach den Bankfachwirt an der Frankfurt School of Finance und anschließend Projektmanagement an der VWA studiert. Danach habe ich eine Aufgabe gesucht, bei der ich mein erworbenes Fachwissen auch anwenden kann – genau das kann ich als Beraterin bei der Fiducia & GAD tun. Ich bin mittlerweile seit mehr als zwei Jahren als Beraterin unterwegs und es ist genau das, was ich immer schon wollte.
Jasmin Bücker: Bei mir war es fast ganz genauso, meine Ausbildung habe ich allerdings im Sparkassenverbund absolviert, danach an der gleichen Uni studiert wie Julia und ebenfalls den Bankfachwirt gemacht. Ich bin noch ganz frisch im Unternehmen und durchlaufe gerade die sechsmonatige Einarbeitungszeit, beginne aber schon im Januar 2019 mein erstes eigenes Projekt.
Das klingt danach, als hätte man nur mit Bankausbildung und viel Stallgeruch eine Chance, Berater bei der Fiducia & GAD zu werden.
Bücker: Nein, überhaupt nicht. Das ist bei uns beiden jetzt wirklich Zufall. Bei mir in der Einarbeitungsphase haben wir genauso Uni- und FH-Absolventen, die Wirtschaftswissenschaften sowie diverse andere Fächer studiert haben. Und die schaffen die Einarbeitungsphase locker. Man muss nicht programmieren können, aber IT-Prozesse grundsätzlich spannend finden.
Was machen Sie hauptsächlich bei Ihren Beratungsprojekten?
Schaffert: Grundsätzlich ist es so, dass wir als Berater keine Projektakquise machen. Das erledigen bei uns Vertriebsbeauftragte, die aus ihrem Kundenkontakt genau wissen, welchen Beratungsbedarf die Banken und Genossenschaften haben und welche Lösungen wir diesen anbieten können. Und so kommen wir als Berater im Bereich BTO (Beratung, Training, Outsourcing) ins Spiel. Durch die Kollegen im Vertrieb wissen wir genau, für welche Lösung, welches Produkt oder welches Training sich die einzelnen Banken entschieden haben. Unser Job als Berater ist es dann, genau diese beim Kunden zu implementieren.
Unser Themenspektrum ist sehr weit, es wird in Zukunft auch um Themen wie Predictive Analytics, Data Analysis oder Big Data bei den Filialen vor Ort gehen
Julia Schaffert, Fiducia & GAD
Das klingt etwas abstrakt. Können Sie ein prägnantes Beispiel aus der Praxis nennen?
Schaffert: Gerne. Jedes Kernbankensystem, das die IT der Banken steuert, bekommt von Zeit zu Zeit neue Releases, also Softwareaktualisierungen. Daher schulen wir die Banken in der ganzen Bundesrepublik und sind dabei vor Ort. Unsere Softwareingenieure entwickeln viel neue Software, die nicht nur beim Endkunden, also beim Konteninhaber, angewendet wird, sondern auch in den Banken. Es ist zwar selbstverständlich, für den Bankkunden ein Konto eröffnen zu können, aber wir haben den Prozess für den Bankmitarbeiter deutlich vereinfacht – genauso, wie man mittlerweile als Bankkunde bei den Volks- und Raiffeisenbanken vollkommen selbstständig ein Konto im Internet eröffnen kann. Dafür muss der Bankberater hinsichtlich der neuen Software geschult sein und das übernehmen wir als IT-Berater in den Filialen.
Unser Themenspektrum ist sehr weit, es wird in Zukunft auch um Themen wie Predictive Analytics, Data Analysis oder Big Data vor Ort gehen. Das ist das Spannende an unserem Job, es gibt immer neue Beratungsthemen und so lernt man immer wieder ganz neue Dinge und erfasst andere Zusammenhänge besser.
Wenn Sie sagen, Sie beraten bundesweit: Wie viele Tage im Jahr sind Sie auf Achse?
Schaffert: Das ist bei uns ziemlich genau geregelt. Wir haben als Berater in der Regel im Jahr 130 Beratungstage bei unseren Kunden vor Ort und insgesamt etwa zusätzlich 30 Reisetage. Unsere Kunden können beispielsweise in Kiel sein, da war ich neulich, in Dresden oder in Freiburg. So kommt man auf die zusätzlichen dreißig Reisetage. Ganz grob gerechnet, sind wir eineinhalb Tage im Büro und circa drei Tage pro Woche unterwegs. Ich mag das, für mich ist es genau die richtige Mischung. Und dann ist da ja auch noch die unterschiedliche Projektlänge. Manche dauern einen bis drei Tage, andere wiederum mit Unterbrechungen bis zu einem Jahr.
Frau Bücker, können Sie uns erzählen, wie es ist, bei der Fiducia & GAD zu starten?
Bücker: Gerne. Ich bin ja noch mittendrin in der Einarbeitungsphase, weil erst seit Juli im Unternehmen. Jeder neue Mitarbeiter bekommt einen erfahrenen Kollegen als Paten an die Seite gestellt, der sich um einen kümmert und den man auch zu seinen Kundenterminen begleitet, um das Beratungsgeschäft von der Pike auf zu lernen. Man kann aber auch andere Kollegen begleiten. Das wird sogar sehr gerne gesehen, denn jeder Berater hat auch eine ganz individuelle Art, wie er seinen Job macht. Das ist schon sehr spannend.
Ich habe so viele unterschiedliche Berater begleitet, wie ich konnte. Da ist die Lernkurve in den ersten Monaten schon sehr steil. Weil ich selber vorher schon viel Vertriebserfahrung hatte, durfte ich auch schon Kunden alleine beraten, wobei mich ein erfahrener Kollege begleitet und mir danach ein sehr positives Feedback gegeben hat. Das war einfach super. Der Fiducia & GAD ist es sehr wichtig, dass wir als Berater die bestmögliche Ausbildung sowie alle Tipps und Ratschläge von erfahrenen Kollegen vermittelt bekommen und das klappt super.
Wie viele Freiheiten haben Sie eigentlich als Berater in Ihrem Job?
Schaffert: Sehr viele, was den Job auch mit ausmacht. Man kann sich die Arbeitswochen sehr frei planen – beginnend in der Einarbeitungsphase.
Bücker: Bei mir war das ganz ähnlich. Ich bin beispielsweise in meiner Einarbeitungsphase nie angesprochen worden: „Frau Bücker, in der nächsten Woche haben Sie ja gar keine Auswärtstermine. Was ist denn da los?“ Ein Kollege von mir, der von der Uni kommt, sagt von sich selber, er sei ein Theoretiker. Er hat am Anfang alle drei Wochen jemanden zum Kunden begleitet, weil er erst fachlich richtig gut sein wollte. Das war auch kein Problem. Uns wird hier sehr viel Vertrauen entgegengebracht.
Schaffert: Neben den Freiheiten ist aber auch Wertschätzung ein großes Thema in unserer Beratertätigkeit. Wir bekommen nicht nur eine Menge Vertrauen und Freiheiten seitens unseres Teams und unserer Führungskräfte, sondern auch sehr viel Wertschätzung von unseren Kunden. Die Banken haben einen großen Mehrwert durch unsere Beratung und freuen sich darauf, sich gemeinsam mit uns den Herausforderungen zu stellen. Natürlich wollen sie auch wissen, wie andere Banken bei uns aus der Gruppe mit den Herausforderungen der Digitalisierung umgehen. Da können wir in der Regel immer helfen. Unsere Auftragslage ist blendend, deshalb benötigen wir dringend Nachwuchs.
Was charakterisiert denn Ihren Beruf außerdem?
Bücker: Dass er Spaß macht?
Schaffert (lacht): Auf jeden Fall! Ich mag diese Mischung aus Reisen und Bürotagen. Dass man nie auslernt. Das Gehalt und die Sozialleistungen sind wirklich gut. Es sind aber auch Dinge wie Umweltbewusstsein. Wir achten beispielsweise darauf, möglichst wenig Papier zu verwenden, fast alles digital zu verwalten oder darauf, dass unsere Dienstwagen, die jeder Berater zur Verfügung gestellt bekommt, nicht mehr als 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen dürfen.
Bücker: Und dass man wirklich jeden im Team fragen kann, wenn man mit einem Problem nicht weiterkommt, und die Kollegen immer helfen. Oder sich gern auch an den Bürotagen abends mit dem?Team trifft – es ist wirklich ein toller Zusammenhalt.
Julia Schaffert und Jasmin Bücker, Fiducia & GAD
Julia Schaffert absolvierte zunächst eine Banklehre beim Genossenschaftsverband, machte danach den Bankfachwirt an der Frankfurt School of Finance und hat anschließend Projektmanagement an der VWA studiert. Schaffert hat neun Jahre Berufserfahrung als Beraterin.
Jasmin Bücker machte ihre Ausbildung im Sparkassenverbund und danach ebenfalls den Bankfachwirt an der Frankfurt School of Finance. Bücker ist seit Juli 2018 bei der Fiducia & GAD.