Julia Renner von msg im Interview
Als Julia Renner vor über vier Jahren als Bachelorandin beim IT- und Beratungsunternehmen msg eingestiegen ist, galt die damalige BWL-Studentin als Quereinsteigerin. Seitdem hat sie tiefe Wurzeln in der Welt der IT geschlagen – ohne jemals selbst zu programmieren. Im Interview berichtet sie von ihrem berufsbegleitendem MBA-Studium, Vorträgen vor mehr als 150 Zuhörenden und den Freuden und Herausforderungen des Projektmanagements.
Julia, wie können wir uns deinen Berufsalltag als Business Consultant vorstellen?
Anders als bei vielen anderen Business Consultants, so viel ist sicher! Ich bin seit Beginn des Jahres maßgeblich daran beteiligt, eine neue Geschäftseinheit bei msg aufzubauen: Supply Solutions. Sie heißt so, weil wir mit den vorhandenen Produkten und Expertisen den gesamten Versorgungssektor abdecken können – in der Geschäftseinheit vereinen wir die Segmente Consumer Products, Travel und Logistik sowie Telekommunikation, Retail und Utilities. Allerdings bin ich seit meiner Masterarbeit und der Gründung der Geschäftseinheit weniger mit Kundenprojekten und mehr mit internen Aufgaben beschäftigt.
In meiner Masterarbeit, die ich bei und mit msg geschrieben habe, habe ich untersucht, wie wir Strukturen aufbauen können, um die Stärken unserer Mitarbeitenden noch weiter auszubauen. Wir legen nämlich großen Wert darauf, dass jeder seinen Stärken und Vorlieben entsprechend eingesetzt wird. Seit der Gründung von Supply Solutions ist es nun ein großer Bestandteil meiner Arbeit, Kolleginnen und Kollegen mit Kundenprojekten zu matchen, die zu ihrem Profil passen. Da ich wahnsinnig gerne organisiere, privat und im Job, passt diese Aufgabe perfekt zu mir.
Allerdings ist mir auch wichtig, ausreichend Abwechslung in meinem Alltag zu haben – darum unterstütze ich gerne auch mal andere Kundenteams, wenn Projekte in die heiße Phase gehen, Angebote geschrieben oder Präsentationen erstellt werden müssen. Was auch immer eben anfällt.
Meine Masterarbeit, die ich bei und mit msg geschrieben habe, behandelte den Aufbau von Strukturen, um die Stärken der Mitarbeitenden noch weiter auszubauen
Gibt es einen Aspekt deiner Arbeit, der dir besonders viel Spaß macht?
Ganz klar die Kommunikation! Das ist lustig, weil ich mich früher eigentlich eher als ruhig und fast schüchtern beschrieben hätte. Noch in der Schule und meinem Bachelorstudium waren Präsentationen zum Beispiel total stressig für mich. Klar, nach und nach habe ich mich immer wohler damit gefühlt, aber die große Veränderung kam erst bei msg. Kurz nachdem ich von der Werkstudentin zur Festangestellten aufgestiegen bin, wurde ich nämlich gefragt, ob ich mir den Sprung ins kalte Wasser zutraue: Könnte ich mir vorstellen, einen Workshop zu moderieren? Mir war es wichtig, mich weiterzuentwickeln, also habe ich ja gesagt. Direkt davor war ich ganz schön aufgeregt – aber die überschwänglichen und durchweg positiven Rückmeldungen meiner Kolleginnen und Kollegen und auch meine eigene Zufriedenheit mit meiner Performance, haben meinem Selbstbewusstsein einen ziemlichen Boost gegeben. Seitdem übernehme ich immer mehr solcher Aufgaben, halte regelmäßig Vorträge vor mehr als 150 Teilnehmenden und werde auch von unterschiedlichen Teams angefragt, wenn Moderations- oder Präsentationsaufgaben anstehen.
Bei msg habe ich darüber hinaus immer wieder die Möglichkeit bekommen, unser Unternehmen aktiv mitzugestalten und das finde ich klasse. Aktuell sitze ich in Stuttgart, nahe meiner Heimat. Bevor ich angefangen habe, von hier aus beim Aufbau der neuen Geschäftseinheit zu unterstützen, habe ich am Hamburger Standort ein Projektmanagement Office aufgebaut. Das war eine wirklich erfüllende Aufgabe. Grundsätzlich gilt für mich aber: Ich habe einen tollen Job, aber das Beste bei msg ist die Atmosphäre, das erlebe ich schon seit meinem Einstieg so.
Wie war es für dich eigentlich, so ganz ohne IT-Vorwissen zu msg zu kommen?
Genau genommen war ich nicht ganz ohne Vorwissen: Während meines Bachelorstudiums habe ich mich schon für IT-Themen interessiert und mich darum auch für Wirtschaftsinformatik als Wahlpflichtmodul entschieden. Übrigens profitiere ich davon auch heute noch: Ich habe natürlich nicht annähernd die Skills, die Mitarbeitende in den IT-Teams haben, aber ich kann Codes lesen. Das ist hilfreich, auch im Austausch mit Kunden: Ich verstehe, was wir für sie entwickeln und kann es entsprechend gut vermitteln. Allerdings ist bei msg unser Umgang miteinander so respektvoll und wertschätzend, dass ich auch vollkommen ohne Vorwissen hätte einsteigen können – ich bin sicher, dass meine Teams mich aufgefangen und abgeholt hätten.
Schon als ich als Werkstudentin eingestiegen bin, habe ich gemerkt, dass msg anders ist als andere Unternehmen. Ich wurde von Anfang an als vollwertiges Teammitglied und auf Augenhöhe behandelt. Zu diesem respektvollen Umgang miteinander kommt eine Herzlichkeit, die ich wirklich noch in keinem anderen Unternehmen erlebt habe.
Bei msg herrscht eine familiäre Atomsphäre, obwohl wir weltweit mehr als 10.000 Mitarbeitende sind
Ich weiß, es klingt wie ein Klischee, aber obwohl wir mittlerweile weltweit mehr als 10.000 Mitarbeitende sind, fühlt es sich hier an, als wären wir eine große Familie. Und das liegt nicht nur an der Duz-Kultur, die wir konsequent durchsetzen, vom Prakti bis zum Vorstand. „Der Mensch im Mittelpunkt“ ist mehr als nur unser Slogan und das merkt man. Jede und jeder zählt. Darum bleibe ich auch unberührt, wenn Leute mich fragen, wie ich die Arbeit in einem zumindest statistisch männerdominierten Bereich wahrnehme. Die Teams, in denen ich bisher gearbeitet oder die ich kennengelernt habe, bestanden zum einen meist ohnehin rund zur Hälfte aus Frauen. Zum anderen wird auch Neuzugängen für gewöhnlich sehr schnell klar, dass Ungleichbehandlung einfach nicht akzeptiert wird. Mansplaining, Behandlung von oben herab und ähnliche Phänomene, von denen Frauen in anderen IT-Unternehmen manchmal berichten, passen einfach nicht zu uns.
Wie sieht es bei euch mit Weiterbildungsmöglichkeiten aus?
Darauf legen wir großen Wert: Neben der Möglichkeit für alle Mitarbeitenden an Workshops und Trainings teilzunehmen, haben wir auch Zugriff auf eine E-Learning-Plattform. Darüber habe ich beispielsweise dieses Jahr schon mehrere Kurse im Bereich Präsentieren und Moderieren besucht – schließlich wollen wir Stärken ja stärken (lacht). Darüber hinaus hat msg mich auch bei meinem weiterführenden Studium finanziell und persönlich unterstützt, sodass ich berufsbegleitend meinen MBA absolvieren konnte. Eine anstrengende Zeit, während der ich aber immer ganz flexibel mit meinen Vorgesetzten klären konnte, wenn ich mal etwas mehr Raum brauchte, um mich auf die Uni zu konzentrieren.
Bei msg investieren wir nicht nur in die Aus- und Weiterbildung der bestehenden Mitarbeitenden – wir bieten auch Workshops und Kurse für Studierende an
Wir wissen, dass es insbesondere in unserer Einheit wichtig ist, dass wir alle auf dem neusten Stand der Technik sind, im wahrsten Sinne des Wortes. Darum investieren wir in die Aus- und Weiterbildung. Dabei geht es übrigens nicht nur um die Weiterbildung der bestehenden Mitarbeitenden – wir bieten auch Workshops und Kurse für Studierende an. Wenn man sich anschaut, wie stark der Fachkräftemangel in der IT grassiert, ist ja klar, dass wir die Verantwortung für unsere Branche mittragen möchten und darum auch Nachwuchs ausbilden. Zu diesem Zweck war ich dieses Jahr auch schon auf mehreren Jobmessen unterwegs und habe den Zukunftstag – früher hieß er Girls‘ beziehungsweise Boys‘ Day – an unserem Hamburger Standort mitbegleitet. Die Erlebnisse, die ich an diesem Tag gemacht habe, waren eine echte Bereicherung für mich persönlich. Zu sehen, wie Kinder von sogar komplexen Themen mitgenommen und begeistert werden können, war wirklich toll.
Welche Tipps würdest du denn Studierenden oder potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern geben, die sich für die Welt der IT-Beratung interessieren?
Traut Euch! Gerade IT-Beratung sieht von außen wahnsinnig komplex aus und ich will nicht behaupten, dass sie es nicht ist. Aber letztendlich kochen wir auch nur mit Wasser und ich habe schon Kolleginnen und Kollegen mit den unterschiedlichsten Lebenswegen gesehen, die hier richtig aufblühen konnten.
Viel wichtiger als IT-Vorwissen sind ohnehin die Softskills, die Bewerberinnen und Bewerber mitbringen; in erster Linie kommt es auf Teamfähigkeit und Spaß an den Aufgaben an. Außerdem habe ich in meinen ersten Monaten bei msg schnell gemerkt: Gerade als Neuzugang kann man in Meetings eigentlich kaum etwas Falsches sagen – wichtig ist nur, dass man etwas sagt. Nur so kann man sich einbringen und weiterentwickeln und davon profitieren wir alle.
Julia Renner // msg
2019 ist Julia Renner, MBA, als Werkstudentin in der Geschäftseinheit Automotive von msg in Stuttgart eingestiegen. Nach ihrem Bachelorabschluss in BWL (Schwerpunkt Logistik) ist sie für ihre Festanstellung als Associate Business Consultant an den Hamburger Standort gewechselt. Dort hat sie eigenständig ein Projektmanagement-Office aufgebaut. Im Januar 2022 wurde sie zum Business Consultant befördert und unterstützt seit Anfang 2023 die Geschäftsbereichsleitung von Stuttgart aus remote beim Aufbau der neuen Geschäftseinheit Supply Solutions.
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