„Ein attraktives, modernes Unternehmen mit einem spannenden und zukunftsorientierten Produkt-Portfolio“ – Dr. Nicolas Schweizer über Heraeus
Nicolas Schweizer ist in der Stadt geboren worden, in der sein jetziger Arbeitgeber seinen Hauptsitz hat. Bis er im Mai 2022 zu Heraeus nach Hanau kam, hat er in vielen Bereichen Praxiserfahrung gesammelt, unter anderem als Consultant bei BCG oder als Leiter für digitale Produkte im Automotivebereich. Im Interview zeichnet er seine bisherigen Weg nach und beleuchtet, warum der Schritt ins Inhouse-Consulting von Heraeus für ihn goldrichtig war.
Sie sind bei Heraeus Excellence, der Inhouse-Beratung des Technologiekonzerns Heraeus. Auf welchen Geschäftsfeldern ist das Unternehmen aktiv und was ist die Rolle von Heraeus Excellence?
Heraeus ist ein breit diversifiziertes Technologie-Unternehmen mit Schwerpunkten unter anderem in den Bereichen Edelmetalle, Medizintechnik, chemische Produkte, Quarzglas und Nachhaltigkeit. Mit den Produkten von Heraeus kommt man jeden Tag in Berührung – wenn auch oft erst auf den zweiten Blick. Unsere Produkte finden sich in Computern, Autos, Smartphones, im menschlichen Körper und sogar auf dem Mond. Als Inhouse-Beratung des Konzerns sind wir in all den verschiedenen Geschäftsfeldern aktiv. Wir beraten die einzelnen Business Units zum einen bei strategischen Projekten wie Wachstumsinitiativen oder neuen Geschäftsmodellen. Zum anderen helfen wir als Inhouse-Beratung den Business Units, operative Verbesserungen zu identifizieren, zu konzipieren und umzusetzen.
Gibt es auch externe Projekte oder beraten Sie ausschließlich den Konzern?
Bei einem breit diversifizierten Technologie-Konzern wie Heraeus ergeben sich aufgrund der dynamischen Marktveränderungen immer wieder neue Herausforderungen und damit Projekte für uns. Wir konzentrieren uns daher ausschließlich auf Heraeus und bieten keine externe Beratung an.
Wie und wo haben Sie das Unternehmen kennengelernt und was hat Sie am Ende überzeugt, hier anzufangen?
Als Kind des Rhein-Main-Gebiets war mir Heraeus natürlich schon immer ein Begriff. Nach dem Studium in Frankfurt hat es mich aber für zwölf Jahre nach München verschlagen, erst in die externe Beratung und dann in die Automobil-Industrie. Irgendwann ist bei mir und meiner Familie der Wunsch gereift, zurück ins Rhein-Main-Gebiet zu ziehen. Ganz klassisch habe ich dann für mich eine Liste von interessanten großen Unternehmen in der Region erstellt.
Offen gestanden, war ich bei meiner Recherche selbst etwas überrascht, wie sehr sich Heraeus in den vergangenen Jahren zu einem attraktiven, modernen Unternehmen mit einem extrem spannenden, abwechslungsreichen und zukunftsorientierten Produkt-Portfolio entwickelt hat. In meiner Zeit in der Auto-Industrie habe ich es zu schätzen gelernt, für einen Technologieführer zu arbeiten – hier bei Heraeus gibt es unzählige davon unter einem Dach! Ich habe anschließend aktiv die Stellenanzeigen verfolgt und als der richtige Job im Inhouse-Consulting dabei war, habe ich mich ganz klassisch auf die Stelle beworben.
Sie sind bei Heraeus Excellence in der Unit Commercial Excellence. Was genau ist Ihre Aufgabe und Position?
Commercial Excellence bedeutet erst einmal, dass wir uns auf die kommerziellen Themen der Business Units konzentrieren. Die Schwerpunkte dabei liegen in den Bereichen Sales, Marketing und Pricing. Gerade in Zeiten dynamischer Marktveränderungen setzen wir aber auch immer öfter im strategischen Bereich an, etwa bei neuen digitalen Geschäftsmodellen oder der Positionierung als eines der führenden Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit. Als Senior Manager bei Commercial Excellence bin ich Projektleiter eines Teams von typischerweise zwei bis vier (Junior) Managern.
Können Sie ein typisches Projekt für uns nachvollziehbar machen?
Das eine typische Projekt gibt es so nicht, das macht aber auch den Reiz der Aufgabe aus. Grob zusammengefasst kann man vielleicht sagen, dass es zwei Arten von Projekten gibt. Zum einen solche, bei denen wir einer Business Unit über einen längeren Zeitraum bei einer Vielzahl von Themen helfen, entweder indem wir erprobte Konzepte und Tools zum Einsatz bringen oder indem wir neue kreative Lösungen suchen.
Zum anderen gibt es fokussiertere und tendenziell kürzere Projekte, bei denen wir bei der Lösung eines spezifischen Problems in einer Business Unit helfen – oft geht es dabei um konkrete Wachstumschancen oder Digitalisierungsinitiativen. Auch über die Projekte hinaus sehen uns die Business Units als Sparringspartner bei strategischen Fragestellungen. Im Gegensatz zu externen Beratungen haben wir natürlich auch ein viel engeres Verhältnis zu den Entscheidungsträgern in den Business Units.
Wie lange ist die Verweildauer bei Heraeus Excellence?
Meiner Ansicht nach sind ein paar Jahre die ideale Verweildauer im Inhouse-Consulting. Dann hat man genügend Zeit den Konzern in all seinen Facetten kennenzulernen, die eigene Expertise in kommerziellen Themen auf- und auszubauen, sich ein Netzwerk aufzubauen und auch für sich selbst herauszufinden, wohin man den nächsten Karriereschritt machen möchte.
Nach ein paar Jahren tritt sicher auch der Fall ein, dass man – zumindest gefühlt – alles mal gesehen hat und die Lernkurve nicht mehr so steil ist. Dann ist vielleicht der richtige Zeitpunkt weiterzuziehen. Ob das jetzt nach zwei, drei, vier Jahren oder später der Fall ist, ist individuell verschieden.
Der Wechsel in die Linie ist aber erwünscht?
Der Wechsel in eine Linienfunktion ist sicherlich der klassische nächste Schritt. Darüber hinaus gibt es bei Heraeus viele weitere spannende, eher projektorientierte Positionen, auch außerhalb des Inhouse-Consultings.
Das heißt, dass hier die späteren Führungskräfte des Konzerns ausgebildet werden?
Natürlich ist das Inhouse-Consulting auch ein Talent-Pool. Heraeus versucht vakante Stellen in Führungspositionen möglichst aus den eigenen Reihen zu besetzen. Das bedeutet, dass sich auch für die Inhouse-Consultants immer wieder interessante Karriere-Wege, auch in Führungspositionen der Business Units, ergeben können.
Wie erleben Sie das Unternehmen als Arbeitgeber?
Durchweg positiv. Ich habe drei kleine Kinder und meine Arbeitszeit deshalb auf etwa 65 Prozent reduziert, so dass ich die Freitage komplett und zwei weitere Tage zur Hälfte freihabe, um mich um meine Kids zu kümmern.
Natürlich ist es eine Herausforderung, dieses Modell mit dem anspruchsvollen Job als Projektleiter im Inhouse-Consulting unter einen Hut zu bekommen. Aber es funktioniert gut, weil mein Chef, meine Kollegen und Kunden super mitziehen und es zu hundert Prozent akzeptieren. Auch die Flexibilität, relativ frei entscheiden zu können, wann ich meine Arbeit erledige, hilft mir sehr.
Sie sind als Senior mit viel Praxiserfahrung eingestiegen. Hochschulabsolvent:innen werden aber auch gesucht?
Definitiv ja. Wir versuchen unsere Projekt-Teams bezogen auf Kompetenzen und auf Seniorität zu mischen. Dafür brauchen wir sowohl erfahrene Kollegen, Young Professionals mit ersten Jahren Berufserfahrung als auch junge Kolleginnen und Kollegen frisch von der Uni.
Kennen Sie die Recruitingziele für 2023?
Wir möchten unser Team dieses Jahr vor allem mit eher junioren Stellen verstärken – von Uni-Absolvent:innen bis zu Consultants mit drei, vier Jahren Berufserfahrung. Da sich in unseren elf Business Units immer wieder interessante Stellen für die Teammitglieder im Commercial Excellence-Team ergeben und so eine natürliche Fluktuation entsteht, suchen wir regelmäßig nach Verstärkung.
Dr. Nicolas Schweizer // Heraeus Excellence
Dr. Nicolas Schweizer hat das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Frankfurt mit Auszeichnung absolviert und anschließend mit „magna cum laude“ an der Universität Zürich promoviert. Berufserfahrung sammelte unter anderem als Senior Consultant bei der Boston Consulting Group (BCG) in den Bereichen Strategie, Transformation, Organisation und Operations. Vor seinem Einstieg bei Heraeus als Senior Commercial Excellence Manager war der gebürtige Hanauer bei einem großen deutschen Automobilhersteller unter anderem für das digitale Produktangebot in allen Fahrzeugen verantwortlich und koordinierte die Entwicklung digitaler Produkte und Innovationen. Nicolas Schweizer ist verheiratet, hat drei Töchter und lebt in Frankfurt.