„Eine kontinuierliche Vielfalt an Herausforderungen“
Auch in Zeiten von Videokonferenzen und Homeoffice gilt: Die Beratung ist und bleibt „People Business“ – und somit ein ideales Betätigungsfeld für eine Wirtschaftspsychologin mit Interesse an der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Menschen. Im Interview berichtet Katharina John wie der Schritt in die Beratung und zu EY-Parthenon zu Stande kam und in welchem Rahmen sie sich über die Beratungsleistung hinaus in die Firma einbringt.
Bevor wir über dich und deinen Job sprechen: Kannst du ein wenig über die Strategieberatung EY-Parthenon, seine Größe und seine Ausrichtung erzählen?
EY-P, wie wir intern sagen, ist die Strategie-Beratung von EY. Die Firma ist global tätig und ist mit rund 9.000 Mitarbeiter*innen eine der größten Strategieberatungen weltweit. Unser Tätigkeitsfeld erstreckt sich über diverse Branchen, wobei wir besonders Einzelhandel, Life Sciences und Financial Services in den Fokus rücken. Meiner Meinung nach besteht unser USP darin, dass wir nicht nur die strategische Perspektive abdecken, sondern dank unserem EY-Ökosystem auch die nahtlose Umsetzung der Strategie anbieten können – alles aus einer Hand, sozusagen.
Was ist aktuell deine Aufgabe und Position bei EY-Parthenon und an welchem Projekt arbeitest du gerade?
Ich bin als Beraterin im Bereich Multi-Sector Strategy tätig und habe deshalb einen ziemlich differenzierten Fokus auf verschiedenste Branchen. Aktuell arbeite ich eng mit einem großen deutschen Online-Händler zusammen. Unser Fokus liegt darauf, das Unternehmen in seiner strategischen Ausrichtung zu unterstützen und hierbei vor allem bei der Konzeption und Umsetzung von neuen Prozessen zu unterstützen.
Viele finden über Events oder Praktika den Weg ins Consulting und ins Unternehmen. Was war dein Tür- und Augenöffner?
Das stimmt. Ich habe auch nach meinem Bachelor ein Praktikum bei einem Wettbewerber gemacht, trotzdem habe ich nicht den klassischen BWLer-Hintergrund, sondern bin durch die Wirtschaftspsychologie vor allem an der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Menschen interessiert. Die Beratung ist ein „People Business“ – wir arbeiten in unterschiedlichen Projekten mit vielen Menschen zusammen und schaffen so gemeinsam Veränderungen. Das ist es, was mich sehr gereizt hat.
Kannst du uns sagen, was für dich das Besondere und Schöne an deinem Job ist, also der Grund, morgens gerne arbeiten zu gehen?
Was mich an meiner Rolle als Beraterin besonders motiviert, ist die kontinuierliche Vielfalt an Herausforderungen. Jeder Tag bringt neue Abenteuer, sei es in der kreativen Lösungsfindung für komplexe Probleme, der Zusammenarbeit mit inspirierenden Kolleg*innen oder der Freude daran, Unternehmen auf ihrem Weg zum Erfolg zu begleiten. Die ständige Lernkurve und die Möglichkeit, positive Veränderungen herbeizuführen, machen meinen Beruf sehr erfüllend.
Wir sind nicht einfach Dienstleister für den Kunden – wir sind vielmehr ein Team, das eng zusammenarbeitet und die Früchte unserer Arbeit direkt vor Augen hat
Katharina John // EY-Parthenon
Was war aus deiner Sicht bislang das spannendste Projekt?
Mein aktuelles Projekt bei dem oben genannten großen Online Retailer ist definitiv eines meiner spannendsten Projekte bisher. Vermutlich aus drei Gründen – weil es in der Beratung immer drei sind: Zunächst: Wir sind hier nicht einfach Dienstleister für den Kunden. Wir sind vielmehr ein Team, das richtig eng zusammenarbeitet und die Früchte unserer Arbeit direkt vor Augen hat. Das schafft eine erfüllende Dynamik und so haben wir in kürzester Zeit gemeinsam eine neue Strategie für die gesamte Abteilung aufgesetzt.
Dann zweitens, ich bin gerade kurz vor meiner Beförderung zum Senior Consultant, was mir viel mehr Verantwortung gibt. Ich darf ein großes Modul leiten, das darauf abzielt, Prozesse zusammen mit dem Kunden zu optimieren und jüngere Kollegen anzusteuern. Und last, but not least – mein Team ist ein absolutes Highlight. Und das ist wohl das Wichtigste in unserem Job.
Du hast EY-Parthenon nun zwei Jahre kennengelernt. Wie würdest du die Unternehmenskultur beschreiben – und gibt es im Unternehmen Mechanismen, die die Einhaltung der Werte überwachen?
Ich denke, dass ich die Frage gut beantworten kann, da ich selbst Mitglied unseres Kultur-Komitees bin. Kultur wird meiner Ansicht nach von den Menschen geformt und davon, wie sie diese Werte im Alltag leben. Natürlich haben wir klassisch festgelegte Unternehmenswerte, nach denen wir arbeiten. Dennoch glaube ich, dass viele von uns bei EY-P arbeiten, weil wir vor allem Humor und Hilfsbereitschaft schätzen. Viele von uns sind außerhalb der Arbeit eng befreundet.
Darüber hinaus bemühen wir uns, im Rahmen einer Strategieberatung, unsere Work-Life-Balance zu wahren. Dazu haben wir das „Team Barometer“, das unseren Work-load misst, und wir arbeiten daran, Initiativen wie einen „One-Evening Off“ einzuführen.
Wenn man Studien Glauben schenkt, sind für Young Professionals im Consulting die Punkte Flexibilität und Weiterbildung besonders wichtig. Wie sieht das bei dir persönlich aus? Und hast du schon eruiert, was EY-Parthenon in diesen Richtungen zu bieten hat?
EY-Parthenon bietet ziemlich coole Modelle an, um den stressigen Berater Alltag entgegenzuwirken. Wir können uns beispielsweise aussuchen, ob wir ein bis drei Monate im Jahr frei machen wollen. Außerdem ist die Firma sehr flexibel, was Sabbaticals und Auszeiten vom Job angeht. Ich werde beispielsweise ab Januar 2024 für sechs Monate eine Auszeit machen. Im Bereich Weiterbildung werden bei uns klassischerweise Trainings angeboten, aber wir haben auch ein Budget, um Fortbildungen und spezielle Trainings zu finanzieren. Ich habe zum Beispiel einen Zuschuss zu meiner Coaching-Ausbildung bekommen.
Richtig, du machst gerade eine Ausbildung zum systemischen Business Coach. Zunächst einmal: Was und wo machst du das genau und zu was befähigt die Ausbildung am Ende? Wer gab den Anstoß dazu und wie ist das Procedere, bis es losgeht?
Genau, ich absolviere gerade eine Ausbildung an der Coaching Akademie in Berlin, die etwa eineinhalb Jahre dauert. Als systemischer Coach arbeite ich mit fundierten Methoden und Werkzeugen, um Menschen dabei zu unterstützen, ihre beruflichen und persönlichen Ziele zu erreichen. Mein Studium der Wirtschaftspsychologie hat meine Leidenschaft für Coaching schon lange befeuert. Ich habe in der Vergangenheit viel in dem Bereich geforscht und war bereits in einem Coaching-Tech-Start-up tätig. Mit dieser Ausbildung möchte ich vor allem Menschen und Kolleg*innen in anspruchsvollen Berufsfeldern wie der Beratung unterstützen. Ich möchte ihnen dabei helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten, ihre Resilienz zu stärken und sie auf dem Weg zu einer starken Führungspersönlichkeit zu begleiten.
Katharina John // EY-Parthenon
Katharina John, Jahrgang 1995, ist seit Sommer 2021 Strategy Consultant bei EY-Parthenon. Nach dem Bachelor in International Management absolvierte sie den Master in Organisational Psychology am University College London (UCL). Nach einem ersten Praktikum im Consulting sowie anderthalb Berufsjahren als Key-Account-Managerin bei einem Tech-Start-up schloss sie sich der Strategieberatung EY-Parthenon an, wo sie in verschiedenen Branchen tätig ist, vermehrt aber im Bereich Retail und Life Science. Privat spielt sie gerne Squash, liebt den Wassersport und reist sehr gerne in der Welt herum.