Nach der Beratung ist vor der Beratung: Der Weg von Daniel Schulz bei thyssenkrupp
Vor einem Jahr wechselte Daniel Schulz von der thyssenkrupp Management Consulting (TKMC) in die Konzernkommunikation. Er sitzt nun ganz nah an der Schaltzentrale des Unternehmens. Seine Geschichte zeigt, dass der nächste Karriereschritt von der Beratung hinein in das Mutterunternehmen Bestandteil der Strategie einer erfolgreichen Inhouse-Beratung ist. Und auch in seinem neuen Job hat er die Beratertätigkeit nicht abgelegt. Zu seinen Kunden zählen jetzt die Top-Führungskräfte von thyssenkrupp.
„Ach, du arbeitest also bei diesem Stahlkonzern im Ruhrgebiet.“ Dieses Bild haben viele vor Augen, wenn ich mich als Mitarbeiter von thyssenkrupp vorstelle. Doch thyssenkrupp ist weitaus mehr als nur Stahl. Wir sind mittlerweile ein starker Industriekonzern, der innovative Produkte für die Automobilbranche, die Chemische Industrie oder auch die Luftfahrtindustrie anbietet, im Großanlagenbau tätig ist, sowie mit Fahrtreppen und Aufzügen für eine erhöhte Alltagsmobilität sorgt. Oder wie wir es nennen: „engineering. tomorrow. together.“
In meiner neuen Rolle in der strategischen Kommunikation ist es ein Teil meiner Aufgabe, exakt dieses Bild von thyssenkrupp in die Fläche zu tragen. Abgeleitet von unserem Markenversprechen schreiben wir die Botschaften und Geschichten rund um thyssenkrupp, um diese dann zielgerichtet bei den einzelnen Stakeholdern zu platzieren. Dazu gehören neben unseren rund 159.000 Mitarbeitern auch Kunden, Investoren und – selbstverständlich – die Presse und Sozialen Medien. Letztere nehmen dabei eine immer wichtigere Rolle ein. Da wir in der Kommunikationsfunktion zudem direkt an den CEO von thyssenkrupp berichten, übernehmen wir auch die Vorbereitung von und Beratung bei Vorstandsterminen. Insbesondere bei Vorträgen, die unser Vorstandsvorsitzender – intern wie auch extern – hält, bin ich eng in der Erstellung involviert.
Die Grundlagen, um in der komplexen und sich schnell wandelnden Umgebung meiner jetzigen Position erfolgreich zu bestehen, legte ich in meiner Zeit in der internen Unternehmensberatung des Konzerns, der TKMC. Doch was hat mich dahin verschlagen?
Schon in einer frühen Phase meines Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens habe ich mich für das Thema Beratung interessiert. Deshalb nutzte ich zwei Praktika bei als „Hidden-Champion“ ausgezeichneten externen Beratungen in den Bereichen Marketing & Vertrieb beziehungsweise Chemie, um erste Erfahrungen zu sammeln. Diese Praktika bestärkten mich in meiner Entscheidung, dass die Beratung das Richtige für mich ist. Auf interne Beratungen als weitere Einstiegsoption stieß ich dann im Laufe meines Bewerbungsprozesses.
Für mich als damals angehenden Diplom-Ingenieur stellte sich die interne Beratung von thyssenkrupp von Beginn an als prädestiniert heraus. Dieser Eindruck verfestigte sich nach der ersten Gesprächsrunde vor Ort in Essen. Neben überzeugenden Gesprächen mit meinen späteren Projektleitern hatte ich dabei bereits die Chance, mich mit den potentiellen Kollegen – Consultants und Senior Consultants – auszutauschen. Ich merkte recht schnell, dass wir auf der gleichen Wellenlänge schwimmen. Zudem wurde vom ersten Moment an verdeutlicht, welch wichtigen Stellenwert TKMC für den Gesamtkonzern innehat. Neben der Beratung und Unterstützung des Top-Managements des thyssenkrupp-Konzerns geht es vor allem um die Weiterentwicklung von Talenten, die im Laufe ihrer Karriere selbst zu Führungskräften werden. Das klang für mich sehr vielversprechend.
Mein persönliches Highlight in meiner Beraterzeit war ein viermonatiger Projektaufenthalt in Brasilien.
Daniel Schulz, thyssenkrupp
Im Job angekommen, warteten bereits die ersten Projekte auf mich. Jedes Projekt ist für sich dabei spannend und vielfältig. Mich führten diese beispielsweise ins Stahlwerk, in die Konzernstrategie, die Automobilsparte und den Großanlagenbau. Mein persönliches Highlight war hierbei ein viermonatiger Projektaufenthalt in Brasilien. Ich konnte in meiner Beraterzeit somit einen großen Teil des Konzernspektrums kennenlernen und mir neben den fachlichen Fähigkeiten auch ein Netzwerk aufbauen, das in meiner jetzigen Position von Vorteil ist.
Was TKMC zudem auszeichnet, ist die Balance zwischen Work & Life. Berater zu sein, bedeutet, gern in einem interdisziplinären Team mit internationalen Kollegen an seinen Projekten zu arbeiten und keine Herausforderung und mal längere Arbeitszeiten zu scheuen. Wer einen Nine-to-five-Job ohne Verantwortung sucht, ist in der Beratung falsch. Der Spaß während der Arbeit und das Leben außerhalb vom Projektalltag sollen aber auch nicht zu kurz kommen. Deswegen sorgen Angebote wie die regelmäßigen Stammtische, Teamevents oder die TKMC-Fußballgruppe für die nötige Abwechslung. Hinzu kommt das jährlich stattfindende Team-Offsite, bei dem Teambuilding und Vergnügen im Vordergrund stehen, und der Social Day, an dem sich das gesamte TKMC-Team sozial engagiert.
Ganz im Vorbild des Gesamtkonzerns unterliegt aber auch TKMC einer ständigen Veränderung. Innerhalb von knapp zehn Jahren wurde aus einer internen Beratung mit „Start-up“-Charakter eine mittelgroße Einheit innerhalb von thyssenkrupp mit rund 70 Mitarbeitern. Neben der Anzahl der Mitarbeiter änderten sich in der Zeit auch die Anforderungen der Bewerber an modernes Arbeiten. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, wurde die Möglichkeit von Home-Office geschaffen und die Chance, neben den 30 Urlaubstagen einen vierwöchigen Leave zu nutzen.
Es gibt kein „Up-or-out“, wie es von großen, externen Beratungen bekannt ist. Bei TKMC kann jeder selbst entscheiden, wann seine Berater-Reise zu Ende ist.
Daniel Schulz, thyssenkrupp
Nicht zuletzt ist ein weiterer Vorteil von TKMC, dass jeder selbst entscheiden kann, wann seine persönliche Beraterreise zu Ende ist. Es gibt kein ganz klassisches „Up-or-out“, wie es von großen, externen Beratungen bekannt ist. Ziel ist es vor allem, Führungskräfte für den Konzern zu entwickeln. Ist der Zeitpunkt gekommen, stehen einem das Managementteam und der persönliche „Career Development Advisor“ bei der Suche nach dem nächsten Karriereschritt helfend und beratend zur Seite. Manchmal gelingt dies sogar schneller als erwartet: Nicht selten steht ein Kunde nach einem erfolgreichen Projekt mit einem Angebot bereit. Oder aber das weitverflochtene Alumni-Netzwerk hilft entsprechend weiter.
Alumniarbeit ist daher ein zentrales Anliegen, welches durch unterschiedliche Veranstaltungen gefördert wird. Alle internen Alumni werden zum Beispiel per Newsletter über neueste Entwicklungen innerhalb TKMC informiert und treffen sich jährlich zu einem Alumni-Event – es war im letzten Jahr schon sehr beeindruckend, wie viele Teilnehmer sich mittlerweile dazu einfinden. Zudem treffen sich etliche der Alumni zu selbstorganisierten Mittagessen und halten so den Kontakt zueinander. Es ist dabei immer wieder schön zu erfahren, welche persönlichen Wege ein jeder eingeschlagen hat. Außerdem bieten diese Termine guten Anlass, sich über vergangene Erfahrungen auszutauschen.
Insgesamt kann ich feststellen, dass sich TKMC zu einer richtigen thyssenkrupp-Institution entwickelt hat. Ich selbst bin sehr stolz, Teil der Familie zu sein. Das Erlernen des Handwerkszeugs für einen erfolgreichen Start in eine Managerkarriere ist aber nur eine Seite der Medaille. Die andere ist das richtige Umfeld und die richtigen Leute. Denn nur gemeinsam können wir thyssenkrupp zu einem starken Industriekonzern formen.
Daniel Schulz studierte Wirtschaftsingenieurwesen in Cottbus und Australien. Von 2014 bis 2017 war er Berater bei thyssenkrupp Management Consulting (TKMC), bevor er im April letzten Jahres in die Linie und seine heutige Position als Manager Communications Strategy wechselte.