Nikolas Huber: „Der Lernprozess hört niemals auf”
Die Bereiche Banking und Finance reizten Nikolas Huber schon immer. Deutlich weniger attraktiv allerdings schien die Aussicht, immer nur in einer Branche zu arbeiten. Deshalb wagte er sich gegen Ende seines Masterstudiums der Wirtschaftswissenschaften noch einmal auf ungewohntes Terrain und startete ein Praktikum bei einer Unternehmensberatung.
Ein Versuch mit Folgen. Im Interview berichtet der Münchner, warum er im Consulting und vor allem bei Ebner Stolz Management Consultants blieb.
Banklehre, Praktika in verschiedenen Banken und Finanzsektoren – objektiv betrachtet lief bei dir eigentlich alles auf eine Karriere im Banking heraus. Da drängt sich die Frage auf: Warum jetzt Consultant und nicht Investment Banker? Wie kam es dazu – und zum Praktikum bei Ebner Stolz Management Consultants, das deinem Festeinstieg voranging?
Das ist richtig, die Finanzbranche und insbesondere das Thema Banking hat schon früh eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Nichtsdestotrotz hat mich, als es dann Richtung Berufseinstieg ging, keines meiner Praktika so sehr überzeugen können, dass ich in einem bestimmten Bereich des Bankings einsteigen wollte. Daher folgte dann der Versuch gegen Ende des Masterstudiums, noch einmal etwas Neues auszuprobieren.
Die Unternehmensberatung erschien mir hierbei aufgrund des breiten Spektrums an Aufgaben und Möglichkeiten besonders attraktiv. Und das Praktikum bei Ebner Stolz hat mich dann so überzeugt, dass ich direkt geblieben bin. Ausschlaggebend war retrospektiv die Möglichkeit, direkt auf einem Projekt beim Kunden mitwirken zu können und als Praktikant auch schon als vollwertiges Teammitglied anerkannt zu sein.
Ich wollte ein möglichst breites Tätigkeitsfeld, deshalb fielen Spezialberatungen aus meinem Raster
Nikolas Huber // Ebner Stolz Management Consultants
Wann hast du Ebner Stolz Management Consultants zum ersten Mal auf dem Schirm gehabt?
Als ich mich während meines Masterstudiums mit dem Thema Consulting beschäftigt habe, war für mich klar, dass ich ein möglichst breites Tätigkeitsfeld abdecken möchte. Spezialberatungen fielen daher schon einmal aus dem Raster. Ebner Stolz Management Consultants waren im Squeaker-Hidden-Champions- Ranking vorne mit dabei, wodurch ich mich das erste Mal wirklich mit dem Unternehmen beschäftigt habe. Ausschlaggebend waren dann zum einen die generalistische Ausrichtung der Beratung als auch persönliche Vorabgespräche mit einigen Teammitgliedern.
Thema Einstieg in der Managementberatung: Was muss man aus deiner Sicht mitbringen – und was hattest du selbst noch zu lernen in deiner bisherigen Zeit als Consultant?
Ich glaube, in keiner anderen Branche ist der Leitspruch „Hire for attitude, train for skill“ so passend wie in der Beratung. Es ist immer schwierig zu sagen, was im Endeffekt am wichtigsten oder bedeutendsten ist, um in der Beratung einzusteigen. Für mich sind eine große Lern- und Leistungsbereitschaft aber auf jeden Fall entscheidender als bestimmte Fähigkeiten oder spezielles Vorwissen. Unser Job ist geprägt davon, immer wieder neue Herausforderungen zu meistern und sich immer wieder in neue Themen und Situationen einzuarbeiten. In den meisten Projekten starten alle bei null. Daher ist es enorm wichtig, die Bereitschaft mitzubringen, diese Herausforderung anzunehmen und Spaß dabei zu haben, außerhalb der Komfortzone zu sein. Eine schnelle Auffassungsgabe hilft hierbei genauso, wie keine Berührungsängste zu haben.
Wenn ich in meiner Zeit als Consultants eine Sache gelernt habe, dann dass der Lernprozess selbst niemals aufhört, man wird nur schneller und besser darin. Es existiert daher eine unerschöpfliche Liste an Themen, die jeder, unabhängig von der Berufserfahrung, noch lernen kann, um sich als Berater:in weiterzuentwickeln. Welche Themen das sind, ist dabei sehr individuell und unterscheidet sich von Person zu Person.
Man wird als Consultant schneller und besser, aber hört nie auf, dazuzulernen
Nikolas Huber // Ebner Stolz Management Consultants
Welche Rolle spielt der Bereich Aus- und Weiterbildung bei Ebner Stolz Management Consultants?
Eine sehr bedeutende Rolle. Dies zeigt sich beispielsweise an der Fülle obligatorischer Schulungen, die insbesondere in den Einstiegsranks zu absolvieren sind und höchste Priorität im Unternehmen haben. Diese reichen von klassischen, toolbasierten Schulungen in Excel und PowerPoint, über Softskill-Trainings für beispielsweise Präsentationen, hin zu Schulungen, die sich explizit und über einen längeren Zeitraum zum Beispiel mit dem Thema Führung auseinandersetzen. Dabei existiert ein bunter Mix aus internen und externen Trainern, je nach Bedarf.
Zusätzlich besteht jederzeit die Möglichkeit, seinen individuellen Interessen durch Schulungen außerhalb des typischen Schulungs-Curriculums nachzugehen. Dies kann man jederzeit mit seinem Mentor besprechen und wird in der Regel unterstützt und ermöglicht. Beispiele hierfür wären extern angebotene Schulungen technischer Natur in Themen wie AI, Data Analytics oder Hyperautomation, um nur einige zu nennen.
Du bist seit gut anderthalb Jahre bei Ebner Stolz Management Consultants. Mit welchen Projekten war diese Zeit gefüllt? Was ist heute deine Aufgabe und Position und wo liegen deine Beratungsschwerpunkte – und warum?
Meine bisherigen Projekte decken, wie ich es mir bei ESMC erhofft habe, verschiedenste Branchen und Themen ab. Von der Restrukturierung in der Lebensmittelbranche über die Unternehmenssteuerung im Einzelhandel bis hin zu Strategie bei einem Medienunternehmen. Einen wirklichen Schwerpunkt möchte ich an dieser Stelle meiner Karriere noch gar nicht setzen, um möglichst vielfältige Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln. Methodisch baut man so ein sehr breites Set an Werkzeugen auf, das in verschiedensten Konstellationen zum Einsatz kommen kann. Als Consultant ist das Aufgabenfeld dabei vor allem analytisch und operativ geprägt. Man ist zuständig für verschiedene Analysen und die Übersetzung der Ergebnisse in zielgruppengerechte Formate. Je nach Projektgröße und damit einhergehende Anzahl an Teammitgliedern schwankt der Verantwortungsbereich hierbei von einzelnen Themensträngen bis hin zur Teilprojektleitung.
Wo siehst du deine größte Expertise?
In diesem Stadium meiner Karriere von Expertise zu sprechen, ist wahrscheinlich ein wenig hochgegriffen, da ich mich eher als Allrounder sehe. Nichtsdestotrotz kann man sich als junger Consultant beispielsweise durch das Nutzen innovativer Methoden oder Tools zu einem Vorreiter in diesen Themen entwickeln. Bei mir wäre das beispielsweise das Erstellen holistischer Datenmodelle mit Power Bi oder Prozessoptimierungen via RPA.
Ich sprach vor etwa einem Jahr mit einem deiner Kollegen, der vor allem Restrukturierungsprojekte macht. Er sah zwar eine vermehrte Nachfrage in diesem Bereich, aber noch nicht den damals erwarteten Boom. Wie sieht das jetzt aus deiner Sicht aus?
In der Restrukturierung wurde nun schon seit geraumer Zeit von einer kurz bevorstehenden Welle gesprochen, getrieben durch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und dem Auslaufen verschiedener staatlicher Unterstützungsprogramme. Diese ist bis heute in diesem projizierten Maß nicht eingetreten. Wenn man es als Beratung schafft, die eigenen Stärken geschickt auszuspielen, ist man aber auch überhaupt nicht abhängig von einer externen Welle an Restrukturierungsfällen und kann auch so mehr als ausreichend Projekte an Land ziehen. In unserem Fall sind genügend Projektanfragen verfügbar, der limitierende Faktor sind eher ausreichend Berater:innen zur Verfügung zu haben, die diese Projekte dann auch umsetzen können.
Zuletzt noch etwas Privates: Du bist Münchner. Was magst du an der Stadt und woran könnte sie noch arbeiten?
Für mich ist München einfach das Gefühl von Heimat. Besonders schätze ich die Nähe zu den Bergen, das Angebot an Freizeitmöglichkeiten und das Leben in einer Weltstadt mit dem besonderen Etwas. Die Beliebtheit der Stadt hat aber natürlich auch Schattenseiten. Der enorme Zuzug verteuert das Leben in allen Bereichen, was eine extreme Gentrifizierung zur Folge hat. München muss daher in meinen Augen aufpassen, dadurch nicht seine Wurzeln und seine Ursprünglichkeit zu verlieren, was zumindest für mich Teil der hohen Attraktivität ausmacht.
Nikolas Huber // Ebner Stolz Management Consultants
Nikolas Huber ist seit Oktober 2021 bei Ebner Stolz Management Consultants. Nach dem Abitur absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann und studierte anschließend Wirtschaftswissenschaften in Konstanz. Nach dem Abschluss seines Masterstudiums an der Universität Bocconi (Mailand) sowie Praxiserfahrungen bei verschiedenen Banken absolvierte er Anfang 2021 ein Praktikum bei Ebner Stolz Management Consultants, das im darauffolgenden Herbst in einem Festeinstieg mündete.